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Bully Buhlan

Er ist einer der ersten Popstars der Nachkriegszeit und wird von den Berlinern auch „Klingende Luftbrücke“ genannt – Bully Buhlan feiert mit Liedern wie „Wunschballade“, „Lieber Leierkastenmann“ und „Ich hab noch einen Koffer in Berlin“ in den vierziger und fünfziger Jahren enorme Erfolge

Bully Buhlan wird am 3. Februar 1924 als Hans-Joachim Buhlan in Berlin-Lichterfelde geboren – bereits in seiner Schulzeit ist er Pianist in einer Schülerband und hat 1943 einen ersten Rundfunkauftritt mit seiner eigenen Kapelle. Nach der Schule studiert er Jura und Volkswirtschaft in Berlin und schließt das Studium mit der Promotion ab. Um das Studium zu finanzieren, arbeitet er als Klavierspieler in einer Bar – später ist er als Pianist beim Gründer des Radio Berlin Tanzorchesters Michael Jary tätig.

Als Ur-Berliner singt Bully Buhlan bevorzugt Lieder, die sich mit seiner Heimatstadt Berlin beschäftigten – wie „Ich hab‘ noch einen Koffer in Berlin“ und „Heimweh nach dem Kurfürstendamm“ – beide Titel werden später erfolgreich von Marlene Dietrich interpretiert. In den Hungerjahren nach dem Krieg trifft er damit den Nerv der Zeit. Weitere bekannte Titel des Sängers sind „Mäcki-Boogie“, „Es liegt was in der Luft“, „Wunschballade (Würstchen mit Salat)“, „Räuberballade“, „Lieber Leierkastenmann“, „Polly-Wolly-Hollyday“, „Ich hab‘ mich so an dich gewöhnt“, „Ich möcht‘ auf deiner Hochzeit tanzen“, „Ham Se nich ’ne Braut für mich“, „Schlagerparade“ und „Am Samstag um vier“. Auch spielt er diverse Coverversionen amerikanischer Hits ein – aus „Baby It’s Cold Outside“ wird „Baby, es regnet doch“ und aus dem Glenn Miller-Evergreen „Chattanooga-Cho-Cho“ macht er „Kötschenbroda Express“. Zu den bevorzugten Gesangspartnern von Bully Buhlan gehören Rita Paul und Mona Baptiste.

In den fünfziger Jahren tritt Bully Buhlan als Sänger und Pianist auch in zahlreichen Lustspiel- und Musikfilmen auf, 1952 bekommt er nach absolviertem Schauspielunterricht im Film „Heimweh nach dir“ eine erste Sprechrolle. 1963 singt Bully Buhlan zusammen mit den Schöneberger Sängerknaben das Lied „Junge Herzen haben Sehnsucht“ für die ARD-Fernsehlotterie. Der Sänger ist auch an zahlreichen Aufnahmen verschiedener Rundfunkorchester beteiligt.

Seit 1950 ist Bully Buhlan mit Elisa Lotte Bergs verheiratet – aus der Verbindung stammen Tochter Sabine und Sohn Joachim. Seine Frau nimmt sich 1971 das Leben.

Bully Buhlan stirbt am 7. November 1982 im Alter von achtundfünfzig Jahren an den Folgen eines Herzinfarktes. Er wird auf dem Waldfriedhof Dahlem beigesetzt.