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Mahalia Jackson

Sie ist die „Königin der Gospel-Musik“ und legt in den fünfziger und sechziger Jahren eine einzigartige Karriere hin – Mahalia Jackson avanciert mit zahlreichen Songs zum Star der schwarzen religiösen Musik, sie gilt als eine der besten Jazz- und Bluessängerinnen aller Zeiten und fasziniert mit ihrer beseelten Stimme bis heute unzählige Anhänger

Mahalia Jackson wird am 26. Oktober 1911 als drittes von sechs Kindern in New Orleans im US-Bundesstaat Louisiana in einfache Verhältnisse geboren- ihr Vater ist Hafenarbeiter und Laien-Prediger in einer Baptisten-Kirche. Nach dem frühen Tod ihrer Mutter wird sie von einer strenggläubigen Tante großgezogen und singt bereits als Kind Sonntags in der Kirche, wo ihr Vater predigt. Früh verlässt sie die Schule und geht 1928 nach Chicago, wo sie zunächst als Wäscherin und Zimmermädchen in einem Hotel arbeitet. Kurz darauf hat sie mit den „Johnson Brothers“ – einer der ersten professionellen Gospelgruppen – kleinere Auftritte.

Nach Auflösung der Gruppe nimmt Mahalia Jackson erste Songs auf Schallplatte auf – „God’s Gonna Separate The Wheat From The Tares“, „My Lord“, „Keep Me Everyday“ und „God Shall Wipe All Tears Away“ werden nur mäßig erfolgreich. 1945 schafft sie mit „I’m Going Move On Up A Little Higher“ den Durchbruch in den USA und avanciert zur populären Konzertsängerin. Sie tritt in der New Yorker Carnegie Hall auf und geht auf Tourneen durch Europa und Asien. Obwohl jetzt auch von Weißen geliebt und gefeiert, bleibt Mahalia Jackson in den Südstaaten Amerikas und auch in Chicago Diskriminierungen ausgesetzt – auf ihr Haus in einem weißen Viertel Chicagos wird geschossen.

Anfang der sechziger Jahre macht Mahalia Jackson Aufnahmen mit Duke Ellington („Black, Brown and Beige“) sowie mit Percy Faith und 1957 und 1958 tritt sie beim Newport Jazz Festival auf, was von der Voice Of America aufgezeichnet und ausgestrahlt wird. Zu Mahalia Jacksons klassischen Gospel-Songs gehören „Move On Up A Little Higher“, „Just Over The Hill“, „He’s Got The Whole World In His Hands“ und „How I Got Got Over“. Auf der Leinwand wirkte sie in den Filmen „St. Louis Blues“ (1958), „Jazz On A Summer’s Day“ (1959), „Imitation of Live“ (1959) und „The Best Man“ (1964) mit. Über ihren Gesang sagt sie selbst: „Gospel-Musik ist nichts anderes als das Singen der frohen Botschaft, das Verbreiten der guten Nachricht“.

Mahalia Jackson singt 1959 vor Präsident Dwight D. Eisenhower und im März 1963 vor Präsident John F. Kennedy bei dessen Inaugurations-Party, sie tritt vor Mitgliedern des dänischen und britischen Königshauses auf und trägt ihre Lieder 1963 vor Martin Luther King’s legendärer Freiheitsrede wie auch fünf Jahre später bei dessen Beerdigung vor. 1961 wird sie während einer Europatournee bei einem Aufenthalt in Rom von Papst Johannes XXIII. empfangen.

Mahalia Jackson bleibt trotz allen Erfolgs stets ihrem Glauben treu und weigert sich, weltliche Blueslieder zu singen oder mit ihrer Gospel-Musik in Nachtlokalen aufzutreten. 1936 heiratet sie den Unternehmer Isaac Hockenhull – nach der Scheidung ehelicht sie 1965 den Musiker Sigmond Galloway. Die „Königin des Gospel“ erhält im Lauf ihrer Karriere zahlreiche Ehrungen – so 1972 den „Grammy fürs Lebenswerk“. 1997 wird sie in die „Rock’n Roll-Hall-of-Fame“ aufgenommen.

Nach zwei Herzinfarkten stirbt Mahalia Jackson am 27. Januar 1972 in ihrem Haus in Evergreen Park im US-Bundesstaat Illinois im Alter von sechzig Jahren – sie wird im Memorial Park in Los Angeles beigesetzt.