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Sheila

In den sechziger Jahren ist sie das gefeierte Teenager-Idol der französischen Jugend – neben Françoise Hardy und Sylvie Vartan ist Sheila mit zahlreichen Gute-Laune-Songs als nettes Mädchen von nebenan eine der Protagonistinnen der „Yé-yé“-Ära. Danach schlägt sie eine Karriere als Disco-Sängerin ein und hat mit „Spacer“ einen Welthit

Sheila wird am 16. August 1945 im französischen Créteil als Anny Chancel geboren. Im Alter von siebzehn Jahren wird sie vom französischen Produzenten und Songschreiber Claude Carrère entdeckt, der in den nächsten Jahren einen maßgeblichen Einfluss auf ihre Karriere hat. Ihr erste veröffentlichte Single heißt „Sheila“, danach veröffentlicht sie bis in die frühen siebziger Jahre Hits wie „L’école est finie“, „Pendant les vacances“, „Papa t’es plus dans l’coup“, „Le sifflet des copains“, „Bang Bang“ und „Les Rois Mages“ und zählt in der damaligen Zeit zu den populärsten Schlagersängerinnen Frankreichs. Viele ihrer Songs sind gecoverte Versionen anglo-amerikanischer Hits. Neben der intellektuellen Françoise Hardy und der lasziven Sylvie Vartan verkörpert Sheila das „behütete Mädchen von nebenan“. Sheilas kecke Aufmachung – Schottenröcke und die berühmte „Schweineschwänzchen“-Frisur – wird von zahlreichen französischen Teenagern kopiert.

Nach dem Abflauen der Schlagerwelle in den siebziger Jahren springt Sheila auf den Disco-Zug auf und veröffentlicht als „Sheila B Devotion“ ein Disco-Album, was besonders in Frankreich sehr erfolgreich wird. Ihre Singles „Singin‘ In The Rain“, „Hôtel de la Plage“ und „Love Me Baby“ avancieren zu angesagten Party-Hits. Das legendäre amerikanische Produzententeam Nile Rodgers und Bernard Edwards wird auf die Sängerin aufmerksam – sie produzieren für sie den Welthit „Spacer“, mit dem Sheila 1980 weltweit die Charts erobert. Der Song wird bis heute viele Male gecovert, so 2001 von der schwedischen Band „Alcazar“.

Mit dem Ende der Disco-Ära wird es ruhiger um Sheila – ihr Entdecker Claude Carrère ist nach einem Streit zu Beginn der achtziger Jahre nicht mehr für sie tätig und sie hält ihre musikalische Karriere nur noch mit Mühen aufrecht. Eine 1985 produzierte Show unter dem Titel „Zenith in Paris“ gerät zum Flop, trotz einiger Konzerte gelingen ihr keine größeren Plattenerfolge mehr. Insgesamt verkauft Sheila im Laufe ihrer Karriere über siebzig Millionen Platten.