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Penny McLean

In den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts avanciert die Österreicherin mit der Mädchen-Band „Silver Convention“ sowie ihrem Solo-Hit „Lady Bump“ zur internationalen Disco-Queen – zwanzig Jahre später zählt Penny McLean mit ihren Esoterik-Ratgebern zu den meistgelesenen Autorinnen im deutschen Sprachraum

Penny McLean kommt am 4. November 1946 im österreichischen Klagenfurt als Gertrude Wirschinger zur Welt und wächst dort bei ihrem Stiefvater, einem renommierten Nervenarzt, auf. Ihr leiblicher Vater ist Jurist und Ehrensenator und lebt in München. Nach ihrer musikalischen Ausbildung besucht sie in den sechziger Jahren eine Kindergärtnerinnen-Schule in München, 1967 heiratet sie den Komponisten und Schauspieler Holger Münzer. Schon 1965 hat Penny McLean unter ihrem bürgerlichen Namen Solo-Auftritte, von 1966 bis 1969 tritt sie zusammen mit ihrem Ehemann als Duo „Holger & Tjorve“ mit internationalen Folksongs und Chansons auf. Das Duo singt vorwiegend im Münchener Vergnügungsviertel Schwabing und absolviert im Baden-Badener „Talentschuppen“ drei Auftritte.

1972 wird die Ehe von Penny McLean und Holger Münzer geschieden und die Sängerin veröffentlicht als „Barbi Münzer“ Titel wie „Bananendampferkapitän“ und „Acapulcobanjopolka“, und gründet danach die Band „Penny Box“, woher sie ihren späteren Künstlernamen „Penny McLean“ herleitet. Sie arbeitet zunächst in München als Backgroundsängerin und wird 1975 neben Linda G. Thompson und Ramona Wulf Teil des erfolgreichen Damen-Trios „Silver Convention“. Mit der Disco-Welle erreicht die Gruppe mit „Fly, Robin, Fly“ den sensationellen ersten Platz der amerikanischen Charts und kann diesen Erfolg mit „Get Up And Boogie“ wiederholen. Verantwortlich für das Trio ist der Münchner Musikproduzent Michael Kunze, der 1976 für seine „Silver Convention“-Produktionen einen „Grammy“ erhält. 1977 nimmt „Silver Convention“ mit dem Song „Telegram“ in London für Deutschland am Eurovision Song Contest teil und erreicht einen achten Platz. Danach löst sich die Gruppe auf und Penny McLean startet eine Solo-Karriere.

1975 erreicht Penny McLean mit dem Disco-Kracher „Lady Bump“ den ersten Platz der deutschen Hitparade – gleichzeitig entsteht die kurzweilige Mode des „Bump“-Tanzens. Der kopfstimmige Schrei in diesem Hit stammt nicht von Penny McLean, sondern von der Sängerin Gitta Walther. Auch der Nachfolgetitel „1, 2, 3, 4 … Fire!“ wird ein weiterer Top-Ten-Hit. Nach einigen weiteren nur mäßig erfolgreichen Veröffentlichungen und einer Teilnahme am Luxemburger Vorentscheid des Eurovision Song Contest 1979 mit dem Projekt „Tut Ench Amun“ zieht sich Penny McLean für immer aus dem Musikgeschäft zurück.

Seit den achtziger Jahren tritt Penny McLean sehr erfolgreich als Autorin von esoterischen Sachbüchern in Erscheinung. Sie lebt in München und vermittelt ihre Theorien in Seminaren, Kursen und Vorträgen, die sie im gesamten deutschsprachigen Raum abhält.