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DJ BoBo

Mit massentauglichen Dancefloor-Hits gehört er in den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts zu den führenden Protagonisten der Europop-Welle – trotz Kritik von Musikpuristen, die den Sound des umtriebigen Schweizers schonmal als Trash-Pop bezeichnen, gehört DJ BoBo gut zwei Dekaden lang zu den kommerziell erfolgreichsten Musikern Europas

DJ BoBo kommt am 5. Januar 1968 als Peter René Baumann in Kölliken im Schweizer Kanton Aargau zur Welt, wo er auch aufwächst. Sein italienischer Vater Luigi Cipriano verlässt die Mutter noch vor Peter Renés Geburt. Bis zu seinem sechsten Lebensjahr lebt der fußballbegeisterte Junge überwiegend bei seinen Großeltern, 1984 absolviert er erfolgreich eine Lehre als Bäcker und Konditor. Während der achtziger Jahre entdeckt er seine Leidenschaft für Musik und beginnt in seiner Freizeit bei diversen Veranstaltungen Platten aufzulegen. Aus dieser Zeit stammt sein Künstlername DJ BoBo – nach eigenen Angaben eine Anspielung auf die franko-belgische Comicfigur „Bobo, der Ausbrecherkönig“.

Nachdem DJ BoBo gegen Ende der achtziger Jahre einige DJ-Meisterschaften gewinnt, erhält er das Angebot eine eigene Single zu produzieren. Anfang 1990 erscheint der Song „I Love You“, der wie die weiteren Titel „Ladies In The House“ und „Let’s Groove On“ kaum Gehör findet – erst mit dem zusammen mit dem Musikproduzenten Axel Breitung entstandenen Song „Somebody Dance With Me“ kann DJ BoBo 1993 in der Schweiz seinen Durchbruch feiern. Der Titel und das dazugehörige Album „Dance With Me“ steigen hoch in die Charts ein und wird auch in Deutschland ein Hit. Im selben Jahr erhebt die Plattenfirma des amerikanischen Sängers Rockwell Klage gegen DJ BoBo, der Refrain von „Somebody Dance With Me“ sei ein Plagiat des Songs „Somebody’s Watching Me“ – man einigt sich auf einen Vergleich.

In den folgenden Jahren feiert DJ BoBo als einer der führenden Protagonisten der Euro-Pop-Welle mit Songs wie „Keep On Dancing!“, „Take Control“ und „Everybody“ enorme Erfolge – sein Hit „Everybody“ avanciert 1994 in halb Europa zum Sommerhit. Er geht zusammen mit den damaligen Eurodance-Stars Haddaway und „Culture Beat“ auf Deutschland-Tournee und ist auf zahlreichen Covern europäischer Jugendmagazine zu sehen.

1994 veröffentlicht DJ BoBo mit „There Is A Party“ sein zweites Studioalbum, das sich wie die Songs daraus „Let The Dream Come True“, „Love Is All Around“, „There Is A Party“ und „Freedom“ ebenfalls gut verkauft. Ende 1995 geht DJ BoBo das erste Mal mit einer aufwendigen Bühnenshow auf Europatournee – als Vorgruppe treten die damals noch unbekannten „Backstreet Boys“ auf.

1995 erscheint DJ BoBos drittes Album „Just For You“ mit der Ballade „Love Is The Price“ und 1996 tritt der Sänger im Vorprogramm von Michael Jacksons „HIStory World Tour“ auf. Das 1996 veröffentlichte Album „World in Motion“ mit den Hits „Pray“, „Respect Yourself“ und „It’s My Life“ avanciert zum bislang größten Erfolg des Schweizers. 1998 erscheint „Magic“ mit den Titeln „Where Is Your Love“ und „Around The World“.

Mit dem Abflauen der Europop-Welle wird es zu Beginn des neuen Jahrhunderts auch ruhiger um DJ BoBo – obwohl er nicht mehr an früheren Erfolge anknüpfen kann, verkaufen sich seine folgenden Alben nicht zuletzt wegen seiner treuen und enorm großen Fangemeinde weiterhin gut.

2003 feiert DJ BoBo mit dem für einen Werbeclip komponierten Mambo-Song „Chihuahua“ ein Comeback – das Lied wird vor allem in Spanien, Frankreich und den lateinamerikanischen Ländern zum Hit. Im selben Jahr singt er mit „I Believe“ den den Titelsong zur Alpinen Skiweltmeisterschaft im schweizerischen St. Moritz.

2006 nimmt DJ BoBo zusammen mit der deutschen Sängerin Sandra den Song „Secrets Of Love“ auf und 2007 nimmt er mit dem Titel „Vampires Are Alive“ für die Schweiz am Eurovision Song Contest teil – der mit großer Show inszenierte Dance-Song verpasst trotz hoher Erwartungen das Halbfinale, klettert aber in den Schweizer Hitparaden bis auf den dritten Platz.

DJ BoBo verkauft im Laufe seiner zwanzigjährigen Karriere knapp fünfzehn Millionen CDs und erhält weltweit 260 Gold-, achtundzwanzig Platin- und zwei Diamant-Auszeichnungen. In der Schweiz verleiht man ihm für eine Million verkaufter CDs den „Diamant-Award“, als erster Künstler überhaupt wird er mit einem „Bravo-Ehren-Otto“ ausgezeichnet, auch wird er für fünfunddreißig Chart-Hits mit dem „World Music Award“ als „The Worlds Best Selling Swiss Recording Artist“ geehrt.

Seit 2006 ist DJ BoBo nationaler Botschafter des UNO-Welternährungsprogramms.

DJ BoBo ist zweimal verheiratet – nach einer Ehe mit Daniela Baumann ist er jetzt mit der Sängerin Nancy Rentzsch verheiratet – das Paar hat ein gemeinsames Kind und lebt im schweizerischen Kastanienbaum.