Als Gesellschaftsreporterin der siebziger Jahre bringt die charmante Österreicherin den deutschen Fernsehzuschauern die große, weite Welt ins Haus – Margret Dünser interviewt stets im Hintergrund und doch auf Augenhöhe Adel und Prominenz jener Zeit und setzt mit ihrer legendären TV-Sendung „Die V.I.P.-Schaukel“ neue Maßstäbe im Deutschen Fernsehen
Margret Dünser wird am 27. Juli 1926 in Dornbirn im österreichischen Bundesland Vorarlberg geboren und arbeitet nach dem Besuch der Klosterschule Bregenz-Marienburg beim Landesstudio Dornbirn des österreichischen Rundfunks als Autorin und Sprecherin – bereits mit achtundzwanzig Jahren steigt sie dort zur ersten und bislang einzigen weiblichen Programmdirektorin auf. Der für die damalige Zeit ungewöhnliche Werdegang ruft im konservativen Vorarlberg den Neid einiger männlicher Kollegen hervor – eine Intrige bringt Margret Dünser kurzfristig ins Gefängnis.
Vollständig rehabilitiert verlässt Margret Dünser Österreich und zieht nach Deutschland, wo sie ab 1960 zunächst als Reporterin beim Süddeutschen Rundfunk in Stuttgart tätig ist und danach von 1963 für das Zweite Deutsche Fernsehen arbeitet. Berühmt wird sie zu Beginn der siebziger Jahre durch die einstündige TV-Sendung „Die V.I.P.-Schaukel“, in der sie über diverse Persönlichkeiten des Films, der Wissenschaft, der Politik und der internationalen High Society in aller Welt berichtet.
Margret Dünser – die fließend Englisch, Französisch und Italienisch spricht – präsentiert diese „Very Important Persons“ („VIPs“) in bis zu acht Sendungen pro Jahr, die von zwanzig bis dreißig Millionen Menschen regelmäßig gesehen wird. Mit ihrer Persönlichkeit und viel Einfühlungsvermögen gewinnt sie das Vertrauen zahlreicher Prominenter, die sie meist in deren privater Umgebung interviewt. Zu ihren Gesprächspartnern gehören unter anderem Zsa Zsa Gabor, Prinz Bernhard der Niederlande, das thailändische Königspaar Bhumibol und Sirikit, John Wayne, Rita Hayworth, Robert Redford, Salvador Dalí, Richard Widmark, Richard Burton, Gina Lollobrigida, Orson Welles, Curd Jürgens, Gunter Sachs, Tony Curtis, Alfred Hitchcock, Hildegard Knef, Ronald Reagan, Rudolf Nurejew, Woody Allen, Catherine Deneuve, Roger Moore, James Stewart, Dustin Hoffman und Sophia Loren.
Trotz ihrer starken Flugangst verbringt Margret Dünser aufgrund der vielen internationalen Termine viel Zeit im Flugzeug, was ihr den Spitznamen „Düsen-Dünser“ einbringt.
1968 wird Margret Dünser mit einer „Goldenen Kamera“ geehrt.
Margret Dünser stirbt am 5. Juni 1980 im Alter von vierundfünfzig Jahren in einem Basler Krankenhaus an den Folgen einer Krebserkrankung. Ihre Grabstätte befindet sich auf dem Dornbirner Friedhof Markt.
Obwohl Margret Dünsers berühmtes Jet-Set-Magazin regelmäßig bis zu dreißig Millionen Zuschauer vor den Fernseher lockt, wird es unmittelbar nach ihrem Tod eingestellt. Die „V.I.P-Schaukel“ gilt als nie wieder erreichter Standard des TV-Klatsches – zahlreiche Journalistenkollegen versuchen bis heute den eigenen ironischen Stil Margret Dünsers für sich zu adaptieren.