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Les Humphries

Als Chef der „Les Humphries Singers“ feiert er in Deutschland mit einer fröhlichen Mischung aus „Flower-Power“-Sound und Gospel-Klängen rund eine Dekade lang riesige Erfolge – Les Humphries gilt als einer der erfolgreichsten Musiker der siebziger Jahre. Zu den größten Hits der Gruppe, die rund vierzig Millionen Platten verkauft, zählen „Mexico“, „Kansas City“ und „Mama Loo“

Les Humphries kommt am 10. August 1940 im Londoner Stadtteil Croydon zur Welt und wächst in einfachen Verhältnissen auf. Im Alter von dreizehn Jahren tritt er in das Musikkorps der britischen Marine ein, 1958 darf er Queen Mum im Buckingham Palast am Klavier vorspielen. 1966 begibt sich der Musiker nach Hamburg – Achim Reichel engagiert ihn als Organist in seiner Band „The Wonderland“.

1970 gründet Les Humphries zusammen mit Henner Hoier die Gruppe „Les Humphries Singers“, welche durch die große Zahl ihrer Sänger verschiedener ethnischer Herkunft auffällt. Die Gruppe bringt den Flair der Hippie-Bewegung und den damals populären Gospel in die Schlagerwelt ein. Ihren ersten großen Erfolg haben die „Les Humphries Singers“ 1970 in den Niederlanden mit „To My Father’s House“ – weitere erfolgreiche Titel sind „Promised Land“, „We Are Goin‘ Down Jordan“, „Old Man Moses“, „Mexico“, „Mama Loo“ und „Kansas City“. Als Bandleader begleitet Les Humphries seine Gruppe am Piano oder betätigt sich hin und wieder auch selbst als Sänger.

Charakteristisch für die „Les Humphries Singers“ ist die große Fluktuation unter den Mitgliedern der Gruppe, auch singen die wenigsten Bandmitglieder selbst sondern dienen lediglich als Staffage der bunten Bühnenshow. Bei Auftritten wirkt die Gruppe stets ungezwungen und gutgelaunt – hinter den Kulissen jedoch sorgt der rigorose Führungsstil des oft als schwierig und jähzornig beschriebenen Les Humphries häufig für Spannungen. Zu den bekanntesten ehemaligen Mitgliedern der „Les Humphries Singers“ gehören der Schlagersänger Jürgen Drews, die Sängerin der Disco-Gruppe „Boney M.“ Liz Mitchell, der „Uriah Heep“ Frontmann John Lawton und die „Silver Connection“-Sängerin Linda Übelherr.

1976 vertreten die „Les Humphries Singer“ im niederländischen Den Haag Deutschland beim Eurovision Song Contest mit dem Titel „Sing Sang Song“, der aber nur auf den fünfzehnten Platz gewählt wird. Danach lässt das Publikumsinteresse nach und die Gruppe löst sich 1976 auf. Zu einer Reunion der „Les Humphries Singer“ kommt es 1991 – als Vorgruppe von Howard Carpendale geht die Band auf Deutschland-Tournee.

Eine der bekanntesten Kompositionen von Les Humphries ist die Titelmelodie der populären Krimiserie „Derrick“.

1972 heiratet Les Humphries die Schlagersängerin Dunja Rajter. Sie haben einen gemeinsamen Sohn – Danny Leslie Humphries – der ebenfalls als Sänger und Musiker tätig ist. Die Ehe wird 1976 geschieden. Les Humphries setzt sich aufgrund von Steuerschulden nach Großbritannien ab und kehrt erst nach der Verjährung dieses Delikts nach Deutschland zurück. Zur Verwirrung kommt es 1998, als Les Humphries seine eigene Todesmeldung herausgibt.

Les Humphries stirbt mit siebenundsechzig Jahren am 26. Dezember 2007 an den Folgen eines Herzinfarkts im englischen Basingstoke. Er wird in Alton westlich von London beigesetzt.