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Ofra Haza

Israels erfolgreichste Sängerin gilt vielen Musikfreunden als Synonym für orientalische und israelische Popmusik – Ofra Haza vertritt ihr Heimatland erfolgreich beim “Eurovision Song Contest” und feiert gegen Ende der achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts mit den Ethno-Popsongs “Im Nin’alu” und “Galbi” weltweite Erfolge

Ofra Haza wird am 19. November 1957 als neuntes und jüngstes Kind jemenitisch-jüdischer Einwanderer im israelischen Tel Aviv geboren, wo sie in einem der ärmsten Viertel aufwächst.

Im Alter von zwölf Jahren wird Ofra Hazas Gesangstalent von dem Organisator einer Theatergruppe entdeckt – im Laufe der Jahre entwickelt sie sich von einer Bühnendarstellerin zu einer sehr beliebten Sängerin. Aufgrund ihrer Herkunft und ihres sozialen Standes hat sie gegen viele Schwierigkeiten anzukämpfen – so weigern sich in den siebziger und achtziger Jahren viele Produzenten, mit ihr zusammenzuarbeiten.

1979 gibt Ofra Haza im israelischen Spielfilm “Der Weg nach oben” ihr Filmdebüt, 1983 vertritt sie Israel beim “Eurovision Song Contest” – mit dem Lied “Chai” erlangt sie den zweiten Platz. 1984 bringt sie das Album “Yemenite Songs” auf den Markt, das auch nach Europa gelangt und dort – besonders in Großbritannien – sehr erfolgreich ist. 1988 gelingt ihr mit “Im Nin’alu” ein weltweiter Erfolg – der Song steigt in zahlreichen europäischen Ländern auf den ersten Platz der Charts. Auch der Nachfolgehit “Galbi” ist sehr erfolgreich.

Nach diesem großen Erfolg tritt Ofra Haza in vielen berühmten Konzerthallen auf, sie singt mit der britischen Band “Sisters Of Mercy” den Song “Temple Of Love”, spielt mit dem deutschen Sänger Stefan Waggershausen das Duett “Jenseits von Liebe” (1993) sowie mit der amerikanischen Popsängerin Paula Abdul die Single “My Love Is For Real” ein.

Insgesamt veröffentlicht Ofra Haza achtundzwanzig Alben, wofür sie zahlreiche Auszeichnungen erhält. 1988 wird sie in Deutschland mit dem “Golden Line Award” als Sängerin des Jahres und für den Song ”Im Nin’alu” geehrt, 1989 folgt in Japan der “Grosse Preis des Tokyo Music Festivals” für “Im Nin‘alu”, 1989 in den USA der “New Music Award” für das beste internationale Album “Shaday”, 1990 in Monte Carlo der “World Music Award” als “Beste Israelische Künstlerin” und 1992 wird das Album “Kirya” für einen “Grammy” nominiert.

1994 darf Ofra Haza bei der Verleihung des Friedensnobelpreises für Jitzchak Rabin, Schimon Peres und Jassir Arafat auftreten. Auch bei der Begräbniszeremonie von Jitzchak Rabin tritt sie auf.

1997 heiratet Ofra Haza den Geschäftsmann Doron Ashkenazy – doch die Ehe dauert nur zwei Jahre. Während dieser Zeit zieht sie sich fast vollkommen aus dem Karriereleben zurück und widmet sich ihrem Mann und dem gemeinsamen Adoptivsohn Shai.

2000 wird Ofra Haza bewusstlos mit einer schweren Grippe ins “Tel-Hashomer-Hospital” in Tel Aviv eingeliefert, wo sie am 23. Februar 2000 an Organversagen als Folge einer Hiv-Infektion stirbt. Am 24. Februar 2000 wird sie auf dem “Yarkon-Friedhof” – im Norden von Tel Aviv – in einer feierlichen Zeremonie beigesetzt. Der damalige israelische Ministerpräsident Ehud Barak sagt in seiner Grabrede: “Ofra kam aus dem Slum und erreichte die Spitze der israelischen Kultur. Sie stand für alles, was gut und nobel in der israelischen Gesellschaft ist. Wir haben ihr sehr viel zu verdanken”.