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Ruth K. Westheimer

Als energische Dr. Ruth etabliert sie in den achtziger Jahren im US-Fernsehen eine Sexualsprechstunde, in der unzählige Amerikaner ihren Rat suchen – Ruth Westheimer beschreibt sich selbst als 1,40 Meter konzentrierten Sex, sie veröffentlicht zahlreiche Intimratgeber und ist auch in Deutschland ein gern gesehener Talkshowgast mit hohem Unterhaltungswert

Ruth K. Westheimer wird als Ruth Karola Siegel am 4. Juni 1928 im mainfränkischen Wiesenfeld geboren. Als Kind der jüdisch-orthodoxen Eltern Irma und Julius Siegel wächst sie in Frankfurt am Main auf, wo sie die jüdische Samson-Raphael-Hirsch-Schule besucht. Mit zehn Jahren wird sie mit einem Kindertransport in die Schweiz geschickt, wo sie den Zweiten Weltkrieg überlebt – ihre Eltern werden in Auschwitz ermordet, die Großeltern sterben in Theresienstadt. Nach dem Krieg wandert sie nach Palästina aus und tritt der jüdischen Untergrundorganisation „Hagana“ bei, wo sie als Scharfschützin ausgebildet wird – im Palästinakrieg wird sie 1948 durch eine Bombe verwundet.

Nach einem Studium der Psychologie an der Pariser Sorbonne – wo sie nebenher einen Kindergarten leitet – emigriert Ruth K. Westheimer 1956 in die USA. Hier heiratet sie 1957 ihren zweiten Mann Manfred Westheimer. An der New Yorker Columbia University studiert sie Soziologie mit einem Master-Abschluss und promoviert zum PhD. Danach ist sie zunächst am New York Hospital – Cornell University Medical Center tätig, bevor sie 1980 erstmals die fünfzehnminütige Radio-Kolumne „Sexually Speaking“ moderiert, in der sie ganz unbefangen Ratschläge für „Good sex“ gibt. Schon bald ist Dr. Ruth Westheimer – die völlig ungehemmt und mit viel Humor und Offenheit mit sexuellen Themen umgeht – auch in europäischen Talkshows ein häufig eingeladener Gast. Seit ihrer Emigration in die USA ist die Wissenschaftlerin US-amerikanische Staatsbürgerin, auch hat sie wieder die deutsche Staatsbürgerschaft.

1989 veröffentlicht Dr. Ruth K. Westheimer ihre Autobiographie „All In A Lifetime“, insgesamt schreibt sie über dreißig Bücher. Zwei der besten US-amerikanischen Universitäten – Harvard und Princeton – engagieren sie auch heute noch als Gastdozentin. 1994 ehrt sie die „Deutsche Gesellschaft für Sozialwissenschaftliche Sexualforschung“ mit einer „Magnus-Hirschfeld-Medaille“.

Dr. K. Ruth Westheimer hat einen Sohn und eine Tochter sowie vier Enkelkinder – sie lebt in New York City.