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Sally Oldfield

Wenn man sich in der Popwelt umschaut, sind die weniger erfolgreichen Geschwister von berühmten Stars in der breiten Öffentlichkeit meist in einer bemitleidenswerten Position. Sally Oldfield ergeht es in ihrer Karriere nicht anders. Die ältere Schwester von Mike Oldfield kann sich nie richtig aus dem Schatten ihres kleineren Bruders befreien – trotzdem hat sie eine bemerkenswerte Karriere vorzuweisen

Sally Natasha Oldfield wird am 3. August 1946 in Dublin als zweites von drei Geschwistern geboren. Ihr Vater Raymond Henry ist Arzt, ihre Mutter Maureen Bernadine Pianistin und ihr Bruder der berühmte Pop-Musiker Mike Oldfield. Sie wird in einem musikalischen Elternhaus groß und kann schon früh mit diversen Instrumenten umgehen. Die Familie zieht bald ins englische Reading und Sally Oldfield besucht dort das St. Josephs Convent – eine ihrer Schulfreundinnen ist Marianne Faithfull. Mit zwölf Jahren erhält sie ein Stipendium für die Ausbildung an der Royal Academy Of Dancing, der Schule für klassisches Ballett. Trotz viel Talent und der notwendigen Besessenheit hört sie vier Jahre später mit dem Tanzen auf, beendet ihre Schulkarriere und startet einen Versuch Musik zu studieren, der leider scheitert. Daraufhin widmet sie sich ihrer zweiten Leidenschaft, der Philosophie, und beendet erfolgreich ihr Studium an der Bristol University.

Sally Oldfield gründet zusammen mit ihrem Bruder Mike im Jahr 1967 das Folk-Duo „The Sallyangie“ – allerdings währt diese Zusammenarbeit wegen unterschiedlicher künstlerischer Interessen nicht lange, so dass mit „Children Of The Sun“ nur ein Album des Duos veröffentlicht wird.

Während ihr Bruder Mike in den siebziger und achtziger Jahren als Multi-Instrumantalist weltweit die Hitparaden erobert, verfolgt Sally Oldfield ihre eigene Solo-Karriere – 1978 gelingt ihr mit dem Album „Water Bearer“ und der Single „Mirrors“ der musikalische Durchbruch. „Mirrors“ wird auch in Deutschland ein Hit. Mitunter lässt sie keltische Motive einfließen – man darf ihre Musik durchaus als esoterischen New Age bezeichnen. Erfolgreich sind auch die beiden nächsten LPs mit den Stücken „Celebration“ und „Mandala“.

Nach den Erfolgen der siebziger Jahre entstehen einige Alben, die sich mehr in Richtung Pop und damit eher an kommerzieller Musik orientieren. Dabei entstehen zwar durchaus einige hörenswerte Pop-Songs („Strange Days In Berlin“, 1983), doch im Vergleich zu ihrer früheren Musik erreicht sie hier nur Mittelmaß.

charakteristisch für Sally Oldfields Musik ist ihre unverwechselbare Stimme sowie die Tendenz zum Spirituellen – sie schreibt die meisten ihrer Titel selbst. Einige ihrer späteren Alben werden in Deutschland produziert, tendieren aber in musikalischer und inhaltlicher Hinsicht stark in Richtung Mainstream – 1987 verbucht sie mit „Silver Dagger“ noch einmal einen Charterfolg. 2009 erscheint ihr Album „Cantadora“ – dass als reines Download-Album veröffentlicht wird.