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Rudolph Moshammer

Vom Feuilleton und von seriösen Couturiers wird er wegen seines skurrilen Auftretens stets belächelt, beim einfachen Volk ist er nicht zuletzt wegen seines sozialen Engagements enorm beliebt – Rudolph Moshammer avanciert in achtziger Jahren zur populären Münchner Kultfigur und gehört jahrelang zu den schillerndsten Persönlichkeiten des Landes

Rudolph Hans Albert Moshammer wird am 27. September 1940 in München geboren und wächst in einfachen Verhältnissen auf. Sein Vater ist Direktor einer Versicherung, verliert aber einige Zeit nach der Geburt des Sohnes seine Arbeit und wird in der Folge alkoholabhängig. Der Junge zieht mit seiner Mutter in eine eigene Wohnung, der Vater wird obdachlos und stirbt einige Jahre später.

Nach dem Besuch der Volksschule und einer Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann beginnt Rudolph Moshammer in der 1968 gegründeten „Boutique Carnaval de Venise“ an der Münchner Maximillianstraße recht erfolgreich Mode zu verkaufen – das Geschäft betreibt er zusammen mit seiner Mutter Else, mit der er bis zu ihrem Tode ein enges Verhältnis hat. Schnell macht sich Rudolph Moshammer einen Namen in der Münchner Modeszene – zwar vertreibt er keine Haute Couture, doch in den besten Zeiten zählt die Münchner Gesellschaft, die deutsche High Society sowie die internationale Prominenz zu seinen Kunden. Nebenher betreibt Rudolph Moshammer auch das Restaurant „Hundskugel“ in der Münchner Innenstadt.

Rudolph Moshammer übernimmt auch kleinere Filmrollen – so kann man ihn in einigen Folgen der populären TV-Krimireihe „Tatort“ und im Film „666 – Traue keinem, mit dem du schläfst!“ (2002) sehen.

Rudolph Moshammer ist für sein soziales Engagement bekannt – er gründet die Stiftung „Licht für Obdachlose“ und unterstützt eine Münchner Obdachlosenzeitung, er übernimmt eine Patenschaft für ein Suchtentwöhnungszentrum für Alkoholkranke und lädt jahrelang die Obdachlosen der Stadt zum Weihnachtsessen ein. 2000 wird ihm für sein Engagement der „Martinsmantel des katholischen Sankt Michaelsbundes“ verliehen.

2001 nimmt Rudolph Moshammer mit der Gruppe „Münchner Zwietracht“ und dem Lied „Teilt Freud und Leid“ an der deutschen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest teil.

Rudolph Moshammer wird am 14. Januar 2005 in seinem Haus im Münchner Vorort Grünwald von einem Callboy ermordet – sein Tod löst in der deutschen Öffentlichkeit große Betroffenheit aus. Tausende Schaulustige säumen während des Trauerzuges durch die Stadt die Straßen Münchens. Rudolph Moshammer wird auf dem „Münchner Ostfriedhof“ neben seiner Mutter beigesetzt.