In ihren zahlreichen Filmen schildert sie mit viel Humor Erlebnisse normaler Menschen auf der Suche nach Lebensglück sowie den alltäglichen Wahnsinn des Lebens – als eine der wenigen Regisseurinnen ist Doris Dörrie heute aus der deutschsprachigen Kinolandschaft nicht mehr wegzudenken
Doris Dörrie wird am 26. Mai 1955 in Hannover als älteste Tochter in eine Arztfamilie geboren. Nach dem Besuch des humanistischen Gymnasiums „Sophienschule“ in Hannover und dem anschließenden Abitur folgt ein Aufenthalt in den USA, wo sie am „Drama Department“ der University Of The Pacific im kalifornischen Stockton Film und Schauspiel studiert – ein Studium an der New School Of Social Research in New York schließt sich an. Nebenher arbeitet sie in Cafés und als Filmvorführerin im New Yorker „Goethe-Haus“. Nach ihrer Rückkehr 1975 studiert sie an der Münchner Hochschule für Fernsehen und Film und arbeitet als Filmkritikerin und Redaktionsassistentin für die „Süddeutsche Zeitung“.
Doris Dörries Hochschul-Abschlussfilm „Der erste Walzer“ läuft erfolgreich auf den Filmfestivals von Hof und Lübeck. Für den Bayerischen Rundfunk entstehen zwischen 1978 und 1981 mehrere Dokumentarfilme und ein Kinderfilm. 1981 dreht sie „Dazwischen“ – die Geschichte eines Mädchens, deren Eltern sich getrennt haben. 1983 erscheint ihr erster Kinofilm „Mitten ins Herz“, der auf dem Filmfestival von Venedig läuft. Ein Jahr später folgt „Im Innern des Wals“ und 1985 die Komödie „Männer“ mit Uwe Ochsenknecht und Heiner Lauterbach – der Film wird im In- und Ausland ein großer Erfolg und macht Doris Dörrie weltweit bekannt.
1986 folgt das nur mäßig erfolgreiche Drama „Paradies“ und 1987 die erste amerikanische Produktion von Doris Dörrie – die Adaption des Bestsellers von Alberto Moravia „Me And Him“ kommt unter dem Titel „Ich und Er“ in die deutschen Kinos und wird mit der „Goldenen Leinwand“ ausgezeichnet. Ein Jahr später folgt die satirische Komödie „Geld“ und mit „Happy Birthday, Türke“ präsentiert Doris Dörrie 1991 dem Publikum einen Exkurs ins Krimi-Genre. 1994 folgt die Tragikomödie „Keiner liebt mich“ mit Maria Schrader und Elisabeth Trissenaar und 1996 der Episodenfilm „Bin ich schön?“ (1996) mit Senta Berger, Steffen Wink, Franka Potente, Gottfried John, Iris Berben, Dietmar Schönherr, Nina Petri, Joachim Król und Otto Sander. 2000 erscheint „Erleuchtung garantiert“, 2002 „Nackt“ mit Benno Fürmann und Heike Makatsch und 2005 „Der Fischer und seine Frau“ mit Alexandra Maria Lara und Christian Ulmen.
2008 erscheint mit „Kirschblüten – Hanami“ Doris Dörries bislang erfolgreichster Film – das einfühlsame Drama mit Hannelore Elsner, Elmar Wepper und Nadja Uhl wird unter anderem mit dem „Bayerischen Filmpreis“ ausgezeichnet. 2010 kann man im Fernsehen den Mehrteiler „Klimawechsel“ mit Maren Kroymann, Maria Happel, Andrea Sawatzki, Juliane Köhler und Ulrike Kriener sehen und 2012 hat Doris Dörries Film „Glück“ im Rahmen der „Internationalen Filmfestspiele“ in Berlin Weltpremiere.
Hauptsächlich inszeniert Doris Dörrie Bücher, die sie selbst schreibt. Die Wochenzeitung „Die Zeit“ beschreibt sie als eine der besten Erzählerinnen der deutschen Gegenwartsliteratur. 2009 verfilmt sie das autobiografisch angehauchte Buch „Die Friseuse“- die Geschichte einer lebensfrohen, übergewichtigen Frau läuft 2010 auf der „Berlinale“. 2014 kommt „Alles inklusive“ mit Hannelore Elsner und Nadja Uhl in die Kinos, 2014 „Dieses schöne Scheißleben“ und 2016 „Fukushima“.
Zu Beginn des neuen Jahrhunderts versucht sich Doris Dörrie auch mit einigen Operninszenierungen – an der Berliner Staatsoper inszeniert sie „Così fan tutte“ und „Turandot“, 2005 am Münchner Gärtnerplatz-Theater Puccinis „Madame Butterfly“ und an der Bayerischen Staatsoper Verdis „Rigoletto“, welcher in einer Kritikerumfrage zum „Ärgernis der Saison“ gewählt wird.
Für ihr filmisches Schaffen wird Doris Dörrie mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt – für den Film „Männer“ erhält sie 1986 das „Filmband in Gold“ und das „Filmband in Silber“ sowie die „Goldene Leinwand“ – im selben Jahr wird sie mit einem „Bambi“ ausgezeichnet. 1996 bekommt sie das „Bundesverdienstkreuz“ und den „Bayerischen Filmpreis“, 2000 den „Bayerischen Verdienstorden“ und 2010 wird sie mit einem Stern auf dem Berliner „Boulevard der Stars“ geehrt.
Von 1988 bis zu dessen Tod 1996 ist Doris Dörrie mit dem Kameramann Helge Weindler verheiratet, mit dem sie eine gemeinsame Tochter hat. Sie lebt in München.