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Eddie Constantine

Eddie Constantine erlangt in der Rolle des FBI-Agenten Lemmy Caution internationale Bekanntheit – immer wieder wird er in Kinoproduktionen als Abenteurer und Draufgänger besetzt. Der elegante Charakterdarsteller spielt unter den Regisseuren des deutschen Autorenkinos und interpretiert zahlreiche französische Chansons und deutsche Schlager – unter anderem den Hit „Schenk deiner Frau doch hin und wieder rote Rosen“

Eddie Constantine kommt am 29. Oktober 1917 als Edward Constantinowsky in Los Angeles zur Welt und wächst im neuenglischen Providence auf. Sein Vater ist Russe und seine Mutter Polin – beide wandern Anfang des letzten Jahrhunderts in die USA aus. Von 1933 bis 1936 studiert er Gesang am Konservatorium in Wien und später in New York. Er ist Chorsänger und Mitbegründer des Vokalquintetts „The Five Musketeers“. 1947 geht Eddie Constantine nach London, tritt danach in Pariser Nachtclubs – unter anderem im legendären Moulin Rouge – auf und nimmt mit Unterstützung von Édith Piaf seine ersten Schallplatten auf.

Sein Kinodebüt hat Eddie Constantine 1952 in „Egypt By Three“, ein Jahr später landet er mit der Rolle des FBI-Agenten Lemmy Caution in „Im Banne des blonden Satans“ einen Hit – insgesamt zwölfmal verkörpert der Schauspieler die eigenwillige Figur des Anti-Helden – zuletzt 1991 in „Allemagne 90 neuf zéro“. Durch die charmante Mischung aus humorvollem Kriminal-, Agenten- und Abenteuerfilm wird Eddie Constantine Mitte der fünfziger Jahre einem breiten Kinopublikum in Deutschland und Frankreich bekannt. Man kann ihn auch in „Je suis un sentimental“ (1955), „Bonsoir Paris“ (1956), „Le grand bluff“ (1957), „Du rififi chez les femmes“ (1959), „SOS Pacific“ (1959), „Bonne chance, Charlie“ (1962), „Nous irons à Deauville“ (1962), „Nick Carter va tout casser“ (1964), „Lucky Jo“ (1964) und „A tout casser“ (1968) sehen.

1965 spielt Eddie Constantine in Jean-Luc Godards Film „Lemmy Caution gegen Alpha 60“ – der Film gewinnt 1965 einen „Goldenen Bären“ auf der „Berlinale“. Danach wandelt sich der Schauspieler allmählich zum gefragten Charakterdarsteller. 1969 gibt er einen alternden Anarchisten in „Malatesta“, 1970 agiert er unter Walter Bockmayer und Rolf Bührmann in „Jane bleibt Jane“ und in den folgenden Jahren kann man ihn in Rainer Werner Fassbinders „Warnung vor einer heiligen Nutte“ (1971), „Welt am Draht“ (1973) und in „Die dritte Generation“ (1979) sehen.

Auch in Fernsehserien spielt Eddie Constantine mit, wie in der satirischen österreichischen Kultserie „Kottan ermittelt“. 1986 sieht man ihn in der Fernsehserie „Roncalli“ als alten Zirkusclown sowie in der populären deutschen Vorabendserie „Rivalen der Rennbahn“. 1991 spielt der Schauspieler seine letzte große Rolle in Jean-Luc Godards „Allemagne 90 Neuf Zéro“ („Deutschland Neu(n) Null“).

Der Amerikaner in Paris mit französischem Pass, der den Starrummel stets verabscheut und Talkshow-Auftritte ablehnt, sagt in einem Interview: „Ich hätte mir nur manchmal intelligentere Drehbücher und Partner gewünscht; aber alles kann man ja nicht haben“. Seinen Lebensabend verbringt Eddie Constantine in einer Jugendstil-Villa am Wiesbadener Kurpark.

Eddie Constantine stirbt am 25. Februar 1993 in Wiesbaden an den Folgen eines Herzanfalls.