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Marika Kilius

Mit ihrem Kollegen Hans-Jürgen Bäumler bildet Marika Kilius in den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts das sportliche Traumpaar schlechthin – wenn die beiden Eiskunstläufer ihre Pirouetten drehen drücken ihnen Millionen von ergebenen Fans die Daumen und jede ihrer Lebensäußerungen sorgt für ein Rauschen im Blätterwald. Die erfolgreiche Sportlerin gewinnt bei internationalen Wettbewerben zahlreiche Medaillen und macht sich nach ihrem Abschied vom Profisport als Schlagersängerin einen Namen

Marika Kilius kommt am 24. März 1943 als Tochter eines Friseurs in Frankfurt am Main zur Welt. Im Alter von vier Jahren lernt sie Rollschuhlaufen und wird mit fünfzehn Jahren Rollkunstlauf-Weltmeisterin – die jüngste deutsche Weltmeisterin aller Zeiten. Mit Franz Ningel wird sie von 1955 bis 1957 deutsche Meisterin im Rollkunstlauf der Paare. Zwei Jahre später holt sich das Paar dann auf dem Eis bei den deutschen Meisterschaften den Titel des Vizemeisters und 1955 belegt die erst dreizehnjährige Marika Kilius mit ihrem Partner den ersten Platz. Auch in den folgenden zwei Jahren dominiert die Frankfurterin die deutsche Szene in dieser Disziplin – in den Jahren 1956 und 1957 gewinnen beide erneut den Meistertitel.

1957 wechselt Marika Kilius den Eiskunstlaufpartner und tritt von da an mit Hans-Jürgen Bäumler an – mit ihm wird sie 1958, 1959, 1963 und 1964 deutsche Meisterin im Paarlauf. Von 1959 bis 1964 werden sie sechsmal in Folge Europameister. Bei den Olympischen Winterspielen 1960 in Squaw Valley und 1964 in Innsbruck gewinnen sie die Silbermedaille. Ihr erfolgreiches Sportjahr 1964 krönen beide mit einem fulminanten Sieg bei den Weltmeisterschaften in Dortmund. Im Jahr zuvor holen sich Marika Kilius und Hans-Jürgen Bäumler auf den Weltmeisterschaften im italienischen Cortina d’Ampezzo erstmals den Titel des weltbesten Eiskunstlauf-Paares.

In wenigen Jahren gewinnen Marika Kilius und Hans-Jürgen Bäumler die Herzen des deutschen Publikums und werden oftmals als das deutsche Traumpaar auf dem Eis tituliert – die sportlichen Erfolge sowie das persönliche Verhältnis des Eislauf-Paares werden von den Medien aufmerksam verfolgt. 1964 heiratet Marika Kilius den Fabrikantensohn Werner Zahn, dies geschieht zum Leidwesen unmittelbar vor dem Spielfilm „Die große Kür“, der Marika Kilius und Hans-Jürgen Bäumler als Traumpaar darstellt. Dennoch wird der Film ein großer Erfolg – schon 1967 folgt eine Fortsetzung.

Nach 1964 haben Marika Kilius und Hans-Jürgen Bäumler Auftritte in verschiedenen Eisrevuen wie „Holiday On Ice“, „Schneewittchen“ (1968), „Im Weißen Rössl“ (1969) oder „Die Maske in Blau“ (1970) und nehmen diverse Schlager wie „Wenn die Cowboys träumen“, „Honeymoon in St. Tropez“, „Ich bin kein Eskimo“, „Kavalier Kavalier“, „Erst kam ein verliebter Blick“ und „Wenn junge Leute bummeln gehn“ auf.

1982 beendet Marika Kilius ihre aktive Laufbahn im Eiskunstlauf und betätigt sich seitdem als Immobilienmaklerin. Aus ihrer ersten Ehe hat Marika Kilius zwei Kinder – ihre zweite Ehe mit dem amerikanischen Geschäftsmann Jake Orfield wird geschieden.