Während einige ihn als eitlen Küchenphilosophen belächeln, wird er von den anderen als einer der klügsten Köpfe des Landes verehrt – Richard David Precht ist Philosoph, Publizist und Bestsellerautor, er verfasst Essays und Kolumnen und ist ein gefragter Gast in TV-Sendungen
Richard David Precht kommt am 8. Dezember 1964 im rheinischen Solingen zur Welt und wächst mit fünf Geschwistern in gutbürgerlichen und behüteten Verhältnissen auf – sein Vater arbeitet als Industriedesigner und seine Mutter ist Hausfrau. Beide Eltern sind sozial engagiert – auch als Zeichen gegen den Vietnamkrieg adoptieren sie zu Beginn der siebziger Jahre zwei vietnamesische Kinder, seine Mutter engagiert sich für das Kinderhilfswerk „terre des hommes“.
Richard David Precht wächst in ein politisch linksstehendes Milieu hinein – nach dem Abitur 1984 am Solinger Gymnasium Schwertstraße leistet er seinen Zivildienst, danach studiert er in Köln Philosophie, Germanistik und Kunstgeschichte. 1994 promoviert er zum Dr. phil. – seine Dissertation lautet „Die gleitende Logik der Seele. Ästhetische Selbstreflexivität in Robert Musils „Der Mann ohne Eigenschaften“.
Von 1991 bis 1995 arbeitet Richard David Precht als Wissenschaftlicher Assistent in einem an der Kölner Universität.
Richard David Precht ist an Universitäten und auf wissenschaftlichen Kongressen ein begehrter Redner – 2009 hält er an der Universität Luxemburg eine Vorlesungsreihe über die wichtigsten Themen der Philosophie. Seit 2011 ist er an der Lüneburger Leuphana Universität Honorarprofessor für Philosophie und seit 2012 Honorarprofessor für Philosophie und Ästhetik an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin.
Richard David Precht ist ein geschätzter und überaus erfolgreicher Buchautor – 1997 erscheint sein Buch „Noahs Erbe“, in dem er sich mit den ethischen Fragen im Verhältnis von Mensch und Tier und deren gesellschaftlichen Konsequenzen auseinandersetzt. 1999 schreibt er den Bildungsroman „Das Schiff im Moor“, 2002 veröffentlicht er das Buch „Die Kosmonauten“ und 2005 erscheint seine autobiographische Erzählung „Lenin kam nur bis Lüdenscheid – Meine kleine deutsche Revolution“, worin sich Richard David Precht an seine Kindheit in den siebziger Jahren in einer linksorientierten Familie erinnert. Das Buch erhält zahlreiche positive Kritiken und wird 2007 verfilmt.
2007 erscheint Richard David Prechts bisher erfolgreichstes Werk „Wer bin ich – und wenn ja, wie viele?“. Weitere Bücher sind „Liebe: Ein unordentliches Gefühl“ (2009), „Die Kunst, kein Egoist zu sein“ (2010) und „Anna, die Schule und der liebe Gott: Der Verrat des Bildungssystems an unseren Kindern“ (2013).
2001 erhält Richard David Precht den Publizistik-Preis für Biomedizin und 2011 wird ihm der IQ-Preis der Hochbegabten-Organisation „MinD Mensa in Deutschland“ verliehen. Er schreibt Essays für verschiedene deutsche Zeitungen und Zeitschriften und moderiert von 2005 bis 2008 die TV-Sendung „Tageszeichen“. Seit Dezember 2010 strahlt das Deutsche Fernsehen unter dem Titel „Precht“ eine Sendereihe aus, in der Richard David Precht philosophische Fragen erörtert.
Richard David Precht ist Verfechter einer neuen Bürgergesellschaft, steht philosophisch dem US-amerikanischen Kommunitarismus nahe und gilt als scharfer Kritiker des Bundeswehreinsatzes in Afghanistan. Auch verurteilt er die Verpflichtung von Wirtschaft und Politik auf stetiges Wirtschaftswachstum, die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich sowie die Etablierung moralferner Milieus in der Ober-und Unterschicht des Landes.
Richard David Precht ist mit der luxemburgischen Fernseh-Moderatorin Caroline Mart verheiratet – er hat einen Sohn und drei Stiefkinder. Die Familie lebt in Köln und in Luxemburg.