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Bob Marley

Er ist schillernde Identifikationsfigur einer ganzen Generation, gilt als bedeutendster Vertreter des Reggae und wird bis heute als Freiheitskämpfer von zahlreichen Menschen verehrt – Bob Marley zählt mit Hits wie „Buffalo Soldier“, „No Woman, No Cry“ und „Could You Be Loved“ zu den herausragendsten Persönlichkeiten der zeitgenössischen Musikgeschichte

Robert „Bob“ Nesta Marley wird am 6. Februar 1945 im jamaikanischen Nine Miles geboren. Sein Vater ist ein englischer Marineoffizier, seine Mutter Cedella eine achtzehnjährige Jamaikanerin, die ihren Sohn zunächst in der jamaikanischen Kleinstadt Rhoden Hall und dann in einem Armenviertel der Hauptstadt Kingstown alleine großzieht. Die Kindheit Bob Marleys ist geprägt von der spezifischen Ausprägung des in der damaligen britischen Kolonie Jamaika gepflegten Christentums. Mit sechzehn Jahren bricht er die Schule ab und wird auf Wunsch seiner Mutter Mechaniker, nach einigen Jahren gibt er die Arbeit in einer Fahrradreparatur-Werkstatt auf und verwirklicht seinen Traum – er wird Musiker.

Mit seinem Freund Neville O’Reilly Livingston – der sich Bunny Wailer nennt – gründet Bob Marley 1961 die „Rudeboys“, drei Jahre später kommen Winston Hubert McIntosh – besser bekannt als Peter Tosh – sowie Beverley Kelso, Junior Braithwaite und Cherry Smith hinzu und die Gruppe hat als „The Wailers“ mit Hits wie „Simmer Down“, „Slave Driver“ und „Stir It Up“ erste musikalische Erfolge.

1972 feiern „Bob Marley & The Wailers“ mit dem Album „Catch A Fire“ und dem Hit „I Shot The Sheriff“ den internationalen Durchbruch, 1975 folgt das ebenso erfolgreiche Album „Nutty Dread“ mit dem Hit „No Woman no Cry“. Nach diversen Streitereien innerhalb der Band lösen sich „The Wailers“ Mitte der siebziger Jahre auf und Bob Marley startet eine Solo-Karriere.

1967 konvertiert Bob Marley vom Christentum zum Rastafari – die Rastafari berufen sich auf die Bibel, führen einen Kampf gegen die Unterdrückung der Schwarzen, hoffen auf ihre Heimkehr nach Afrika und tragen gedrehte, verfilzte Haare – die Dreadlocks. Diese Religion mit ihren spirituellen und mystischen Elementen hat großen Einfluss auf Bob Marleys Musik – zunächst bestehen seine Songs aus schnellem, tanzbaren Ska, bis er Elemente der afrikanisch-jamaikanischen Volksmusik einfügt und daraus den Reggae entwickelt. Im Vordergrund der künstlerischen Arbeit Bob Marleys stehen das Bedürfnis, eine Botschaft zur Stärkung des schwarzen Selbstbewusstseins gegen jahrhundertlange Unterdrückung und Ausbeutung der Länder Afrikas und der sogenannten Dritten Welt zu senden.

1976 nimmt Bob Marley an einem Friedenskonzert der sozialdemokratischen „People’s National Party“ teil – einige Wochen nach seiner Zusage wird er mit seiner Frau und seinem Manager von Unbekannten niedergeschossen – schwer verletzt überleben sie und Bob Marley nimmt trotzdem am Konzert teil. Anschließend zieht er nach London, wo er mit „Exodus“ (1977) ein Album mit autobiografischem Titel aufnimmt – viele Kritiker und Fans bezeichnen „Exodus“ als Höhepunkt seines Schaffen, das amerikanische Time Magazine ernennt es besten Album des zwanzigsten Jahrhunderts. Danach erscheint „Kaya“ (1978) mit der Single „Is This Love“ und 1979 veröffentlicht Bob Marley das stark politisch geprägte Album „Survival“. Als Dank für seinen Einsatz für die Unabhängigkeitsbestrebungen Rhodesiens lädt ihn der damals noch hochgeachtete neue Staatschef von Simbabwe Robert Mugabe als offiziellen Gast ein.

Gegen Ende der siebziger Jahre soll durch eine Tournee mit den „Commodores“ Bob Marleys großer Durchbruch in den USA stattfinden – doch der gesundheitlicher Zustand des Sängers verschlechtert sich drastisch. Bei den politischen Unruhen im Wahljahr 1980 spielt Bob Marley in Jamaika eine führende Rolle – er engagiert sich stark für die Ziele der schwarzen Bevölkerung und hat als „Vater des Reggae“ einen unbestritten großen Einfluss. 1980 erscheint mit „Uprising“ das letzte Album des Musikers – die Single „Could You Be Loved“ daraus hält sich im selben Jahr monatelang in den deutschen Charts.

Bob Marley stirbt am 11. Mai 1981 in Miami im US-Bundesstaat Florida im Alter von sechsunddreißig Jahren an den Folgen einer unbehandelten Fußverletzung sowie einem Krebsleiden. Er hinterlässt seine kubanische Frau Rita Anderson – die er 1966 heiratet – und zwölf offiziell anerkannte Kinder. Der jamaikanische Premierminister erteilt ihm noch einen Orden, bevor der Musiker in einem Mausoleum in Nine Mile – nahe seines Geburtsortes – mit einem Staatsbegräbnis beigesetzt wird.

Posthum wird 1989 das Album „Legend“ und 1991 „Talking Blues“ veröffentlicht. 1994 wird Bob Marley in die „Rock And Roll Hall Of Fame“ aufgenommen und 2001 erhält er einen Stern auf dem „Walk Of Fame“ in Hollywood.