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Cary Grant

Mit weltmännischer Aura und nonchalantem Auftreten gilt er als der perfekte Gentleman – Cary Grant zählt zu den beliebtesten Filmschauspielern des letzten Jahrhunderts. Stets braungebrannt und perfekt gescheitelt agiert er mit Witz, britischer Selbstironie und viel Charme an der Seite der größten weiblichen Filmstars der damaligen Zeit in zahllosen Thrillern, Screwball- und Society-Komödien

Cary Grant kommt als Archibald Alexander Leach am 18. Januar 1904 im englischen Bristol zur Welt, wo er in ärmlichen Verhältnissen aufwächst. Als er neun Jahre alt ist, wird seine Mutter wegen psychischer Probleme in eine Heilanstalt eingeliefert. Bereits mit dreizehn Jahren verlässt er sein Elternhaus und schließt sich einer Komödiantentruppe an, die durch die englische Provinz tourt. Seine Ausbildung als Tänzer, Sänger, Pantomime und Jongleur kommt ihm sehr entgegen – während einer US-Tournee wird er beim Vorsprechen für junge Schauspieler entdeckt und erhält seinen ersten Filmvertrag. Zunächst wird Cary Grant in diversen Nebenrollen besetzt, sein Filmdebüt hat er in „This Is The Night“ (1932) – einem größeren Publikum wird der gut aussehende Schauspieler dann durch „Blonde Venus“ (1932) neben Marlene Dietrich und durch „She Done Him Wrong“ („Sie tat ihm unrecht „, 1933) an der Seite von Mae West bekannt.

Während der dreißiger Jahre steigt Cary Grant zu einem der populärsten Stars von Hollywood auf – in Screwball-Komödien wie „Bringing Up Baby“ („Leoparden küsst man nicht, 1938) oder „The Philadelphia Story“ („Die Nacht vor der Hochzeit“ 1940) neben Katharine Hepburn avanciert er zum Superstar. 1941 kann man ihn neben Joan Fontaine im Hitchcock-Thriller „Suspicion“, 1944 in „Arsenic And Old Lace“ („Arsen und Spitzenhäubchen“) und 1946 in „Notorious“ („Berüchtigt“) – wo er mit Ingrid Bergman den angeblich längsten und schönsten Kuss der Filmgeschichte hinlegt – sehen. In Filmen wie „I Was A Male War Bride“ („Ich war eine männliche Kriegsbraut“, 1949) und „Monkey Business“ („Liebling, ich werde jünger“, 1952) mit Marilyn Monroe und Ginger Rogers festigt er seinen Ruf als Hollywoods führenden Komödienstar.

Obwohl sich Cary Grant Mitte der fünfziger Jahre vom Filmgeschäft zurückziehen will, überredet ihn Alfred Hitchcock die Hauptrolle in der Kriminalkomödie „To Catch A Thief“ („Über den Dächern von Nizza“, 1955) an der Seite von Grace Kelly zu übernehmen. Der Schauspieler ist populärer denn je und dreht mit „An Affair To Remember“ („Die große Liebe meines Lebens“, 1957) mit Deborah Kerr, „Indiscreet“ („Indiskret“, 1958), „Houseboat“ („Hausboot“, 1958) neben Sophia Loren, „Operation Petticoat“ („Unternehmen Petticoat“, 1959) mit Tony Curtis, „That Touch Of Mink“ („Ein Hauch von Nerz“, 1962) neben Doris Day und „Charade“ (1963) mit Audrey Hepburn noch weitere erfolgreiche Filme.

1959 kann man Cary Grant neben Eva Marie Saint im Thriller „North By Northwest“ („Der unsichtbare Dritte“) als unbedarften und in mörderische Geheimdienstintrigen verstrickten Geschäftsmann sehen – Alfred Hitchcock schafft darin mit der Sequenz, in der Cary Grant in einem Maisfeld Deckung vor einem Flugzeug sucht, eine der bekanntesten Szenen der Filmgeschichte.

Zu Beginn der sechziger Jahre lehnt Cary Grant das Angebot ab, der erste James-Bond-Darsteller zu werden, auch auf die männliche Hauptrolle in „The Birds“ („Die Vögel“, 1963) verzichtet er. Seinen letzten Film dreht er 1966 mit „Walk Don’t Run“ („Nicht so schnell, mein Junge“) – das letzte Mal steht Cary Grant in einem Gastauftritt in der Dokumentation „Elvis – That’s the Way It Is“ (1970) vor der Kamera. Mit der Begründung, altersbedingt nur noch die Rollen von Großvätern spielen zu können, zieht er sich vom Filmgeschäft zurück um fortan als Vorstandsmitglied des Kosmetikkonzerns Fabergé in der Wirtschaft zu arbeiten. 1970 wird Cary Grant – der nie einen „Oscar“ erhält – ein „Ehrenoscar“ verliehen.

Nach seinem Tod wird häufig über die angebliche Homosexualität Cary Grant gesprochen, zehn Jahre lang lebt der Schauspieler mit seinem Kollegen Randolph Scott in einem gemeinsamen Haus zusammen – angeblich aus finanziellen Gründen, so der damals bereits schwerreiche Cary Grant. Dennoch geht er fünf Ehen ein – zuerst mit Virginia Cherrill – dem blinden Blumenmädchen aus Charlie Chaplins „Lichter der Großstadt“. Nach zwei Jahren gilt die Ehe als gescheitert. Danach heiratet er die Millionen-Erbin Barbara Hutton, das Paar – von Spöttern „Cash and Cary“ genannt – trennt sich 1945. Die Ehe mit Schauspielerin Betsy Drake dauert von 1949 bis 1959. 1965 heiratet der Schauspieler die vierunddreißig Jahre jüngere Dyan Cannon – von ihr hat Cary Grant Tochter Jennifer, auch diese Ehe scheitert. 1976 lernt er Barbara Harris kennen, die er 1981 in fünfter Ehe heiratet.

Cary Grant stirbt im Alter von zweiundachtzig Jahren am 29. November 1986 in Los Angeles an den Folgen eines Schlaganfalls.