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Emmerich Kálmán

Seine populären Stücke sind heute von keinem Spielplan der großen europäischen Operettenhäuser mehr wegzudenken – Emmerich Kálmán zählt zu den bedeutendsten und populärsten Operetten-Komponisten der Welt, mit Werken wie „Die Csárdásfürstin“, „Gräfin Mariza“ und „Die Zirkusprinzessin“ gilt er neben Franz Lehár als Begründer der „Silbernen Operettenära“

Emmerich Kálmán kommt als Imre Koppstein am 24. Oktober 1882 im damals österreichisch-ungarischen Siófok am Plattensee zur Welt. Er ist der Sohn des jüdischen Getreidehändlers Karl Koppstein und dessen Frau Paula und wächst in wohlhabenden Verhältnissen auf. 1892 zieht die Familie nach Budapest – nach der Aufnahme ins Evangelische Gymnasium ändert Imre Koppstein seinen Namen in Emmerich Kálmán um. Von 1900 an studiert er an der Universität Budapest Jura, nebenher belegt er Studiengänge in der Kompositionsklasse von Hans Koessler an der Budapester Landesmusikakademie – an der Seite von Béla Bartók, Viktor Jacobi und Albert Szirmai. Nach dem Studium findet der junge Mann zunächst eine Anstellung als Musikkritiker bei der Budapester Tageszeitung „Pesti Napló“, doch schon 1907 erhält er nach der erfolgreichen Uraufführung seiner ersten Operette „Tatárjárás“ den begehrten „Franz-Joseph-Preis“ der Stadt Budapest.

Nach der Übersiedelung nach Wien feiert Emmerich Kálmán mit „Der Zigeunerprimas“ (1912), „Der kleine König“ (1912), „Gold gab ich für Eisen“ (1914), „Die Csárdásfürstin“ (1915), „Die Faschingsfee“ (1917), „Das Hollandweibchen“ (1919), „Die Bajadere“ (1921), „Gräfin Mariza“ 1924, „Die Zirkusprinzessin“ (1926), „Die Herzogin von Chicago“ (1928) sowie der Tonfilm-Operette „Ronny“ (1931) weitere große Erfolge.

Nach dem deutschen Anschluss Österreichs 1938 muss Emmerich Kálmán als Jude Wien verlassen und geht nach Zürich und nach Paris, von wo er 1940 in die USA auswandert. Dort schreibt er 1942 mit Lorenz Hart einige Nummern für das geplante, aber unvollendete Musical „Miss Underground“ – keiner der Songs wird je veröffentlicht. 1945 verwendet der Komponist die Musik teilweise wieder für die Operette „Marinka“.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kehrt Emmerich Kálmán nach Europa zurück und lässt sich 1945 in Paris nieder, 1949 kehrt er ein letztes Mal nach Österreich zurück. Nach einem weiteren Aufenthalt in New York geht er schließlich 1951 nach Paris, wo er am 30. Oktober 1953 stirbt. Sein letztes Werk – die Cowboy-Operette „Arizona-Lady“ – wird von seinem Sohn Charles vollendet. Emmerich Kálmán ist in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof beigesetzt – 1958 wird sein Leben unter dem Titel „Der Czardas-König“ verfilmt.

Emmerich Kálmán ist mit der Schauspielerin Vera Makinskaya verheiratet – mit ihr hat er drei Kinder.