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Julie Andrews

Wegen ihrer Darstellung liebenswerter und aufrichtiger Charaktere in Musicals wie „My Fair Lady“ und „Mary Poppins“ wird sie auch die „Gute Fee von Hollywood“ genannt – seit den sechziger Jahren bezaubert Julie Andrews mit einer vier Oktaven umfassenden Stimme das Publikum und macht sich nebenher als Kinderbuchautorin und Synchronsprecherin einen Namen

Julie Elizabeth Andrews kommt am 1. Oktober 1935 im englischen Walton-on-Thames/Surrey als Julia Elizabeth Wells zur Welt. Nach der Scheidung ihrer Eltern wächst sie bei ihrer Mutter und deren neuem Mann – einem Vaudeville-Künstler – mit zwei Halbgeschwistern auf. Während der Bombardierung der britischen Hauptstadt durch die Deutschen wird man das erste Mal auf ihre Stimme aufmerksam – um sich die Angst zu vertreiben singt sie im Luftschutzbunker einige Lieder. Nach dem Ende des Krieges bestreitet Julie Andrews bereits ein eigenes Bühnenprogramm in einem Londoner Vaudevilletheater und sorgt für den Unterhalt der Familie.

Kurz vor ihrem neunzehnten Geburtstag schafft Julie Andrews 1954 den Sprung an den New Yorker Broadway – durch ihre Rolle der Polly Brown im Stück „The Boy Friend“ wird sie dort zum umjubelten Star. Kurz darauf unterschreibt sie ihren ersten Vertrag für einen Film, mit Bing Crosby steht sie in „High Tor“ vor der Kamera. Ihren Durchbruch feiert Julie Andrews 1956 im Musical „My Fair Lady“ in der Hauptrolle der Blumenverkäuferin Eliza Doolittle – die erfolgreiche Filmversion des Musicals wird jedoch mit der bekannteren Audrey Hepburn besetzt, welche bei den Gesangeinlagen gedoubelt werden muss.

1960 übernimmt Julie Andrews neben Richard Burton die Rolle der Guinevere im Musical „Camelot“, wodurch sie einem breiteren Publikum bekannt wird. Kurz darauf bietet ihr der Walt-Disney-Konzern die Hauptrolle in seiner Verfilmung des Musicals „Mary Poppins“ an – der große Erfolg des Films macht Julie Andrews über Nacht zum Weltstar. 1965 erhält sie für „Mary Poppins“ als beste Hauptdarstellerin einen „Oscar“. Danach kann man sie neben James Garner in „The Americanization Of Emily“ („Nur für Offiziere“, 1964) und im Musical-Film „The Sound Of Music“ („Meine Lieder – meine Träume“, 1965) neben Christopher Plummer und Eleanor Parker sehen – für die Darstellung des lebenslustigen Kindermädchens Maria erhält Julie Andrews einen „Golden Globe“.

1966 übernimmt Julie Andrews an der Seite von Paul Newman eine Rolle in Alfred Hitchcocks Ost-West-Thriller „Torn Curtain“ („Der zerrissene Vorhang“), danach folgen Filme wie „Darling Lili“ (1970) oder die Komödie „10 – Die Traumfrau“ (1979) mit Bo Derek. Einen weiteren Erfolg feiert Julie Andrews 1982 in „Victor/Victoria“ mit James Garner. Darin verkörpert sie eine erfolglose Sängerin im Paris der zwanziger Jahre, die ihren Erfolg herbeiführt, indem sie vorgibt, ein Mann zu sein – für ihre Darstellung in „Victor/Victoria“ wird Julie Andrews mit einem „Golden Globe“ und einer „Oscar“-Nominierung geehrt.

In den neunziger Jahren kehrt Julie Andrews mit der Musical-Fassung von „Victor/Victoria“ an den Broadway zurück. 1997 verliert die Sängerin nach einer Stimmband-Operation ein Jahr lang völlig ihre Stimme – bis heute hat sie ihre volle Singstimme nicht wieder zurückerlangt. Bereits seit den siebziger Jahren schreibt Julie Andrews Kinderbücher – zu den Bekanntesten zählen „Mandy“ und „The Last Of The Really Great Whangdoodles“.

1959 heiratet Julie Andrews den Bühnenbildner Tony Walton – aus der Ehe geht Tochter Emma hervor. Nach acht Jahren folgt 1967 die Scheidung. Kurze Zeit später ehelicht sie den Regisseur Blake Edwards, die Ehe dauert bis zu dessen Tod im Jahr 2010.

1991 wird Julie Andrews aufgrund ihrer Verdienste als Schauspielerin in Disney-Produktionen zur „Disney Legend“ ernannt und 1999 wird sie von Königin Elizabeth II. in den Stand einer „Dame Commander Of The British Empire“ erhoben. 2001 zeichnet man sie zusammen mit Quincy Jones, Jack Nicholson und Luciano Pavarotti in einer feierlichen Abendveranstaltung mit dem „Kennedy-Preis“ für besondere Verdienste um die Künste aus. Bei den „Screen Actors Guild Awards“ wird sie 2007 für ihr Lebenswerk geehrt, auch hat sie einen Stern auf dem „Hollywood Walk Of Fame“ und auf der „Avenue Of Stars“ in London.