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Bianca Jagger

Im legendären New Yorker „Studio 54“ feiert sie wilde Partys mit den Stars ihrer Zeit – sie ist mit Mick Jagger verheiratet und lebt das Jet-Set-Leben der siebziger Jahre. Später wandelt sich Bianca Jagger zur Umweltaktivistin und Menschenrechtlerin, sie kämpft gegen Drogenhandel, sexuelle Ausbeutung und die Todesstrafe und wird für ihr Engagement mit dem „Alternativen Nobelpreis“ geehrt

Bianca Jagger kommt als Bianca Perez-Mora Macias am 2. Mai 1945 in der nicaraguanischen Hauptstadt Managua zur Welt, wo sie als Tochter einer geschiedenen Mutter erfahren muss, wie diese als alleinstehende Frau diskriminiert wird. In ihrer Kindheit und Jugend erlebt sie die brutale Diktatur des Somoza-Regimes, die das Land jahrelang geißelt, bevor sie 1979 gestürzt wird. Unter der Herrschaft des Somoza-Clans erleidet Nicaragua Tyrannei, Armut, Krankheit und Krieg. Schon früh erfährt Bianca Jagger, was soziale und ökonomische Ungerechtigkeit bedeutet – „Ich setze mich so leidenschaftlich für Menschenrechte, Demokratie und Freiheit ein, weil ich das alles früher nicht erleben durfte“ erklärt sie.

Nach ihrer katholischen Schulausbildung verwendet Bianca Jagger ein Stipendium der französischen Regierung für die Pariser Sorbonne, Nicaragua zu verlassen um in Frankreich Politikwissenschaft zu studieren. In Paris begegnet sie Mick Jagger, der dort mit den „Rolling Stones2 auftritt. 1971 heiraten die beiden in St. Tropez – sie ist im vierten Monat schwanger. Die Hochzeit wird zum Medienspektakel, das die halbe Stadt lahmlegt. Ihre Tochter Jade kommt im Oktober desselben Jahres zur Welt. Bianca Jagger beginnt das Leben eines Jet-Set-Stars zu leben – an ihrem Geburtstag reitet sie auf einem weißen Hengst in den New Yorker Nachtclub „Studio 54“ ein – nach acht Jahren an der Seite von Mick Jagger reicht sie die Scheidung ein.

Nach Affären mit Hollywood-Stars wie Warren Beatty und Ryan O’Neal und einer eher erfolglosen Film- und Fernsehkarriere findet Bianca Jagger ihre wahre Berufung im Kampf für Menschenrechte und Umweltschutz. Dieser führt sie nach Mittelamerika, ins frühere Jugoslawien, in US-amerikanische Todeszellen und nach Asien. „Ich wusste, dass eine Frau, die in eine vermeintliche Männerdomäne einbricht, ein Kampf erwartet. Aber ich war immer bereit, diesen Preis zu zahlen“ sagt Bianca Jagger.

„Am 14. Juli, dem französischen Nationalfeiertag, kam ich in Paris an. Freiheit und Gleichheit waren Konzepte, von denen ich im Nicaragua der sechziger Jahre nur träumen konnte. In Paris entdeckte ich ihren Wert. Europa erschien mir als Paradies, als erleuchteter Teil der Welt. Umso mehr alarmiert mich, was in der Welt seit dem 11. September 2001 geschieht – wie die USA und Großbritannien Gesetzgebungen niederreißen, die in der Vergangenheit wesentlich dazu beigetragen haben, grundlegende Prinzipien der Demokratie zu sichern, wie Rechtsstaatlichkeit, Zivilrechte und den Respekt für die Menschenrechte“ so Bianca Jagger.

Als Bianca Jagger 2004 den „Alternativen Nobelpreis“ bekommt, heißt es in der Begründung, sie habe gezeigt, wie man Berühmtheit in den Dienst von Ausgebeuteten und Benachteiligten stellt.