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Martha Reeves

Als Lead-Sängerin der legendären Soulgruppe „Martha & The Vandellas“ erntet Martha Reeves in den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts enorme Erfolge – Hits wie „Dancing In The Street“, „Jimmy Mack“ und „(Love Is Like A) Heat Wave“ aus der Detroiter Hit-Schmiede Motown haben längst den Weg in die Geschichtsbücher der Popmusik gefunden

Martha Reeves kommt als drittes von elf Geschwistern am 18. Juli 1941 in Eufaula im US-Bundesstaat Alabama zur Welt – kurz darauf zieht ihre Familie nach Detroit. Ihr Großvater ist Messdiener in Detroits Metropolitan Church, wo die kleine Martha viel Zeit verbringt. Ab 1957 singt sie in der Band „The Fascinations“, später in der Doo-Wop-Gruppe „The Del-Phis“ und bringt ihre erste noch recht erfolglose Single „I’ll Let You Down“ heraus.

Zu beginn der sechziger Jahre hält sich die Sängerin unter dem Namen Martha LaVaille mit Auftritten in Bars und Nachtclubs über Wasser, als sie ein Talent-Scout der legendären Detroiter Plattenfirma Motown entdeckt und sie zum Vorsingen in sein Büro bittet. Zunächst wird sie seine Sekretärin, hilft jedoch mit ihrer gospel-gestählten Stimme auch hin und wieder als Backgroundsängerin aus – so bei Marvin Gayes ersten Singleaufnahmen „Stubborn Kind Of Fellow“, „Hitch Hike“ und „Pride And Joy“.

Wenig später bildet sie mit Annette Beard und Rosalyn Ashford die Girlgroup „Martha & The Vandellas“ – der Name ist zusammengesetzt aus der Detroiter Van Dyke Street und dem Vornamen von Martha Reeves‘ Idol Della Reese. Die Gruppe entwickelt sich mit Hits wie „I’ll Have To Let Him Go“, „Come And Get These Memories“, „Jimmy Mack“, „(Love Is Like A) Heat Wave“ und „Quicksand“ rasch neben den „Supremes“, Stevie Wonder, Marvin Gaye und den „Marvelettes“ zum Aushängeschild der Detroiter Hitschmiede „Motown“. 1964 haben „Martha & The Vandellas“ mit „Dancing In The Street“ ihren größten Erfolg, danach folgen mit „Nowhere To Run“ und „I’m Ready For Love“ weitere Hits. Einen Höhepunkt stellt 1965 ein Auftritt der Gruppe in einer Fernsehsendung von Dusty Springfield – mit der Martha Reeves längere Zeit befreundet ist – während einer England-Tournee dar.

Martha Reeves fällt es im Laufe der Zeit immer schwerer, ihren Erfolg zu verkraften und sie beginnt vermehrt Drogen zu nehmen – nach einem Nervenzusammenbruch wird die Sängerin 1969 in eine geschlossene Anstalt eingewiesen. Häufige Auseinandersetzungen innerhalb der Gruppe und die zunehmende Erfolglosigkeit führen 1972 zur Auflösung von „Martha & The Vandellas“ und die Band gibt in Detroit ihr offizielles Abschiedskonzert. Eine 1974 gestartete Solo-Karriere von Martha Reeves floppt.

Seit den späten achtziger Jahren kommt es zu verschiedenen Reunion-Konzerten von „Martha & The Vandellas“, in den neunziger Jahren geht die Band kurzzeitig wiedervereint auf eine Tournee durch Großbritannien. 1995 werden „Martha & The Vandellas“ in die „Rock And Roll Hall Of Fame“ aufgenommen. 2005 zieht die mittlerweile gläubige Baptistin Martha Reeves als Abgeordnete in den Detroiter Senat ein.