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Agnetha Fältskog

Knapp zehn Jahre lang ist sie der unschuldige Sonnenschein der legendären Band „ABBA“, mit ihrem glockenhellen Sopran verkörpert Agnetha Fältskog den optimalen Gegenpart zu ihrer Kollegin Frida – nach dem Ende von „ABBA“ schlägt sie eine Solokarriere ein und gilt bereits heute als Legende

Agnetha Fältskog wird als Agneta Åse Fältskog am 5. April 1950 im schwedischen Jönköping geboren – sie ist die älteste von zwei Töchtern von Knut Ingvar Fältskog und Birgit Margareta Johansson. Mit sechs Jahren steht sie das erste Mal auf der Bühne, sie erhält Klavierunterricht und komponiert schon früh eigene Lieder. Im Alter von fünfzehn Jahren verlässt sie die Schule, arbeitet in einem Autowerk in Jönköping als Telefonistin und tritt mit selbst komponierten Songs mit der Band „Bernt Enghardt’s Orkestra“ auf.

Mitte der sechziger Jahre hört der Talentsucher Karl-Gerhard Lundkvist Agnetha Fältskogs Lied „Jag var så kär“ („Ich war so verliebt“) und verschafft ihr einen Plattenvertrag – durch mehrere Hits und nicht zuletzt wegen ihrer glockenhellen Stimme wird Agnetha Fältskog in Schweden schnell populär.

1968 nimmt Agnetha Fältskog mit dem deutschen Produzenten Dieter Zimmermann – mit dem sie auch kurzzeitig verlobt ist – in Berlin einige erfolglose deutschsprachige Titel auf. Titel wie „Wie der Wind“ (1969), „Wie der nächste Autobus“ (1969) und „Geh mit Gott“ (1972) geraten nicht zu Unrecht schnell in Vergessenheit.

1969 begegnet Agnetha Fältskog dem Musiker Björn Ulvaeus – beide heiraten 1971. Im selben Jahre steht sie in der schwedischen Fassung von „Jesus Christ Superstar“ als Maria Magdalena auf der Bühne. Etwas später gründen Benny Andersson, Björn Ulvaeus, Anni-Frid Lyngstad und Agnetha Fältskog die Band „ABBA“, die 1974 im britischen Brighton mit ihrem Hit „Waterloo“ den Eurovision Song Contest gewinnt. Anfangs singen Agnetha Fältskog und Anni-Frid Lyngstad bei „ABBA“ nur die Background-Stimmen, doch nach verschiedenen Experimenten zur Findung eines eigenständigen Sounds nehmen sie bald die Rolle der Lead-Sängerinnen ein. Agnetha Fältskogs Sopran stellt dabei die ideale Ergänzung zu Anni-Frids Lyngstads Mezzosopran dar. Mit Hits wie „Chiquitita“, „Dancing Queen“, „SOS“, „Mamma Mia“, „The Winner Takes It All“, „Super Trouper“ und „One Of Us“ feiern „ABBA“ Welterfolge und Agnetha Fältskog avanciert binnen weniger Jahre zum Star und zur Stilikone der siebziger Jahre.

Während ihrer Zeit bei „ABBA“ bekommt Agnetha Fältskog mit Ehemann Björn Ulvaeus zwei Kinder – Linda und Peter Christian. Ihre Rolle und ihre Ansichten als Mutter bringen sie dabei wiederholt in Konflikt mit den Interessen der Gruppe, neben ihrer Flugangst leidet Agnetha Fältskog auch unter dem längeren Abschied von ihren Kindern. 1978 trennen sich Agnetha Fältskog und Björn Ulvaeus und sie zieht mit den Kindern aus dem gemeinsamen Haus aus – die Scheidung erfolgt 1980.

Dennoch gibt Agnetha Fältskog ihre Arbeit als Mitglied der Gruppe nicht auf. Sie nimmt noch drei weitere Platten und mehrere Singles mit „ABBA“ auf und begibt sich mit der Gruppe 1979 auf eine Welttournee. Sie genießt den Ruhm, den Erfolg und das Geld – doch dann trennen sich auch Benny Andersson und Anni-Frid Lyngstad und wenige Jahre später ist endgültig Schluss mit „ABBA“. Der erfolgreichste Popexport Schwedens verkauft bis heute an die zweihundert Millionen Schallplatten und geht damit nach den „Beatles“ als erfolgreichste Band aller Zeiten in die Geschichte der Popmusik ein.

Nach dem Ende von „ABBA“ nimmt Agnetha Fältskog drei Soloalben auf – auf „Wrap Your Arms Around Me“ (1983) mit dem Sommerhit „The Heat Is On“ folgen „Eyes Of A Woman“ (1985) und „I Stand Alone“ (1987). Danach zieht sie sich für viele Jahre aus dem Musikgeschäft zurück.

2004 meldet sich Agnetha Fältskog mit „My Colouring Book“ überraschend zurück – das Album mit mehreren Coverversionen wird von Publikum und Kritikern hochgelobt und die Single „If I Thought You’d Ever Change Your Mind“ erklimmt weltweit die Charts. Das 2013 erscheinende Album „A“ kann an diesen Erfolg nicht anknüpfen.

Agnetha Fältskog hat nach ihrer Ehe mit Björn Ulvaeus einige kurzzeitige Beziehungen, die alle scheitern. Auch ihre 1990 geschlossene Ehe mit dem Arzt Tomas Sonnenfeld wird 1993 geschieden.

Eine Milliarde Dollar wird den vier Mitgliedern von „ABBA“ unlängst geboten, wenn sie ihre alten Lieder auf die Bühne bringen – doch Agnetha Fältskog und ihre Kollegen lehnen stets ab. Die Sängerin gilt als scheu und hält ihr Privatleben weitgehend unter Verschluss. Erst bei der Premiere des „ABBA“-Musicals „Mamma Mia“ in London zeigen sich die vier Mitglieder der Gruppe nach vielen Jahren das erste Mal wieder zusammen in der Öffentlichkeit.

Agnetha Fältskog lebt heute zurückgezogen mit ihrer Tochter Linda – einer Theaterschauspielerin – und deren Familie auf einem Bauernhof auf Helgö in der westlich von Stockholm gelegenen Gemeinde Ekerö.