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Cecilia Bartoli

Mit ihrem dunklen Timbre, ihrer einnehmenden Bühnenpräsenz und ihrer großen Ausstrahlung ist die italienische Mezzosopranistin seit Jahren die unumstrittene Primadonna assoluta – Cecilia Bartoli singt mit den besten Orchestern, Dirigenten und Pianisten in den führenden Opernhäusern der Welt und behauptet sich seit mehr als zwei Dekaden als erfolgreichste Opernsängerin der Gegenwart

Cecilia Bartoli wird am 4. Juni 1966 in Rom geboren – ihre Eltern Angelo Bartoli und Silvana Bazzoni sind Opernsänger, mit ihren Schwestern Gabriele und Federica wächst sie in der italienischen Hauptstadt auf. Obwohl Cecilia Bartoli in jungen Jahren zunächst Fremdenführerin oder Flamenco-Tänzerin werden möchte, erkennt ihre Mutter früh das musikalische Talent ihrer Tochter und erteilt ihr ab dem sechzehnten Lebensjahr Gesangstunden. Auch während ihres Studium an der römischen „Accademia Nazionale di Santa Cecilia“ – das sie mit siebzehn Jahren beginnt – bleibt ihre Mutter ihre Gesangslehrerin.

Erste Bühnenerfahrung sammelt Cecilia Bartoli als Neunjährige in Puccinis „Tosca“, 1985 wird sie mit neunzehn Jahren in einer italienischen Talentshow entdeckt und debütiert im selben Jahr in der Oper in Rom in Rossinis „Barbier von Sevilla“. Ihren internationalen Durchbruch hat sie 1988 mit einem Auftritt an der Pariser Oper zur Hommage an Maria Callas, wodurch die Dirigenten Herbert von Karajan, Daniel Barenboim und Nikolaus Harnoncourt auf sie aufmerksam werden.

1993 singt Cecilia Bartoli in der Mailander Scala im „Don Giovanni“ und 1996 debütiert sie in der New Yorker Metropolitan Opera in Mozarts „Così fan tutte“ – im folgenden Jahr singt sie dort die Titelrolle in Rossinis „La Cenerentola“.

Wegen ihres Stimmumfangs von mehr als zweieinhalb Ok­ta­ven umfasst Cecilia Bartolis Repertoire sehr viele Komponisten – sie tritt in zahlreichen Mozart-Opern auf („Le Nozze di Figaro“, „Don Giovanni“, „Così fan tutte“) und interpretiert ebenso erfolgreich Werke von Rossini („Il Barbiere di Siviglia“, „La Cenerentola“, „Il Turco in Italia“), Paisiello („Nina“), Händel („Rinaldo“, „Il trionfo del tempo“, „Giulio Cesare“) und Haydn („Armida“, „L’anima del filosofo“).

Cecilia Bartoli hat kein Interesse, immer wieder die gleichen Publikums-Lieblingsarien zu singen – wichtiger als der kommerzielle Erfolg ist ihr die Wie­der­be­le­bung von in Vergessenheit geratenen Werken bekannter Komponisten, dank ihr wird manche Originalpartitur wiederentdeckt. Sie stößt in Musikarchiven auf unbekannte Werke des als zu Unrecht als wenig ori­ginell beurteilten Antonio Salieri und 1999 überrascht sie mit einem Album mit bis dahin völlig unbekannten Opern von Antonio Vi­val­di, was nicht nur in der Fachwelt für Begeisterung sorgt.

2007 widmetet sich Cecilia Bartoli der in Vergessenheit geratenen Sängerin und dem ersten internationalen Opernstar Maria Malibran und 2009 beschäftigt sie sich im Projekt „Sacrificium“ mit der Geschichte der sogenannten Kastraten-Sänger, in welchem sie an deren Leid und an deren Kunst erinnert.

Cecilia Bartoli spricht außer Italienisch auch Englisch, Französisch, Spanisch und Deutsch, singt jedoch am liebsten in ihrer Muttersprache.

Cecilia Bartoli wird für ihre künstlerische Arbeit weltweit mit unzähligen Ehrungen und renommierten Auszeichnungen bedacht – darunter zahlreiche „Goldene Schallplatten“, vier „Grammys“, sieben „Echos“ und ein „Bambi. In ihrem Heimatland wird sie zum „Cavaliere“ und zum „Acca­de­mico Effettivo di Santa Ce­ci­lia“, in Frankreich zum „Chevalier des Arts et des Lettres“ und in London zum „Honorary Member“ der „Royal Academy Of Music“ ernannt.

Seit 2012 ist Cecilia Bartoli künstlerische Leiterin der Salzburger Pfingstfestspiele. Ihr derzeitiges Stammhaus ist das Opernhaus Zürich.

Cecilia Bartoli ist mit dem Schweizer Bariton Oliver Widmer verheiratet und lebt in der Nähe von Zürich.