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Burt Bacharach

Als Komponist sanft arrangierter Popmusik ebnet Burt Bacharach in den sechziger und siebziger Jahren Künstlern wie Dusty Springfield, Dionne Warwick, Tom Jones, Perry Como oder Gene Pitney den Weg zum Erfolg – deren Hits wie „Walk On By“, „Raindrops Keep Falling On My Head“ und „Magic Moments“ werden lange als belanglose Fahrstuhlmusik belächelt, doch der unverwechselbare Easy-Listening-Sound erlebt gegen Ende des vergangenen Jahrhunderts ein erstaunliches Comeback

Burt Freeman Bacharach kommt am 12. Mai 1928 in Kansas City im US-Bundesstaat Missouri als Sohn eines Journalisten und einer Musiklehrerin zur Welt. Der Name Bacharach findet seinen Ursprung im deutschen Bacharach in Rheinland-Pfalz – Burt Bacharach hat deutsch-jüdische Wurzeln. 1939 zieht die Familie von Kansas City nach Kew Gardens in den New Yorker Stadtteil Queens. Dort erhält Burt Bacharach Cello-, Schlagzeug- und ab dem zwölften Lebensjahr Klavierunterricht. Zwar träumt er zu diesem Zeitpunkt von einer großen Football-Karriere, seine geringe Körpergröße verhindert diese jedoch.

Nach Beendigung der Schule studiert Burt Bacharach Musik am Berkshire Musik Center, an der New School For Social Research, an der McGill-Universität und am Mannes-Konservatorium. 1947 schreibt er seinen ersten Song – The Night Plane To Heaven für den Bandleader Sammy Kaye. Ab Mitte der fünfziger Jahre tourt er als Pianist, Arrangeur und später auch als Bandleader mit Marlene Dietrich und schreibt nebenher erste Hits für verschiedene Interpreten, etwa für Perry Como den Welthit „Magic Moments“.

1961 entdeckt Burt Bacharach die Sängerin Dionne Warwick, mit der ihn eine langjährige Partnerschaft verbindet. Besonders mit seinem langjährigen Partner – dem Texter David, aber auch mit Kollegen wie Bob Hilliard oder Neil Diamond schreibt er eine große Anzahl weltweit erfolgreicher Hits für diverse Interpreten. Unter anderem singen Dusty Springfield, Sérgio Mendes, Frank Sinatra, Tom Jones, die „Carpenters“, Gene Pitney, die „Shirelles“, Cilla Black, Perry Como, Marlene Dietrich, Aretha Franklin, Luther Vandross, Brook Benton und Connie Francis seine Kompositionen.

Zu den größten Hits von Burt Bacharach gehören „Story Of My Life“, „Magic Moments“, „Walk On By“, „Raindrops Keep Falling On My Head“, „Promises, Promises“, „I Never Fall in Love Again“, „This Guy’s In Love With You“, „Make It Easy On Yourself“, „Paper Mache“, „Baby It’s You“, „On My Own“, „(The Man Who Shot) Liberty Valance“, „Don’t Make Me Over“, „Close To You“, „Twenty Four Hours From Tulsa“, „Only Love Can Break A Heart“, „Anyone Who Had A Heart“, „I Just Don’t Know What To Do With Myself“, „What The World Needs Now Is Love“, „Trains And Boats And Planes“, „What’s New Pussycat?“, „Alfie“, „Do You Know The Way To San José“, „The Look Of Love“ und „I Say A Little Prayer“.

Mitte der siebziger Jahre lässt der Erfolg von Burt Bacharach allmählich nach – erst in den achtziger Jahren kann er mit „Making Love“ von Roberta Flack, „On My Own“ von Patti Labelle und Michael McDonald und dem Aids-Charity-Song „That’s What Friends Are For“ von Dionne Warwick, Gladys Knight, Elton John und Stevie Wonder wieder an alte Erfolge anknüpfen.

Gegen Ende des letzten Jahrhunderts erleben im Zuge des allgemeinen Easy-Listening-Revivals die Kompositionen von Burt Bacharach ein Comeback – seine Musik wird für die eingängigen Melodien und den eigenen Sound von Kollegen wie Brian Wilson und Noel Gallagher gelobt. 1999 entsteht in Zusammenarbeit mit Elvis Costello das Album „Painted From Memory“. Burt Bacharachs Ende 2005 veröffentlichtes Solo-Album „At This Time“ wird mit einem „Grammy“ ausgezeichnet. Der Komponist erhält neben einem „Oscar“ für den Soundtrack für „Butch Cassidy And The Sundance Kid“ („Zwei Banditen“, 1969) im Jahr 2001 den inoffiziellen Nobelpreis für Musik – den „Polar Music Prize“. 2008 wird Burt Bacharach mit dem „Lifetime Achievement Award“ für sein Lebenswerk geehrt.

Burt Bacharach ist viermal verheiratet – mit Paula Stewart, der Schauspielerin Angie Dickinson, der Songtexterin Carole Bayer Sager und mit Jane Hanson – er hat sechs Kinder.