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Ivan Rebroff

Er gilt als einer der beliebtesten Opern- und Musical-Sänger der siebziger Jahre – ohne seine typische russische Pelzmütze und seinen schweren Pelzmantel betritt Ivan Rebroff nie eine Bühne. Der Mann mit dem unverwechselbaren Erscheinungsbild und der kraftvollen Stimme – die über einen Umfang von mehr als vier Oktaven verfügt – singt sich in seiner Paraderolle als „Milchmann Tevje“ aus dem Musical „Anatevka“ in die Herzen seiner zahllosen Fans

Ivan Rebroff kommt am 31. Juli 1931 in Berlin-Spandau als Hans Rolf Rippert zur Welt und wächst in Bad Belzig und in Halle an der Saale auf – er ist der Sohn des Ingenieurs Paul Rippert und dessen Ehefrau Luise Fenske. Seinen eigenen Angaben zufolge stammt er von einer russischen Mutter ab, sein Vater sei halbjüdisch gewesen. Schon als Jugendlicher fällt der Sänger in einem Chor mit seiner Stimme auf, woraufhin er Gesangunterricht bekommt. Nach der Scheidung der Eltern zieht er 1952 zusammen mit der Mutter nach Westdeutschland. In Hamburg studiert Ivan Rebroff an der Staatlichen Musikhochschule und nimmt Schauspielunterricht. Sein Gesangslehrer Prof. Adolf Detel formt ihn zum Interpreten osteuropäischen Liedgutes und 1953 legt er sich, dem Vorbild eines großen Sängers des Moskauer „Bolschoitheaters“ folgend, den Namen Ivan Rebroff zu. 1958 siegt er beim Deutschen Hochschulwettbewerb, danach singt er bei den „Schwarzmeer-Kosaken“, dem „Ural-Kosakenchor“ sowie im „Don-Kosaken-Chor Serge Jaroff“.

Zu großer Popularität gelangt Ivan Rebroff durch die Rolle des Milchmanns „Tevje“ in über 1400 Vorstellungen des Musicals „Anatevka“ im Theater Marigny in Paris. Anschließend wirkt er in diversen Tourneeproduktionen und Spielfilmen mit und singt in Opern und Operetten wie „Der Barbier von Sevilla“, „Boris Godunow“, „Der Zigeunerbaron“, „Wiener Blut“ und „Der Rosenkavalier“ – der erhoffte Durchbruch im Opernfach bleibt ihm jedoch versagt.

„Ich habe die russische Seele nach Deutschland gebracht und bin in dort und in vielen anderen Ländern der Welt der bekannteste Russe, obwohl ich nie in Russland gelebt habe“ sagt Ivan Rebroff in einem Interview, „das größte Geschenk meines Lebens ist meine Stimme. Ich bin stolz auf das, was ich erreicht habe“.

Im Fernsehen ist Ivan Rebroff jahrelang ein gern gesehener Gast – er tritt in zahlreichen Sendungen auf – und gibt Konzerte in Kirchen und bei Gala-Veranstaltungen. 1985 wird Ivan Rebroff das „Bundesverdienstkreuz“ in Anerkennung seiner Leistungen für die Völkerverständigung zwischen Ost und West verliehen. Der Sänger erhält weltweit knapp fünfzig „Goldene Schallplatten“ und eine „Platin-Schallplatte“.

In den letzten Jahren entdeckt der Sänger die klassisch-sakrale Musik für sich. Sein letztes Konzert gibt Ivan Rebroff 2007 in Wien.

Auf der griechischen Sporaden-Insel Skopelos – wo der Sänger zuletzt lebt – wird Ivan Rebroff an seinem sechzigsten Geburtstag von der kleinen Inselgemeinde zum Ehrenbürger ernannt. Ivan Rebroff stirbt am 27. Februar 2008 im Alter von sechsundsiebzig Jahren in einem Krankenhaus in Frankfurt am Main – seine Asche wird im Ägäischen Meer verstreut.