Startseite » Regisseure » Sidney Poitier

Sidney Poitier

Er ist der erste afroamerikanische Hollywoodstar, der mit einem „Oscar“ als „Bester Hauptdarsteller“ ausgezeichnet wird und gilt heute als lebende Legende – mit seinem kultivierten Erscheinungsbild avanciert Sidney Poitier in den fünfziger Jahren zum Idol zahlloser Afroamerikaner. Seine vielen Filmrollen sind wegweisend für das Durchbrechen sozialer Barrieren zwischen den Rassen, für deren Gleichberechtigung er sich jahrzehntelang einsetzt

Sidney Poitier wird am 20. Februar 1927 in Miami im US-Bundesstaat Florida geboren, wo sich seine Eltern gerade zu einem Besuch aufhalten. Durch diesen Umstand ist Sidney Poitier von Geburt an US-Staatsbürger – wächst aber mit sieben Geschwistern in ärmlichen Verhältnissen auf den Bahamas auf, seine Eltern sind Farmer. Er erhält nur eine geringe Schulbildung – mit fünfzehn Jahren wird er zu seinem Bruder nach Miami geschickt, wo er sich als Straßenverkäufer und Parkwächter durchschlägt, und mit achtzehn Jahren geht er nach New York, wo er das erste Mal mit dem Theater in Berührung kommt und erste kleinere Theaterollen am Broadway übernimmt.

1950 wird Sidney Poitier von Hollywood-Regisseur Darryl F. Zanuck entdeckt, im selben Jahr gibt er in „No Way Ou“ („Der Hass ist blind“) sein Kameradebüt. Schnell erlangt er besonders bei der afroamerikanischen Bevölkerung größere Popularität. In jenen Jahren ist ein farbiger Hollywoodschauspieler, der nicht die üblichen Bediensteten-Rollen spielt, eine Ausnahmeerscheinung. Sidney Poitier agiert in „Blackboard Jungle“ („Die Saat der Gewalt“, 1955), in „Edge Of The City“ („Ein Mann besiegt die Angst“, 1957) neben John Cassavetes, in „The Defiant Ones““ („Flucht in Ketten“, 1958) neben Tony Curtis, in „Porgy And Bess“ („Porgy And Bess“, 1959), in „A Raisin In The Sun“ („Ein Fleck in der Sonne“, 1961), in „Paris Blues“ (1961) an der Seite von Paul Newman und Joanne Woodward und in „Lilies Of The Field“ („Lilien auf dem Felde“, 1963). Für die überzeugende Darstellung des schwarzen Gelegenheitsarbeiters Homer Smith wird Sidney Poitier als erster Afroamerikaner mit einem „Oscar“ als „Bester Hauptdarsteller“ geehrt.

Danach kann man Sidney Poitier in Filmen wie „The Long Ships“ („Raubzug der Wikinger“, 1964) mit Richard Widmark, in „The Greatest Story Ever Told“ („Die größte Geschichte aller Zeiten“, 1965) an der Seite von Max von Sydow, Charlton Heston, Martin Landau und Shelley Winters, in „The Slender Thread“ („Stimme am Telefon“, 1965) mit Anne Bancroft, in „Duel At Diablo“ („Duell in Diablo“, 1965) mit James Garner, in „Guess Who’s Coming To Dinner“ („Rat mal, wer zum Essen kommt“, 1967) neben Spencer Tracy und Katharine Hepburn, in „The Wilby Conspiracy“ („Die Wilby-Verschwörung“, 1975) mit Michael Caine, in „Little Nikita“ (1988) neben River Phoenix, in „Sneakers“ („Sneakers – die Lautlosen“, 1992) mit Robert Redford und Ben Kingsley, in „The Jackal“ („Der Schakal“, 1997) neben Richard Gere sowie im US-Fernsehfilm „The Simple Life Of Noah Dearborn“ („Das Leben ist was Wunderbares“, 1999) mit Dianne Wiest und Mary-Louise Parker sehen.

Neben seiner US-Staatsbürgerschaft besitzt Sidney Poitier aufgrund seiner Staatsangehörigkeit der Bahamas auch das Bürgerrecht im britischen Commonwealth. 1974 wird ihm von der britischen Königin Elisabeth II. für seine schauspielerischen Verdienste der „Orden Knight Commander Of The British Empire“ verliehen. Seit 1997 ist Sidney Poitier Botschafter der Bahamas in Japan. 2002 erhält der Schauspieler den „Ehrenoscar“ für sein Lebenswerk und 2009 wird ihm von US-Präsident Barack Obama die „Presidential Medal Of Freedom“ – die höchste zivile Auszeichnung der Vereinigten Staaten – überreicht.

Sidney Poitier ist seit 1976 in zweiter Ehe mit Joanna Shimkus verheiratet und hat insgesamt sechs Kinder.