Startseite » Comedians » Joan Rivers

Joan Rivers

Jahrelang gilt sie als schärfste Zunge Hollywoods und wird bereits zu Lebzeiten als Legende verehrt, mit sarkastischem Humor und despektierlicher Offenheit polarisiert Joan Rivers das amerikanische TV-Publikum – die schlagfertige New Yorkerin wird nicht nur in der englischsprachigen Welt als TV-Pionierin und als eine der wenigen erfolgreichen Komikerinnen von zahlreichen Fans bewundert

Joan Rivers wird als Joan Molinsky am 8. Juni 1933 im New Yorker Stadtteil Brooklyn als Kind russisch-jüdischer Emigranten geboren, wo sie auch aufwächst. Sie besucht das Connecticut College For Women und schließt danach ein Studium am Barnard College in Englisch und Anthropologie ab. Anschließend arbeitet sie in einem Kaufhaus, 1957 heiratet sie den Sohn ihres Chefs – die Ehe wird schon im darauf folgenden Jahr geschieden.

Ab Mitte der sechziger Jahre tritt Joan Rivers in den Kurhotels der amerikanischen Ostküsten-Provinz und in Manhattans Cabarets als eine der ersten weiblichen Stand-up-Comedians auf – mit derben Witzen und Sprüchen wie „Ich bin die lustigste Jüdin, die nicht in den Gaskammern gelandet ist“ stößt sie in einer Zeit, in der es für Frauen unschicklich ist, Zoten zu reißen, nicht nur auf Gegenliebe – Schauspieler Jack Lemmon stürmt einmal angeekelt aus dem Saal.

1965 erlangt Joan Rivers durch einen Auftritt in Johnny Carsons „Late-Night-Show“ größere Bekanntheit – 1968 erhält sie ihre eigene Fernsehshow und ist weiterhin Gast in den Sendungen von Johnny Carson und Ed Sullivan. 1983 ist sie der Star in Las Vegas, bringt ein Comedy-Album – das für den „Grammy“ nominiert wird – heraus und schreibt zwei Bestseller.

1986 wechselt Joan Rivers zum neugegründeten „FOX-Network“, wo sie in direkte Konkurrenz zu Johnny Carson tritt – aus Wut darüber wechselt der berühmte Talk-Show-Gastgeber mit ihr bis zu seinem Tod 2005 kein Wort mehr. Nach nur kurzer Zeit wird die Talkshow wieder eingestellt, Joan Rivers damaliger Ehemann Edgar Rosenberg – der die Sendung produziert – begeht noch im selben Jahr Selbstmord. Wenig später bekommt Joan Rivers ihre eigene „Joan Rivers Show“, 1989 erhält sie einen Stern auf dem „Hollywood Walk Of Fame“ und 1990 wird sie mit einem „Daytime-Emmy“ ausgezeichnet.

2009 wirkt Joan Rivers in der US-Version der Reality Show „The Celebrity Apprentice“ mit – auch moderiert sie im US-Fernsehen die Millionärs-Reality Show „How’d You Get So Rich“. In der erfolgreichen US-Serie „Nip/Tuck“ hat sie einen Gastauftritt, sie agiert als Schmuckverkäuferin eines amerikanischen Shopping-Senders und kommentiert zusammen mit ihrer Tochter diverse Red-Carpet-Events – ihre beißenden Kommentare zu den Outfits der Stars sind mittlerweile legendär. 2010 wird Joan Rivers beim New Yorker „Tribeca Film Festival“ mit der Dokumentation „Joan Rivers – A Piece Of Work“ geehrt, im selben moderiert sie die Übertragung des „Christopher Street Day“ im australischen Sydney.

Bekannt ist Joan Rivers für ihre zahlreichen Schönheitsoperationen, denen sie sich in den vergangenen Jahrzehnten unterzieht. „Ich hatte so viele Schönheitsoperationen, dass sie meinen Körper nach meinem Tod an Tupperware spenden können“ kommentiert sie dies.

Joan Rivers stirbt am 4. September 2014 mit einundachtzig Jahren in einem New Yorker Krankenhaus an den Folgen einer Stimmband-Operation.