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Heidi Brühl

In den fünfziger Jahren ist sie der deutsche Jungstar schlechthin – Heidi Brühl erlangt als „Mädchen vom Immenhof“ enorme Popularität und startet danach eine erfolgreiche Schauspiel- und Gesangkarriere. Neben Auftritten in Spielfilmen singt sie Schlager, vertritt Deutschland beim „Eurovision Song Contest“ und gilt bis in die achtziger Jahre hinein als eine der beliebtesten Schauspielerinnen des Landes

Heidi Rosemarie Brühl wird am 30. Januar 1942 in München-Gräfelfing geboren – schon als Fünfjährige erhält sie Tanzunterricht. Ihr Kinodebüt hat sie 1954 in „Der letzte Sommer“ als kleine Schwester von Lilo Pulver, im gleichen Jahr entsteht „Heideschulmeister Uwe Karsten“. Durch die Rolle der temperamentvollen Dalli in den überaus populären „Immenhof“-Filmen wird Heidi Brühl in ganz Deutschland bekannt – nach diesem großen Erfolg beschließt sie, in eine ernsthafte Ausbildung zu investieren und studiert Gesang, Tanz und nimmt Schauspielunterricht, nebenbei lernt sie Englisch und Französisch.

Heidi Brühls ambitionierter Vater schickt erste Demo-Bänder an diverse Plattenfirmen, um seiner Tochter ein zweites Standbein zu verschaffen. Schon 1959 erscheint ihre erste Single „Chico Chico Charlie“, welche hoch in die deutschen Hitparaden einsteigt. Ihren größten Plattenerfolg feiert die Künstlerin mit dem Lied „Wir wollen niemals auseinandergehn“ – damit tritt sie 1960 auch bei der deutschen Vorentscheidung zum „Eurovision Song Contest“ an, landet aber nur auf dem zweiten Platz. 1963 schafft sie dann den Sprung in Europas größten Schlagerwettbewerb und vertritt Deutschland mit dem Titel „Marcel“ – sie erreicht den neunten Platz. Insgesamt kann Heidi Brühl zwölf Titel in den Hitparaden platzieren.

Anfang der sechziger Jahre stirbt Heidi Brühls Vater, der auch ihr Manager ist – für die Schauspielerin bricht eine Welt zusammen. 1964 zieht sie nach Rom, um im internationalen Filmgeschäft Fuß zu fassen und sich vom ewigen „Immenhof“-Image zu befreien. Im selben Jahr heiratet sie den US-amerikanischen Schauspieler Brett Halsey – aus der Ehe gehen die Kinder Clayton Alexander und Nicole hervor.

Mit ihren Musical-Erfolgen in „Annie Get Your Gun“ und „My Fair Lady“ löst Heidi Brühl Begeisterungsstürme aus. In Las Vegas tritt sie neben Sammy Davis jr. und anderen amerikanischen Showstars auf, auch erhält sie zahlreiche Engagements in amerikanischen Fernsehproduktionen – unter anderem in „Columbo“ (1972).

In den siebziger Jahren kehrt Heidi Brühl noch einmal auf den „Immenhof“ zurück – an der Seite von Horst Janson verkörpert sie in zwei erfolgreichen Kinoproduktionen nun die Eigentümerin des Pferde-Hofes.

Zu Beginn der achtziger Jahre lässt Heidi Brühl sich scheiden und gründet einen eigenen Musikverlag, auch arbeitet sie als Produzentin und feiert 1981 mit dem Disco-Titel „You Are A Part Of My Heart“ ein kleines Comeback.

Letzte Auftritte hat Heidi Brühl in den Fernsehserien „Ein Fall für zwei“ (1987) und „Praxis Bülowbogen“ (1987).

Heidi Brühl stirbt am 8. Juni 1991 im Alter von neunundvierzig Jahren im oberbayerischen Starnberg an den Folgen einer Krebserkrankung – sie wird auf dem Münchner Waldfriedhof beigesetzt.