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Heintje

Mit Evergreens wie „Mama“, „Oma so lieb“ und „Du sollst nicht weinen“ singt sich der niederländische Kinderstar in die Herzen der Nation und rührt Millionen Menschen zu Tränen – inmitten der Umbruchphase der späten sechziger Jahre ist Heintje der unangefochtene Star am deutschen Schlagerhimmel, er tritt in diversen Filmen auf und verkauft in seiner kurzen Karriere mehr als vierzig Millionen Platten

Heintje kommt am 12. August 1955 im limburgischen Kerkrade in den Niederlanden als Hendrik Nikolaas Theodoor Simons zur Welt. Nachdem er 1966 mit Unterstützung der Mutter im niederländischen Schaesberg mit dem ursprünglich italienischen Titel „Mama“ einen Talentwettbewerb gewinnt, wird der niederländische Musiker und Produzent Addy Kleijngeld auf ihn aufmerksam und nimmt ihn unter Vertrag – wenig später nimmt Heintje in Amsterdam seine erste Platte auf Niederländisch auf.

1967 trägt Heintje in der von Vico Torriani moderierten TV-Unterhaltungsshow „Der goldene Schuss“ das erste Mal die deutsche Version von „Mama“ vor und wird über Nacht zum umjubelten Star in Deutschland – der Titel hält sich ein knappes Jahr lang in den Charts und gilt 1968 als meist verkaufte Single Deutschlands. Auch die nachfolgenden Veröffentlichungen wie „Du sollst nicht weinen“, „Mamatschi, schenk’ mir ein Pferdchen“, „Heidschi Bumbeidschi bum bum“ und „Oma so lieb“ sind – während in Deutschland die Studenten auf die Straßen gehen, sich die sexuelle Revolution abzeichnet und Rockgruppen wie die „Beatles“ und die „Rolling Stones“ enorme Popularität verzeichnen – unglaublich erfolgreich.

In knapp vier Jahren wird Heintje mit vierzig „Goldenen Schallplatten“, einer „Platinschallplatte“, zwei „Goldenen Löwen“, einem „Bambi“ und zahlreichen weiteren Preisen ausgezeichnet – insgesamt verkauft er mehr als vierzig Millionen Platten.

Auch in seinem Heimatland den Niederlanden ist Heintje erfolgreich – 1970 erhält er dort acht „Goldene Schallplatten“ sowie den „Edison“, den höchsten niederländischen Musikpreis. Sein Lied „Mama“ avanciert in Großbritannien als „I´m Your Little Boy“ zum Millionen-Seller, er geht auf große Amerika-Tournee und wird für den Erfolg seines Kinofilms „Ein Herz geht auf Reisen“ in München mit einer „Goldenen Leinwand“ geehrt.

1968 wird Heintje für den Film entdeckt – unter anderem spielt er vorwiegend als singender Pennäler neben Stars wie Peter Alexander, Hannelore Elsner, Theo Lingen, Uschi Glas, Gustav Knuth und Heinz Reincke in den damals sehr beliebten „Lümmel“-Filmen (1968 – 1971) sowie in „Ein Herz geht auf Reisen“ (1968), „Einmal wird die Sonne wieder scheinen“ (1969) und „Mein bester Freund“ (1971).

Als sich mit sechzehn Jahren bei Heintje der Stimmbruch abzeichnet, bedeutet dies auch das Ende seiner Karriere – später unternimmt er als Heintje Simons oder Hein Simons immer wieder Comebacks, unter anderem nimmt er 1975 eine Schallplatte auf Afrikaans auf und tritt in diversen deutschen Volksmusik-Sendungen auf, allerdings gelingt es ihm nie ganz, sich vom Image des Kinderstars zu lösen. Nach der Wende ist Heintje vor allem in der ehemaligen DDR populär, von seinem Album „Herzensmelodie“ verkauft er acht Millionen Platten – 2004 erscheint die CD „Frauen sind was Wunderbares“ und 2005 die Jubiläums-CD „Danke“.

Bis in die achtziger Jahre hinein lebt Heintje mit seinen Eltern unweit der deutschen Grenze im belgischen Neu-Moresnet, heute betreibt er dort einen Reiterhof. Er ist von 1981 bis 2014 verheiratet und hat zwei Söhne und eine Tochter.