Die jüngere Schwester der britischen Königin Elisabeth II. ist zu ihrer Zeit eine der schillerndsten Persönlichkeiten des Hauses Windsor, ihr Leben ist von Rebellion, Enttäuschung und Verzicht gezeichnet – Prinzessin Margaret von York beherrscht wegen ihres skandalträchtigen Lebenswandels in den Sechzigern und Siebzigern jahrelang die Titelseiten der bunten Blätter
Prinzessin Margaret von York wird am 21. August 1930 als Tochter des späteren Königs Georg VI. und dessen Frau Elizabeth Bowes-Lyon auf Glamis Castle in Schottland geboren – sie ist die jüngere Schwester der britischen Königin Elisabeth II. und wächst in privilegierten Verhältnissen auf. Zur Zeit ihrer Geburt ist ihr Großvater Georg V. britischer König, nach dessen Tod wird zunächst ihr Onkel Eduard VIII. König von Großbritannien und Nordirland. Nach dessen Abdankung und der Heirat mit der geschiedenen Amerikanerin Wallis Simpson 1936 wird ihr Vater Georg überraschend König und sie steht bis zur Geburt ihres Neffen Charles im Jahr 1948 an zweiter Stelle der britischen Thronfolge.
Prinzessin Margaret von York wird gemeinsam mit ihrer Schwester Elisabeth von Privatlehrern erzogen – sie wächst ohne gleichaltrige Spielkameraden auf und verbringt die Zeit des Zweiten Weltkriegs im schottischen Windsor Castle.
Schon früh tritt Prinzessin Margaret an der Seite ihrer Eltern in der Öffentlichkeit auf, nach dem Tod ihres Vaters und der Thronbesteigung von Elisabeth II. nimmt sie seit Ende der fünfziger Jahre regelmäßig öffentliche Aufgaben wahr – darunter mehrere Auslandsreisen in die Commonwealth-Staaten. Prinzessin Margaret ist Schirmherrin einer Vielzahl von Organisationen des Vereinigten Königreichs.
Zu Beginn der fünfziger Jahre hat Prinzessin Margaret eine Romanze mit dem geschiedenen Oberst Peter Townsend – Heiratspläne werden von Königin Elisabeth II. vereitelt, die die Monarchie in Gefahr sieht und ihre Schwester 1955 veranlasst, die Beziehung zu beenden. Die Hochzeit eines Mitgliedes der königlichen Familie mit einem geschiedenen Bürgerlichen ist nach der damaligen öffentlichen Meinung nicht standesgemäß.
1960 heiratet Prinzessin Margaret den Fotografen Antony Armstrong-Jones, der wenig später als Earl Of Snowdon von Königin Elisabeth II. in den Adelsstand erhoben wird – gemeinsam haben sie die Kinder David und Sarah. Die Ehe, die aufgrund ihrer unterschiedlichen Persönlichkeiten von Anfang an großen Belastungen ausgesetzt ist, wird unter anderem wegen mehreren außerehelichen Affären 1978 geschieden – danach geht Prinzessin Margaret keine neue Ehe mehr ein.
Das ausschweifende Jet-Set-Leben von Prinzessin Margaret ist zum Leidwesen ihrer Schwester jahrelang Thema zahlreicher Klatschblätter – die lebenslustige, attraktive und künstlerisch interessierte Margaret unterhält Freundschaften zu Showbiz-Größen wie Mick Jagger, David Niven und Peter Sellers, gilt jahrelang als glamouröseste Frau der internationalen Gesellschaft und ist in den sechziger und siebziger Jahren regelmäßig in den Schlagzeilen der bunten Blätter zu finden.
Ab den achtziger Jahren wird es ruhiger um Prinzessin Margaret – gesundheitlich ruiniert und vom jahrelangen Nikotin- und Alkoholkonsum gezeichnet zieht sie sich mehr und mehr aus der Öffentlichkeit zurück.
2001 hat Prinzessin Margaret beim hunderteinjährigen Geburtstag ihrer Tante Alice – der Duchess Of Gloucester – ihren letzten öffentlichen Auftritt.
Prinzessin Margaret von York stirbt am 9. Februar 2002 an den Folgen mehrerer Schlaganfälle mit einundsiebzig Jahren in einem Londoner Krankenhaus – auf eigenen Wunsch erhält sie eine Feuerbestattung im Krematorium Slough, ihre Urne wird im Grab ihrer Eltern in der St. Georgs-Kapelle von Windsor Castle beigesetzt.
„Die Zeit und das Leben haben Prinzessin Margaret nicht gut behandelt. Hätte man ihr vor vierzig Jahren erlaubt, die Liebe ihres Lebens zu heiraten, wäre sie eine glücklichere und vielleicht eine gesündere Frau gewesen“ schreibt die britische Tageszeitung „Times“ zum Tod von Prinzessin Margaret.