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Helmut Dietl

Wegen seiner brillanten Filmdialoge wird er auch häufig als „deutscher Woody Allen“ bezeichnet, in diversen TV-Serien persifliert er hochironisch die Münchner Schickeria – Helmut Dietl zählt zu den erfolgreichsten Regisseuren im deutschsprachigen Raum, seine Komödien „Schtonk!“ und „Rossini“ genießen heute Kultstatus

Helmut Dietl kommt am 22. Juni 1944 im oberbayerischen Bad Wiessee zur Welt und wächst in ärmlichen Verhältnissen im Münchner Stadtteil Laim auf – nach dem Abitur studiert er Theaterwissenschaften und Kunstgeschichte, bricht das Studium jedoch ab. Nach einer kurzen Zeit bei der Bundeswehr als Fallschirmjäger wird er Aufnahmeleiter und Regieassistent an den Münchner Kammerspielen, danach dreht er Werbefilme und schreibt Drehbücher.

Seine Karriere beim Fernsehen startet Helmut Dietl als Regisseur von Serien, die in München spielen – die bekanntesten davon sind „Münchner Geschichten“ (1974), „Der ganz normale Wahnsinn“ (1979), „Monaco Franze – Der ewige Stenz“ (1981-1983) mit Helmut Fischer und Ruth Maria Kubitschek und „Kir Royal“ (1985) mit Franz Xaver Kroetz, Senta Berger und Dieter Hildebrandt.

Seinen größten Erfolg feiert Helmut Dietl 1990 mit der fulminanten Komödie „Schtonk“, in der er den Skandal um die Hitler-Tagebücher behandelt und in der Stars wie Uwe Ochsenknecht, Harald Juhnke, Christiane Hörbiger, Götz George, Veronica Ferres, Ulrich Mühe, Rolf Hoppe und Dagmar Manzel auftreten. Mit „Rossini – oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief“ (1997) mit Götz George, Mario Adorf, Heiner Lauterbach, Gudrun Landgrebe, Veronica Ferres, Joachim Król, Hannelore Hoger und Martina Gedeck kann er diesen Erfolg noch steigern – das Drehbuch schreibt Patrick Süskind, mit dem Helmut Dietl eng befreundet ist.

Helmut Dietls jüngste Filme „Late Show“ (1999) mit Thomas Gottschalk und Harald Schmidt, „Vom Suchen und Finden der Liebe“ (2005) mit Moritz Bleibtreu, Alexandra Maria Lara, Uwe Ochsenknecht, Anke Engelke und Heino Ferch und „Zettl“ (2012) mit Michael Herbig, Ulrich Tukur und Dieter Hildebrandt reichen nicht an die vorigen Erfolge heran.

Helmut Dietl ist dreimal verheiratet – unter anderem mit der Schauspielerin Barbara Valentin. Von 1990 bis 1999 ist er mit Veronica Ferres liiert und seit 2002 ist er mit der ehemaligen TV-Moderatorin Tamara Duve verheiratet, mit der er eine Tochter hat.

Helmut Dietl stirbt am 30. März 2015 mit siebzig Jahren in München an den Folgen einer Krebserkrankung.