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Astrud Gilberto

Sie ist die ungekrönte “Königin des Bossa-Nova“ und bereits zu Lebzeiten eine Legende – mit ihren lasziven Liedern verbindet Astrud Gilberto gekonnt lateinamerikanische Rhythmen mit Jazz und Pop, sie macht den in Brasilien erfundenen Bossa-Nova weltbekannt, singt in ihrem unnachahmlichen Stil diverse Coverversionen und geht als „Ipanema-Girl“ in die Popgeschichte ein

Astrud Gilberto kommt am 30. März 1940 als Astrud Evangelina Weinert im brasilianischen Salvador da Bahia zur Welt. Sie ist die Tochter eines deutschen Einwanderers und einer brasilianischen Mutter. Ihre Schwestern heißen Eda und Iduna. 1947 zieht die Familie nach Rio de Janeiro, wo die Sängerin aufwächst. 1959 heiratet sie den brasilianischen Musiker João Gilberto und 1963 wandern beide in die USA aus, wo ihr Mann seit 1962 arbeitet.

Ihren Durchbruch feiert Astrud Gilberto 1964 mit dem legendären Album „Getz/Gilberto“ und dem Titel „A Garota de Ipanema – The Girl from Ipanema“ in Zusammenarbeit mit dem legendären Saxophonisten Stan Getz. Zwölf Wochen steht der Titel oben in den internationalen Charts und macht die Bossa-Nova-Ikone auch in Deutschland bekannt. Das Album wird 1965 mit einem „Grammy“ ausgezeichnet. Die Geschichte des Songs beginnt am Strand von Ipanema, wo sich zwei Künstler regelmäßig treffen und dabei das unbekannte schöne Mädchen mit dem wiegenden Gang entdecken – sie lassen sich von ihr zum heute bekanntesten Lied Brasiliens inspirieren.

Kurze Zeit später erscheint Astrud Gilbertos erstes Solo-Album „The Astrud Gilberto Album“ (1964), bis in die siebziger Jahre ist die Sängerin sehr erfolgreich, schreibt zahlreiche Eigenkompositionen, nimmt die verschiedenste Stücke auf und gibt auf der ganzen Welt unzählige Konzerte. Zu den größten Hits der Sängerin gehören „Beach Samba“, „Love For Sale“, „Fly Me To The Moon“, „Day By Day“, „Photograph“, „So Nice“ und „The Shadow Of Your Smile“.

Ihr 1987 veröffentlichtes Album „Astrud Gilberto & das James Last Orchestra“ festigt ihren Ruf als talentierte Song-Schreiberin. Das Album enthält einige ihrer eigenen Kompositionen, wie „Champagne & Caviar“ und „Love & Sound“. Mit dem Album erreicht die Sängerin zusätzlich zu ihren vielen Anhängern eine neue Generation von Fans. 1996 wird auf dem Aids-Benefiz-Album „Red Hot & Rio“ das Duett „Desafinado“ von Astrud Gilberto und George Michael veröffentlicht – im selben Jahr spielt die Sängerin mit dem französischen HipHop-Star Étienne Daho „Les Bordes de Seine“ ein und 1997 erscheint ihr Studio-Album „Temperance“.

Astrud Gilberto hat einen starken Einfluss auf die zeitgenössischen Musik. Viele Künstler werden von ihr inspiriert, darunter Sade, Sinead O’Connor, Michael Franks, Pat Metheny und Suzanne Vega. 2002 wird die Sängerin in die „International Latin Music Hall Of Fame“ aufgenommen und 2008 wird sie von der Latin Recording Academy mit dem „Lifetime Achievement Grammy Award“ ausgezeichnet.

Astrud Gilberto ist noch bis 2001 im Musikgeschäft tätig – unter anderem als Musikverlegerin – heute widmet sie sich hauptsächlich der Malerei. Die Ehe mit João Gilberto wird 1964 geschieden – die Sängerin hat zwei Söhne, Marcelo Gilberto und Gregory Lasorsa.