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Cesária Évora

Mit ihrer einzigartigen, zugleich sanften und rauen Stimme erzählt Cesária Évora in ihren Liedern von Lebensmut, Wehmut, Schmerz und Hoffnung – erst im vorgerückten Alter avanciert die „barfüßige Diva“ von den Kapverdischen Inseln zum Star der Weltmusik

Cesária Évora wird am 27. August 1941 in Mindelo auf den Kapverdischen Inseln geboren – sie stammt aus einer Musikerfamilie der Stadt Mindelo auf der Insel São Vicente. Ihr Vater Justino da Cruz Évora ist Geiger. Nach dessen frühen Tod kommt die Sängerin erst in ein Kinderheim, dann zu Pflegeeltern. Sie tritt in jungen Jahren in den Kneipen in Mindelo auf und erhält erst 1988 mit siebenundvierzig Jahren einen Plattenvertrag.

Cesária Évora wird auch die „barfüßige Diva“ genannt, weil sie traditionell ohne Schuhe und Strümpfe auftritt. Ihre Musik vereint traditionelle Klänge ihrer Heimat mit lateinamerikanischen Einflüssen – sie wird begleitet von Gitarre, Geige, Akkordeon, Klarinette und Cavaquinho. Der Hintergrund ihrer Lieder ist die Geschichte ihrer Heimat – Armut, Isolation, Sklaverei, Emigration.

Internationale Bekanntheit erlangt Cesária Évora – die lange als Geheimtipp gehandelt wird – 1992 mit dem Album „Miss Perfumado“. Insgesamt nimmt sie elf Platten auf – 2003 wird sie für ihr Album „Voz d´Amor“ mit einem „Grammy“ in der Kategorie „Weltmusik“ ausgezeichnet.

2009 nimmt Cesária Évora im Duett mit Peter Maffay den Song „Sodade“ auf – weitere bekannte Lieder der Sängerin sind „Besame mucho“, „Carnival di Sao Vicente“ und „Flor de nha esperanza“.

2008 erleidet Cesária Évora während einer Tournee in Australien einen Schlaganfall. 2009 erscheint ihr Album „Nha Sentimento“, im September desselben Jahres tritt sie aus gesundheitlichen Gründen von der Bühne ab. Die Sängerin, die seit Jahren unter gesundheitlichen Problemen leidet, wird 2010 in Paris am offenen Herzen operiert. Danach kehrt sie nach Cabo Verde zurück, um die letzten Tage in ihrer Heimat zu verbringen.

Cesária Évora stirbt am 17. Dezember 2011 im Alter von siebzig Jahren in Mindelo auf der kapverdischen Insel São Vicente. Unter großer Anteilnahme der Kapverdier wird die Sängerin beigesetzt – Politiker, Künstler und andere Persönlichkeiten des afrikanischen Inselstaates begleiten den Trauerzug, die Menschen singen ihre Lieder, weinen und klatschen. „Cesária Évora hat die Welt erleuchtet“ sagt der damalige kapverdische Präsident Jorge Carlos Fonseca und fügt hinzu: „Die Sängerin habe ihre Heimat verkörpert, deshalb sterben wir heute alle ein wenig.“