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Franco Zeffirelli

Mit aufwändigen Opern- und Filminszenierungen gehört Franco Zeffirelli zu den bedeutendsten Regisseuren des zwanzigsten Jahrhunderts – seine opulenten Shakespeare-Verfilmungen sowie ein mit hochkarätiger Besetzung gedrehter Bibel-Mehrteiler zählen zu den Meilensteinen der Filmgeschichte

Franco Zeffirelli wird als Franco Corsi am 12. Februar 1923 in Florenz als Sohn eines Kaufmanns geboren. Nach dem frühen Tod der Mutter – einer Modezeichnerin – erzieht ihn eine Tante und zeitweise eine britische Gouvernante. Die Familie des Regisseurs stammt aus Vinci und soll weitläufig mit Leonardo da Vinci verwandt sein.

Bis 1941 besucht Franco Zeffirelli das Licèo Artistico – ein humanistisch-musisches Gymnasium in Florenz – und anschließend die Universität Florenz, wo er ein Architekturstudium absolviert und nebenbei die Studentenbühne leitet. Während des Zweiten Weltkriegs kämpft er als Partisan gegen die deutsche Besatzung, später schlägt er sich zu den britischen Truppen durch und ist dort vierzehn Monate lang Verbindungsmann zur italienischen Widerstandsbewegung.

Nach Kriegsende geht Franco Zeffirelli nach Rom zum Rundfunk und schließt sich 1946 Luchino Viscontis Morelli-Stoppa-Gruppe als Schauspieler und Bühnenbildner an – schon bald ist er dessen Regieassistent und assistiert in den Filmen „La Terra Trema“ („Die Erde bebt“, 1948), „Bellissima“ (1951) und „Senso“ (1954).

Die fünfziger und sechziger Jahre verbringt Franco Zeffirelli zumeist am Theater, bevor er 1967 mit der Shakespeare-Verfilmung „The Taming Of The Shrew“ („Der Widerspenstigen Zähmung“) für Aufsehen sorgt – dafür sind vor allem seine beiden Hauptdarsteller verantwortlich: Elizabeth Taylor und Richard Burton. Es folgen weitere Literaturverfilmungen wie „Romeo & Julia“ (1968) – wofür er 1969 für einen „Oscar“ nominiert wird – und „Hamlet“ (1990) mit Mel Gibson, Glenn Close und Helena Bonham-Carter. Große Aufmerksamkeit erweckt darüber hinaus seine Bibelverfilmung „Jesus Of Nazareth“ („Jesus von Nazareth“, 1977) in der Weltstars wie Anne Bancroft, Claudia Cardinale, Peter Ustinov, Laurence Olivier und Anthony Quinn mitwirken.

Weitere Arbeiten von Franco Zeffirelli sind „The Champ“ („Der Champ“, 1979) mit Jon Voight und Faye Dunaway, „Endless Love“ („Endlose Liebe“, 1981) mit Brooke Shields, „Fratello sole, sorella luna“ („Bruder Sonne, Schwester Mond“, 1972), „I Pagliacci’“ („Der Bajazzo“, 1981), „Cavalleria Rusticana“ (1982), „La Traviata“ (1982), „Il giovane Toscanini“ (1988), „Jane Eyre“ (1995) mit Geraldine Chaplin und Joan Plowright, „Tee mit Mussolini“ (1999) mit Cher, Lily Tomlin, Judy Dench und Maggie Smith und „Callas Forever“ (2002) mit Fanny Ardant und Jeremy Irons.

Franco Zeffirellis Liebe gilt auch immer der Oper – so dreht er Dokumentarfilme über „La Boheme“ (1965), „Turandot“ (1983), „Tosca“ (1985) und „Otello“ (1986). Als Bühnenregisseur ist er unter anderem an der Mailänder Scala, der Wiener Staatsoper, der Metropolitan Opera, der Arena di Verona und der Comédie-Française tätig.

2004 wird Franco Zeffirelli mit dem britischen Verdienstorden „Knight Commander Of The Order Of The British Empire“ (KBE) ausgezeichnet. Franco Zeffirelli engagiert sich auch politisch – zwei Legislaturperioden lang sitzt er für Silvio Berlusconis Partei „Forza Italia“ im römischen Senat.