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Helga Hahnemann

Die auch Henne und Big Helga genannte Entertainerin, Komikerin und Schauspielerin Helga Hahnemann gilt mit ihrer zupackenden Art und der ihr eigenen „Berliner Schnauze“ als unkrönte Königin der DDR-Unterhaltung – sie tritt in zahlreichen Fernseh-Shows auf, feiert Erfolge mit diversen Schlagern und reißt das Publikum in der Rolle der Raumpflegerin Traudl Schulze zu Begeisterungsstürmen hin

Helga Hahnemann kommt am 8. September 1937 in Berlin-Pankow zur Welt. Nach dem Abitur und dem Besuch der Staatlichen Schauspielschule in Berlin-Niederschöneweide – welche sie ab 1956 absolviert – gibt sie 1959 ihr Debüt am Leipziger Kabarett Pfeffermühle. Zu Beginn der sechziger Jahre wechselt sie nach Berlin, tritt als Kabarettistin und Komikerin mit eigenen Solo-Programmen und auch im DDR-Fernsehen auf. Schnell wird sie einem breiten Publikum bekannt und machte ab Mitte der sechziger Jahre vor allem mit der Polit-Satire „Tele-BZ“ Furore. In über dreißig Sendungen begeistert sie das Publikum und wird für ihre Leistung mit dem „Kunstpreis des Freien Deutschen Gewerkschaftsbunds der DDR“ ausgezeichnet.

Ab 1969 gehört Helga Hahnemann fest dem Ensemble des Deutschen Fernsehfunks an. Im Berliner Rundfunk moderiert sie ab Ende der siebziger Jahre die Sendung „Helgas Top(p)-Musike“, wovon auch drei Fernsehshows produziert werden. Mit Liedern wie „Wo ist mein Jeld bloß geblieben“, „Jetzt kommt dein Süßer“, „U-Bahn-Beat“, „Tausendmal Berlin“, „Clärchens Ballhaus“ und „Een kleenet Menschenkind“ feiert sie auch Erfolge als Schlagersängerin.

Sehr populär ist Helga Hahnemann durch ihre Moderationen der Sendung „Ein Kessel Buntes“ sowie durch ihre zahlreichen Sketche – in der Rolle der Erna Mischke ist sie zusammen mit Rolf Herricht, Gerd E. Schäfer, Margot Ebert, Traute Sense und Heinz Behrens regelmäßig in der TV-Lustspiel-Reihe „Maxe Baumann“ zu sehen. Mit Ingeborg Naß leitet sie ein Arbeiterkabarett in Berlin, außerdem betätigt sie sich als Synchronsprecherin.

1991 ist eine große Silvestershow mit Helga Hahnemann als Moderatorin geplant, die nicht mehr realisiert werden kann. Die beliebte Entertainerin und Sängerin stirbt am 20. November 1991 im Alter von vierundfünfzig Jahren in Berlin an den Folgen eines Krebsleidens – ihre letzte Ruhestätte findet sie in einem Familiengrab auf dem Friedhof Pankow VII in Berlin-Wilhelmsruh. Seit 2010 ist die Grabstätte ein Ehrengrab des Landes Berlin.

Auf dem 2010 eingeweihten Berliner „Boulevard der Stars“ wird Helga Hahnemann ein Stern gewidmet und in Berlin wird eine Straße nach ihr benannt. Die Zeitschrift „Super-Illu“ vergibt seit 1995 jährlich in Erinnerung an Helga Hahnemann den Publikumspreis „Goldene Henne“.