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Frank Farian

Frank Farian beginnt als einfacher Schlagersänger, bevor er in den siebziger Jahren zu Deutschlands international erfolgreichsten Musikproduzenten aufsteigt – für Popgruppen wie „Boney M.“, „Eruption“, „Milli Vanilli“ und „La Bouche“ komponiert er zeitlose Danceklassiker und erobert damit weltweit höchste Chart-Platzierungen

Frank Farian wird am 18. Juli 1941 als Franz Reuther im rheinland-pfälzischen Kirn geboren. Sein Vater – ein Feinkürschner – fällt im Jahr seiner Geburt als Soldat im Zweiten Weltkrieg. Er wächst mit zwei älteren Geschwistern bei der Mutter in einfachen und behüteten Verhältnissen im saarländischen Altenkessel auf. Der Mutter Cilli, die als Lehrerin arbeitet, fällt die Stimme ihres Sohnes auf und sie lässt ihn im Kirchenchor singen. Schon früh zeigt sich sein musikalisches Talent, seine erste Gitarre bekommt Frank Farian mit zwölf Jahren. Nach dem Abschluss der Schule geht er zunächst als Koch in die Lehre um bald darauf eine eigene Rockband zu gründen.

1961 stellt Frank Farian die fünfköpfige Band „Frank Farian und die Schatten“ zusammen – 1963 erscheint die erste selbstproduzierte Platte mit einer Auflage von tausend Stück. Ihren ersten Höhepunkt hat die Band 1964 bei einem internationalen Rockfestival im Hamburger Starclub. Bald darauf löst sich die Band auf und Frank Farian beschließt als Interpret und Produzent alleine weiterzuarbeiten. Von nun an widmet er sich dem lukrativeren Schlagergeschäft und hat 1969 seinen ersten Auftritt in der „ZDF-Hitparade“ mit dem Titel „Dana My Love“. Weitere Hits wie „Rocky“, „So muß Liebe sein“ und „Spring über deinen Schatten, Tommy“ folgen.

Seinen großen Durchbruch feiert Frank Farian 1976 mit dem Start der Gruppe „Boney M.“ – zunächst existiert jedoch nur der komplett durch produzierte Titel „Do You Wanna Bump“. Die dazugehörige Gruppe castet er sich zusammen – Bobby Farrell, Marcia Barrett, Liz Mitchell und Maizie Williams präsentieren sich 1977 das erste Mal in der Musiksendung „Musikladen“ und eine unvergleichliche Erfolgsgeschichte beginnt. Die Gruppe startet mit Songs im typischen Disco-Sound der damaligen Zeit wie „Sunny“, „Belfast“, Daddy Cool“ und „Ma Baker“ und feiert bis in die frühen achtziger Jahre mit folkloristischen Gute-Laune-Schlagern mit Karibik-Flair wie „Rivers Of Babylon“, „Bahama Mama“, „Felicidad“ und „I See A Boat (On The River)“ riesige Erfolge.

Dass von den Bandmitgliedern nur Liz Mitchell wirklich singen kann und die anderen Gruppenmitglieder lediglich zum Vollplayback ihre Lippen bewegen, ist ein offenes Geheimnis und tut dem Erfolg der Gruppe keinen Abbruch. Ihren letzten großen Hit haben „Boney M.“ 1984 mit der Cover-Version des Italo-Klassikers „Kalimba de Luna“. Nebenbei produziert Frank Farian auch für die Discogruppe „Eruption“ die Hits „I Can’t Stand The Rain“ und „One Way Ticket“ sowie für die Schlagersängerin Gilla den Disco-Knaller „Tu es“.

Mit dem Projekt „Far Corporation“ – an dem unter anderen Bobby Kimball, David Paich und Steve Lukather von der Band „Toto“ beteiligt sind – spielt Frank Farian Mitte der achtziger Jahre Rockklassiker wie „Stairway To Heaven“ und „Mother And Child Reunion“ ein und feiert damit internationale Erfolge.

1988 gelingt Frank Farian mit dem Duo „Milli Vanilli“ ein weiterer Meilenstein – für ihren Welthit „Girl You Know It’s True“ erhält die Gruppe 1989 einen „Grammy“ für den „Best New Act“. 1991 kommt es dann zum Skandal um „Milli Vanilli“ – es stellt ich heraus, dass beide Darsteller nicht selber singen – „Milli Vanilli“ ist eine reine Studioproduktion. Die Fans sind empört und Frank Farian muß den „Grammy“ zurückgeben.

Frank Farian widmet sich in den neunziger Jahren neuen Projekten – so feiert er 1994 mit der Formation „La Bouche“ und der Boy-Group „No Mercy“ erneut Welterfolge. 1983 wird Frank Farian mit der „Goldenen Stimmgabel“ und 1997 mit einem „Echo“ für sein Lebenswerk ausgezeichnet.

Frank Farian lebt in Miami im US-Bundesstaat Florida und auf der spanischen Balearen-Insel Ibiza.