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Mario Lanza

Obwohl er nur ein einziges Mal auf einer Opernbühne steht, zählt er zu den größten Tenören des vergangenen Jahrhunderts – Mario Lanza ist in den vierziger und fünfziger Jahren ein Superstar in Amerika, seine Alben verkaufen sich millionenfach und viele seiner Songs sind bis heute Publikumsrenner

Mario Lanza 1956, Foto: By MGM (Serenade promotional photo) [Public domain], via Wikimedia Commons

Mario Lanza wird als Alfredo Arnoldo Cocozza am 31. Januar 1921 als Kind italienischer Einwanderer in Philadelphia im US-Bundesstaat Pennsylvania geboren. Seine Mutter Maria möchte eigentlich Sängerin werden, doch sein Vater Antonio hält die Bühne für eine verheiratete Frau unschicklich.

Mario Lanza wächst in der Welt der Musik auf und hört bevorzugt Opernarien von Enrico Caruso, die er bald nachsingt. Mit sechzehn Jahren teilt er seinen Eltern seinen Berufswunsch mit, welche ihm darauf eine Ausbildung in klassischem Gesang ermöglichen. Er trainiert in regelmäßigen Unterrichtsstunden seine Stimme und erhält bald ein Stipendium am Musikcenter Tanglewood – dort gibt er 1942 sein Debüt als Fenton in „Die lustigen Weiber von Windsor“.

Beim anschließenden Militärdienst wird Mario Lanza zur Erbauung der Truppe als Sänger eingesetzt, was ihm den Spitznamen „Dienst-Caruso“ einbringt. Später macht er sich mit einem Gesangtrio in Clubs einen Namen und steht 1948 in New Orleans in Puccinis „Madame Butterfly“ ein einziges Mal auf einer Opernbühne. Der Sprung auf die Bühne gelingt ihm nicht, stattdessen wird er bei einem Konzert in der Hollywood Bowl in Los Angeles von Louis B. Mayer – dem Chef des Filmstudios MGM – entdeckt und erhält einen großzügigen Sieben-Jahres-Vertrag in Hollywood, wo er zu einem singenden Clark Gable aufgebaut wird. Filme mit trivialer Handlung wie „That Midnight Kiss“ („Ein Kuss um Mitternacht“, 1949) neben Kathryn Grayson und Ethel Barrymore, „The Toast Of New Orleans“ („Der Fischer von Louisiana“, 1950) und „Because You’re Mine“ („Mein Herz singt nur für Dich“, 1952) machen den attraktiven Italo-Amerikaner mit der klaren und warmen Stimme zum populärsten US-Sänger der damaligen Zeit.

Mit „The Great Caruso“ („Der große Caruso“, 1951) feiert Mario Lanza den größten Erfolg seiner kurzen Karriere. Das „Lanza-Fieber“ erfasst bald ganz Amerika und der Sänger erreicht einen Stellenwert, wie ihn ansonsten nur Frank Sinatra erreicht. Auch seine Radio-Show „The Coca Cola Show“ trägt zu seiner enormen Popularität bei. Mario Lanza schafft es auf die Titelseite des Time-Magazins und ist der erste Opernsänger, dem es gelingt, mit „Goldenen Schallplatten“ sowohl für seine klassischen wie für seine Alben mit populärer Musik ausgezeichnet zu werden.

Anfang der fünfziger Jahre verblasst der Ruhm von Mario Lanza – seine Stimme ist für die Oper nicht mehr geeignet und er weicht nach Italien aus, wo er Ende der fünfziger Jahre noch einmal einige Filmerfolge hat. Er dreht „The Seven Hills Of Rome“ („Arrivederci Roma“, 1958) und mit Zsa Zsa Gabor „For The First Time“ („Der Sänger von Capri“, 1959) und unternimmt Konzert-Tourneen durch Europa – sein letztes Konzert gibt er 1958 in Kiel.

Mario Lanza stirbt am 7. Oktober 1959 mit achtundreißig Jahren in einer römischen Klinik an den Folgen eines Herzinfarktes. Er wird auf dem Friedhof Holy Cross Cemetery im kalifornischen Culver City beigesetzt. Er hinterlässt vier Kinder – Marc, Coleen, Damon Anthony und Elisa – und seine Frau Betty.