Sie ist Medienstar, Philanthropin und erfolgreiche Unternehmerin und wird mit ungekünstelten Stil und großer persönlichen Offenheit als Talkshow-Gastgeberin weltberühmt – Oprah Winfrey prägt das Leben in den USA wie kaum eine andere Person und zählt jahrelang zu den einflussreichsten Frauen der Welt
Oprah Gail Winfrey kommt am 29. Januar 1954 in Kosciusko im US-Bundesstaat Mississippi als uneheliche Tochter der minderjährigen Eltern Vernon Winfrey und Vernita Lee zur Welt. Sie wird in schwierigen Verhältnissen groß – unter anderem auf der Farm ihrer Großmutter in Mississippi. Im Alter von neun Jahren wird sie von einem Verwandten sexuell missbraucht und mit fünfzehn Jahren wird sie ungewollt schwanger – ihr Kind stirbt kurz nach der Geburt. Während ihrer gesamten Jugend muss sie sexuelle Gewalt über sich ergehen lassen, auch leidet sie unter Esstörungen und konsumiert Drogen.
Nachdem ihre Mutter sie zu sich nach Milwaukee holt, entdeckt Oprah Winfrey das Lesen für sich – es ist ihr „Zugang zur Welt“, dem sie praktisch ihr Leben verdankt, denn es öffnet ihr „die Tore zu Möglichkeiten aller Art“, wie sie selber sagt. Nachdem sie mehrere Male von zu Hause wegläuft, schickt man sie zu ihrem Vater nach Nashville. Er ist sehr streng und erwartet viel von ihr – sie wird eine gute Schülerin und verdankt ihm ihr Selbstvertrauen und ihre Selbstdisziplin.
Bei einem Schönheitswettbewerb fällt Oprah Winfreys Stimme auf und sie beginnt noch als High-School-Schülerin mit der Arbeit als erste schwarze Nachrichtensprecherin in Nashville. Sie studiert an der Tennessee State University Schauspiel und Rhetorik und arbeitet nebenher bei einer lokalen Fernsehstation als Reporterin und Co-Moderatorin – allerdings fehlt es ihr bei der Berichterstattung an der nötigen emotionalen Distanz. Nach dem Studium geht sie nach Baltimore, wo sie eine Morgen-Talkshow moderiert.
1984 übernimmt Oprah Winfrey in Chicago eine lokale Talkshow, die wegen ihres unnachahmlichen und packenden Stils sowie ihrer persönlichen Offenheit schon bald in „Oprah-Winfrey-Show“ umbenannt wird – wöchentlich sehen knapp einundzwanzig Millionen Menschen die Show, in welcher die Gastgeberin die Elite der Show- und Glamourwelt empfängt und sich diversen sozialen Belangen widmet. Oprah Winfrey gilt als die erste Talkshow-Moderatorin, die eine besondere Verbindung zum Publikum herstellt, indem sie Persönlichstes mitteilt. 2011 wird die „Oprah-Winfrey-Show“ zum letzten Mal gesendet – mit einer großen Gala und vielen prominenten Gästen wird die Gastgeberin verabschiedet.
Für ihre zahllosen philanthropischen Unternehmungen wendet Oprah Winfrey beträchtliche Mengen an Zeit und Geld auf, wobei sie sich besonders für Erziehungsinitiativen einsetzt und für Menschen, die anderen in ihrer Umgebung helfen. Außer vielen Preisen in der Sparte Unterhaltung bekommt sie auch große Anerkennung für ihre humanitären Anstrengungen. In den neunziger Jahren gründet Oprah Winfrey ihren „Oprah’s Book Club“ im Fernsehen, wo zahlreiche Autoren ihre Bücher vorstellen. Der Buch-Club ist ein Indikator für die Bestseller-Listen der USA und als Kaufempfehlung bedeutsam. Als kluge und verantwortungsbewusste Geschäftsfrau nutzt Oprah Winfrey ihre Anfangserfolge im Fernsehen für zahllose weitere Unternehmen – bis hin zur Gründung ihrer eigenen Produktionsfirma „Harpo Production“, die jetzt ihre Talk Show besitzt und produziert. Oprah Winfrey gilt als erste und einzige afroamerikanische Milliardärin. Durch ihren enormen Einfluss in den amerikanischen Medien belegt sie 2010 in der Liste „The World’s Most Powerful People“ des Wirtschaftsmagazins Forbes Platz 64.
1984 kann man Oprah Winfrey in Steven Spielbergs Drama „The Colour Purple“ („Die Farbe Lila“) an der Seite von Whoopi Goldberg sehen – für ihre Darstellung wird sie für einen „Oscar“ nominiert. Auch produziert sie die Filmumsetzung von Toni Morrisons „Menschenkind“ sowie den Fernsehfilm „The Wedding“ (1998). 2013 agiert sie neben Robin Williams, Forest Whitaker, Mariah Carey, Lenny Kravitz und Jane Fonda in „The Butler“ („Der Butler“).
Seit 2002 ist Oprah Winfrey Trägerin des „Bob Hope Humanitarian Award“. 2008 unterstützt sie die Präsidentschaftskandidatur von Barack Obama und tritt mit ihm zusammen bei Wahlkampfveranstaltungen auf. 2012 startet Oprah Winfrey ihre neue Sendung „Oprah’s Next Chapter“.
Oprah Winfrey ist seit über zwanzig Jahren mit dem Unternehmer Stedman Graham liiert. Sie lebt in Chicago.