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Max Kruse

Mit liebenswerten und fantasievollen Erzählungen wie „Urmel aus dem Eis“, „Don Blech“ und „Der Löwe ist los“ begeistert er ganze Generationen von Kindern – Max Kruse gehört zu den bedeutendsten und erfolgreichsten Vertretern der deutschsprachigen Kinder- und Jugendliteratur

Max Kruse kommt am 19. November 1921 im anhaltinischen Kösen an der Saale als jüngster Sohn von sieben Kindern des Bildhauers Max Kruse und der berühmten Puppenkünstlerin Käthe Kruse zur Welt und wächst in einem musischen Umfeld auf. Er besucht die Odenwaldschule in Ober-Hambach, ist jedoch als kränkliches Kind lange Zeit vom Schulunterricht befreit – nach dem Abitur in Weimar studiert er Philosophie und Betriebswirtschaft an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Wegen seines schlechten Gesundheitszustandes muss er keinen Kriegsdienst leisten.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs arbeitet Max Kruse unter anderem in München als Werbetexter, danach widmet er sich dem Fortbestand der mütterlichen Firma „Käthe-Kruse-Puppen“, die in der DDR enteignet und in Westdeutschland neu aufgebaut wird. Nebenher schreibt er in loser Reihenfolge mehr als fünfzig Bücher, die sich mehr als drei Millionen mal verkaufen.

Große Berühmtheit erlang Max Kruse durch Erzählungen wie „Urmel aus dem Eis“, „König Knirps“, „Don Blech“, „Der Löwe ist los“, „Lord Schmetterhemd“ und „Kaspar Lars“ – in seinen pädagogisch angehauchten und sehr fantasievollen Büchern vermittelt er Kindern Werte wie Gastfreundlichkeit, Toleranz und Nächstenliebe. Seine humorvollen Erzählungen erweisen sich als dankbares Sujet für Adaptionen etwa durch die „Augsburger Puppenkiste“ – ganze Generationen von Kindern werden mit deren liebevoll inszenierten und im Kinderprogramm des deutschen Fernsehens gezeigten Aufführungen groß.

Neben seinen Kinderbüchern schreibt Max Kruse auch Reiseberichte, Gedichte, historische Romane und Märchen für Erwachsene – gefeiert wird er für seine dreibändige Autobiografie „Im Wandel der Zeit“.

Max Kruse, der für Religion nur wenig übrig hat, veröffentlicht 2008 das religionskritische Buch „Antworten aus der Zukunft“. Er gehört dem wissenschaftlichen Beirat der Giordano-Bruno-Stiftung an und ist Mitglied des deutschen PEN-Zentrums.

2013 erscheint mit „Urmel saust durch die Zeit“ das letzte Kinderbuch von Max Kruse.

1993 wird Max Kruse das „Bundesverdienstkreuz“ verliehen, 1999 erhält er den „Kulturpreis Penzberg“, 2000 den „Großen Preis der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur“, 2005 den „Werner-Egk-Kulturpreis“ und 2013 den „Bayerischen Verdienstorden“.

Max Kruses Wohnort Penzberg veranstaltet ihm zu Ehren alljährlich die „Max-Kruse-Tage“ und schreibt den Preis „Penzberger Urmel“ aus.

Max Kruse ist dreimal verheiratet – aus der ersten Ehe mit Mechthild Heilner hat er Tochter Sylvia und Sohn Stefan, der als Kind tödlich verunglückt. In dritter Ehe ist er bis zu seinem Tod mit der Chinesin Shaofang Kruse verheiratet.

Max Kruse stirbt am 4. September 2015 im Alter von dreiundneunzig Jahren im oberbayrischen Penzberg.