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Barbara Cartland

Als „Queen Of The Romance Novel“ verführt sie ihre Leser in die kitschige Welt der weißen Kutschen und eleganten Gutshäuser, sie verkauft in ihrer langen Karriere mehr als eine Milliarde Bücher und wird von Kritikern auch schon mal als Bücher regnende Chiffon-Wolke verspottet – Barbara Cartland gehört zu den erfolgreichsten Schriftstellerinnen aller Zeiten

Mary Barbara Hamilton Cartland kommt am 9. Juli 1901 im englischen Edgbaston unweit von Birmingham zur Welt – sie ist die einzige Tochter und das älteste Kind des britischen Armeeoffiziers Bertram Cartland und dessen Frau Mary Hamilton Scobell und wird in eine Familie der Mittelklasse hineingeboren. 1918 fällt ihr Vater während des Ersten Weltkrieges in Flandern – um die Familie über Wasser zu halten, eröffnet ihre Mutter ein Bekleidungsgeschäft. Ihre beiden Brüder Ronald und Anthony kommen im Zweiten Weltkrieg bei der Schlacht um Dünkirchen ums Leben. Barbara Cartland besucht das Malvern Girls‘ College und Abbey House – ein Erziehungsinstitut in Hampshire. 1923 veröffentlicht sie ihren ersten Roman „Jigsaw“.

In den folgenden Jahrzehnten schreibt Barbara Cartland jährlich an die zwanzig Liebesromane – damit ist sie eine der produktivsten Schriftstellerinnen der Welt, im Laufe ihres Lebens verkauft sie über eine Milliarde Bücher. Die Titel ihrer Werke – wie „Zauber des Herzens“, „Goldene Ufer der Sehnsucht“, „Irrwege der Liebe“, „Einmal kommt das große Glück“ und „Reise ins Paradies“ – sprechen für sich. Barbara Cartland schreibt über Schlösser, Landsitze, Adel und High Society, Kutschen und Hochzeiten, Jungfrauen und Edelmänner und beendet jedes Buch mit einem Happy-End. Die Titelbilder ihrer Bücher entwirft sie selbst. Seit 1976 steht Barbara Cartland im „Guinness Buch der Rekorde“. 2004 werden in ihrem Nachlass hundertundsechzig unveröffentlichte Romane entdeckt.

Neben der Schriftstellerei gibt Barbara Cartland auch Autorenseminare, sie schreibt Kochbücher sowie Ratgeber für Schönheit und Gesundheit – auch vertreibt sie unter ihrem Namen Möbel und Tapeten. Viele Jahre sitzt sie als Abgeordnete im Londoner Stadtparlament, wo sie sich für die Rechte vom Sinti und Roma, für bessere Lebensbedingungen älterer Menschen sowie für die finanzielle Unterstützung für allein erziehende Mütter einsetzt.

Von 1927 bis zur Scheidung 1936 ist Barbara Cartland mit Alexander George McCorquodale verheiratet – der wohlhabende Erbe und frühere Armeeoffizier stirbt 1964. Die gemeinsame Tochter der beiden – Gräfin Spencer – wird 1976 die Stiefmutter von Diana Spencer, der späteren Prinzessin von Wales. Danach ist Barbara Cartland bis zu dessen Tod mit dem Cousin ihres verstorbenen Mannes, Hugh McCorquodale, verheiratet. Aus dieser Ehe gehen die Söhne Ian und Glen hervor.

1991 wird Barbara Cartland von Queen Elizabeth II. mit der Auszeichnung „Order Of The British Empire“ geadelt.

Barbara Cartland stirbt am 21. Mai 2000 im Alter von achtundneunzig Jahren auf ihrem Landsitz bei London – auf eigenen Wunsch wird sie in einem Sarg aus Pappe beigesetzt.