Unermüdlich kämpft er gegen Krieg, Hunger und Aids und wird für sein soziales Engagement vielfach ausgezeichnet – fast vergisst man dabei, dass der stets blau bebrillte Rockstar auch ein hervorragender Musiker ist. Bonos Band „U2“ entwickelt sich gegen Ende des vorigen Jahrhunderts von einer einfachen Straßenband zu einer der erfolgreichsten Rockformationen der Welt und erobert mit Hits wie „Sunday Bloody Sunday“, „With Or Without You“ und „Pride“ die Top-Positionen der internationalen Charts
Bono wird als Paul David Hewson am 10. Mai 1960 in Dublin geboren – er ist der Sohn von Iris und Brendan Robert Hewson und wächst zusammen mit einem älteren Bruder in einem Außenbezirk der irischen Hauptstadt auf. Seine Schulfreunde nennen ihn „Bono Vox“ („Gute Stimme“) – daher sein Künstlername, unter dem er später berühmt wird. Als er vierzehn Jahre alt ist, stirbt seine Mutter. Inspiriert von Patti Smith, „Thin Lizzy“ und den „Ramones“ entdeckt er mit fünfzehn Jahren die Musik und lernt Gitarre spielen. 1978 gründet Bono in Dublin mit einigen Freunden die Rockband „U2“ – 1980 erscheint das Debüt-Album „Boy“.
Größere Bekanntheit erlangt „U2“ 1982 mit dem zweiten Studio-Album „October“ – die Singles „Fire“ und „Gloria“ können sich in den irischen Charts platzieren. Ihren Durchbruch feiert die Band 1983 mit ihrem Album „War“ und dem Welthit „Sunday Bloody Sunday“. Der Song, der sich mit dem Nordirlandkonflikt auseinandersetzt, lässt bereits das politische Engagement der Band erkennen. Nach dem Album „The Unforgettable Fire“ (1984) und dem Hit „Pride (In The Name Of Love)“ feiert „U2“ 1987 mit „The Joshua Tree“ den größten Erfolg seiner Karriere – die Songs „With Or Without You“ und „I Still Haven’t Found What I’m Looking For“ platzieren sich monatelang auf den obersten Positionen der internationalen Charts. Auch das Nachfolgealbum „Rattle & Hum“ (1988) ist sehr erfolgreich. Die folgenden Alben „Achtung Baby“ (1991), „Zooropa“ (1993), „Pop“ (1997) verkaufen sich dank einer riesigen Fangemeinde zwar gut, können aber nicht mehr an frühere Erfolge anknüpfen. 2009 erscheint das vorerst letzte Album von „U2“ – „No Line On The Horizon“.
Nachdem es gegen Ende der neunziger Jahre ruhiger wird um „U2“, nutzt Bono seine Bekanntheit für politische und soziale Zwecke – er setzt sich für die Bekämpfung von Aids sowie für einen Schuldenerlass für Länder der Dritten Welt ein und engagiert sich für die Opfer des Krieges in Bosnien-Herzegowina. Nachdem „U2“ bereits 1985 am von Bob Geldof initiierten Live-Aid-Konzert teilgenommen hat, organisiert Bono 2005 zusammen mit Bob Geldof und anderen Pop- und Rockgrößen die Wiederauflage des erfolgreichen Charity-Projekts unter dem Namen Live 8.
2005 bringt der damalige US-Finanzminister John W. Snow Bono als neuen Präsidenten der Weltbank ins Gespräch. Kritiker werfen dem irischen Rockstar bezüglich seines politischen Engagements häufig Unglaubwürdigkeit vor – besonders der Stil seiner öffentlichen Auftritte an der Seite namhafter Politiker, die sich durch ihn eine Image-Aufbesserung versprechen, bringen ihm oft Kritik ein. Auch wird ihm vorgeworfen, sich von den politischen und wirtschaftlichen Machthabern missbrauchen zu lassen.
Für sein soziales Engagement wird Bono mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt – unter anderem wird er 2001 zum „Europäer des Jahre“ ernannt, er erhält 2005 den „Deutschen Medienpreis“, 2003 wird er zum „Ritter der französischen Ehrenlegion“ ernannt und 2007 wird ihm der „Knight Commander Of The Order Of The British Empire“ verliehen. Bono ist weltweit der einzige Mensch, der für einen „Oscar“, einen „Grammy“, einen „Golden Globe“ sowie für den Friedensnobelpreis nominiert wird.
Bono ist seit 1982 verheiratet – er hat zwei Töchter und zwei Söhne und lebt mit seiner Familie im Dubliner Vorort Killiney.