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Louis Armstrong

Er gilt als Jahrhundertgenie und für viele ist er der größte Jazzmusiker aller Zeiten – in seiner über vier Jahrzehnte andauernden Karriere schafft Louis Armstrong mit seiner unverwechselbaren Reibeisenstimme Welthits wie „Ain’t Misbehavin“, „Blueberry Hill“ und „What A Wonderful World“, er setzt Maßstäbe für Generationen von Jazztrompetern und etabliert sich nebenher als Hollywood-Schauspieler

Louis Daniel Armstrong kommt am 4. August 1901 in New Orleans im US-Bundesstaat Louisiana zur Welt und wächst bei seiner Großmutter im dortigen kreolischen Viertel in ärmlichen Verhältnissen auf. Später gibt er häufig den 4. Juli 1900 – den amerikanischen Unabhängigkeitstag – als Geburtsdatum an, was damals besonders bei US-Afroamerikanern üblich ist, wenn das eigene Geburtsdatum sowie die Geburtsumstände nicht bekannt sind oder nicht den gesellschaftlichen Vorstellungen entsprechen.

Bereits als Siebenjähriger trägt Louis Armstrong Zeitungen aus, um seine Familie finanziell zu unterstützen, im Alter von zwölf Jahren wird er für kurze Zeit wegen Unruhestiftung in eine Besserungsanstalt für obdachlose schwarze Jugendliche eingewiesen. In jener Zeit lernt er Kornett zu spielen, eine in New Orleans populäre Sonderform der Trompete. Bis 1918 schlägt er sich mit Gelegenheitsjobs und ersten Auftritten in verschiedenen Etablissements des Rotlichtviertels von New Orleans durch.

Ab 1918 unterhält Louis Armstrong die Fahrgäste auf Mississippi-Dampfern – in dieser Zeit bekommt er den Spitznamen „Satchelmouth“, was eine Anspielung auf seine dicken Lippen ist. Der Name wird zu „Satchmo“ verkürzt, was sein dauerhafter Beiname bleibt.

1922 geht Louis Armstrong mit seinem Musiker-Kollegen King Oliver nach Chicago, wo er in dessen Band die zweite Trompete spielt. Wenig später wechselt er in die Band von Fletcher Henderson, wo er rasch zum Starsolisten avanciert. Nachdem er die Band 1925 wieder verlässt, tourt er in der folgenden Zeit mit zahlreichen verschiedenen Formationen, 1927 wechselt er sein Instrument vom Kornett zur Trompete.

1926 hat Louis Armstrong mit „Kid Orys Muskrat Ramble“ seinen ersten größeren Hit, den ersten Platz der amerikanischen Charts erklimmt er erstmals 1932 mit einer Version von „All Of Me“. Schnell wird er über die USA hinaus bekannt, zahlreiche Tourneen führen ihn um die ganze Welt.

In den fünfziger und sechziger Jahren entdeckt Louis Armstrong sein Talent als Sänger und Entertainer, Songs wie „Blueberry Hill“, „Hello Dolly“, „Mack The Knife“ und der Klassiker „What A Wonderful World“ erklimmen die Top-Positionen der internationalen Hitparaden und verdrängen zu Hochzeiten der „British Invasion“ sogar die „Beatles“ von den vorderen Plätzen.

Als weltweite Berühmtheit wird Louis Armstrong während des Kalten Krieges von der US-Regierung als musikalischer Mobilmacher in den Ost-West-Konflikt entsandt. Zusammen mit Benny Goodman reist er 1950 durch mehrere Ostblockstaaten sowie durch Afrika und Asien. Nebenher nutzt er seine Popularität um für die Afroamerikaner Bürgerrechte einzufordern. 1957 weigert er sich aufgrund der Rassentrennung in den USA, im Auftrag des US-State-Departments in die UdSSR zu reisen.

1969 hat Louis Armstrong mit dem James-Bond-Titel „We Have All The Time In The World“ einen weiteren Hit.

Louis Armstrong macht auch als Filmschauspieler auf sich aufmerksam – unter anderem sieht man ihn in „Pennies From Heaven“ (1936) mit Bing Crosby, in „Going Places“ (1938), in „Cabin In The Sky“ („Ein Häuschen im Himmel“, 1943), „Pillow To Post“ (1945), in „Here Comes The Groom“ („Hochzeitsparade“, 1951) mit Jane Wyman, in „The Glenn Miller Story“ („Die Glenn Miller Story“, 1954) mit James Stewart, in „High Society“ („Die oberen Zehntausend“, 1953) an der Seite von Grace Kelly, Frank Sinatra und Celeste Holm, in „Paris Blues“ (1961) und in „Hello Dolly“ (1969) neben Barbra Streisand.

1960 erhält Louis Armstrong einen Stern auf dem „Hollywood Walk Of Fame“.

Von 1924 bis 1936 ist Louis Armstrong mit der Pianistin Lilian „Lil“ Hardin, danach für einige Jahre mit seiner langjährigen Freundin Alpha Smith und von 1942 bis zu seinem Tod mit Lucille Wilson verheiratet.

Louis Armstrong stirbt am 6. Juli 1971 in New York an den Folgen eines Herzinfarktes. Sein Grab befindet sich auf dem Flushing Cemetery in Queens in New York City.

Das ehemalige Wohnhaus von Louis Armstrong an der 107. Straße des New Yorker Stadtteils Queens dient heute als Museum, das sich ausschließlich dem Musiker widmet. Der Flughafen von New Orleans sowie ein Tenniscourt im New Yorker Flushing Meadows sind nach Louis Armstrong benannt.