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Lars von Trier

Unter den Filmemachern gilt Lars von Trier als Enfant terrible, mit seiner Dogma-Ästhetik geht er neue Wege und ist damit trotz vieler Kontroversen sehr erfolgreich – in den vergangenen zwanzig Jahren überrascht der unkonventionelle Däne mit Filmen wie „Breaking The Waves“, „Dancer In The Dark“ und „Melancholia“ und zählt gegenwärtig zu den talentiertesten und einflussreichsten Filmregisseuren der Zeit

Lars von Trier kommt als Lars Trier am 30. April 1956 im dänischen Kopenhagen zur Welt – er ist der zweite Sohn von Inger Høst und Ulf Trier. Sein biologischer Vater Fritz Michael Hartmann ist deutschstämmig, sein rechtlicher und sozialer Vater hat jüdische Vorfahren. Er wird antiautoritär erzogen und begeistert sich früh fürs Kino – ein Bruder seiner Mutter ist Filmregisseur. Schon als Grundschüler dreht Lars von Trier kleinere Animations- und Kurzfilme.

In seiner Kindheit leidet Lars von Trier unter Depressionen und wird psychiatrisch betreut. 1969 spielt er eine Hauptrolle in der skandinavischen Kinderserie „Hemmelig sommer“. Nach dem Abitur beginnt er an der Kopenhagener Universität ein Filmstudium, von 1979 bis 1983 absolviert er die Dänische Filmhochschule in der Fachrichtung Regie und 1980 gewinnt er mit dem Kurzfilm „Nocturne“ den ersten Preis beim Münchner Festival der Filmhochschulen. 1982 schließt er mit dem Film „Befrielsesbilleder“ („Bilder der Befreiung“) sein Studium ab – der Film wird auf dem Münchner Filmfest als „Bester Film des Jahres“ ausgezeichnet.

1984 kommt Lars von Triers erster Langfilm „The Element Of Crime“ ins Kino. 1988 verfilmt er die griechische Tragödie „Medea“ und 1991 startet er das Filmprojekt „Dimensions“ – die Langzeit-Verfilmung, die unter Mitwirkung von Udo Kier und Eddie Constantine an verschiedenen Drehorten in Europa gedreht und 2024 fertiggestellt werden sollte, wurde mittlerweile abgebrochen.

Seinen Durchbruch feiert Lars von Trier 1996 mit „Breaking The Waves“ – darin stellt Emily Watson eine junge Frau dar, die sich in einem irischen Dorf zur Prostituierten entwickelt, um ihre Liebe zu retten. Das anrührende Drama wird mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.

1998 nimmt Lars von Trier mit dem Film „Idioterne“ („Die Idioten“) am Filmfest von Cannes teil – der Film löst durch pornographische Darstellungen Kontroversen aus. 2000 wird Lars von Trier für das Musical-Drama „Dancer In The Dark“ – in dem Björk und Catherine Deneuve zu sehen sind – auf dem Filmfest von Cannes mit einer „Goldenen Palme“ ausgezeichnet.

Weitere Filme von Lars von Trier sind „Dogville“ (2003) mit Nicole Kidman, Lauren Bacall und Paul Bettany, „Manderlay“ (2005) mit Bryce Dallas Howard, Willem Dafoe und Danny Glover und „Antichrist“ (2008) mit Willem Dafoe und Charlotte Gainsbourg – der aufgrund der expliziten und extrem gewalttätigen Darstellung umstrittene Film bringt Lars von Trier eine Nominierung für den „Europäischen Filmpreis“ und den dänischen Filmpreis „Robert“ sowie einen „Nordischen Filmpreis“ ein und festigt seinen Ruf als Skandalregisseur.

Zu den letzten Filmarbeiten von Lars von Trier gehören „Melancholia“ (2011) mit Kirsten Dunst und Charlotte Gainsbourg, „Nymphomaniac“ (2013) mit Stellan Skarsgård, Christian Slater, Jamie Bell und Uma Thurman sowie „Detroit“ (2015).

Neben seinen Spielfilmen dreht Lars von Trier auch Werbespots und Musikvideos – unter anderem 1983 für das dänische Popduo „Laid Back“ das Video zum Song „Bakerman“.

Bis 1996 ist Lars von Trier in erster Ehe mit der dänischen Regisseurin Cæcilia Holbek Trier verheiratet. Nach der Trennung 1997 heiratet er die Pädagogin Bente Frøge – gemeinsam hat das Paar Zwillingssöhne.