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Soraya Esfandiary Bakhtiary

Als Deutsche auf dem Pfauenthron beflügelt sie jahrelang die Fantasien ihrer Landsleute und nach dem Ende ihrer Ehe mit dem Schah von Persien beherrscht sie als „schöne Prinzessin mit den traurigen Augen“ die Klatschblätter – Kaiserin Soraya gehört in den fünfziger Jahren zu den bekanntesten Persönlichkeiten der Zeit

Soraya Esfandiary-Bakhtiary kommt am 22. Juni 1932 im iranischen Isfahan zur Welt – Soraya bedeutet auf deutsch „Siebengestirn“. Sie entstammt einer der vornehmsten persischen Familien – ihr Vater Fürst Khalil Esfandiary Bakhtiary ist von 1951 bis 1961 iranischer Botschafter in Deutschland und ihre Mutter kommt aus Berlin. Ihre Eltern lernen sich in Berlin kennen, wo ihr Vater studiert.

Soraya wächst zusammen mit ihrem Bruder Bijan Prinz Esfandiary Bakhtiary in privilegierten Verhältnissen in Berlin und in Isfahan auf, sie besucht Internate in Montreux, Lausanne und London und spricht fließend Deutsch, Englisch, Französisch und Persisch.

1950 verlobt sich Soraya Esfandiary Bakhtiary mit dem iranischen Schah Mohammad Reza Pahlavi, 1951 folgt im Teheraner Golestan-Palast die Hochzeit. Soraya wird der Titel „Prinzessin“ und die Anrede „Kaiserliche Hoheit“ verliehen – während der Ehe führt sie den Namen Soraya Pahlavi. Anlässlich eines Staatsbesuches mit dem Schah in Deutschland wird Kaiserin Soraya mit der „Sonderstufe des Großkreuzes“ des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Nachdem die Ehe mit Mohammad Reza Pahlavi keinen erhofften Thronfolger hervorbringt, wird die Ehe 1958 aus Gründen der Staatsräson wieder geschieden. Die im Iran sehr beliebte Soraya bittet – so sagt sie später in einem Interview – ihren Gatten selbst um die Trennung, weil ihr der Gedanke an eine Nebenfrau „unerträglich“ ist. Sie erhält eine Abfindung von mehreren Millionen Mark, verlässt den Iran und zieht zu ihren Eltern nach Köln und danach nach München, wo sie ein unstetes Jet-Set-Leben beginnt und Affären mit dem Schauspieler Maximilian Schell und dem Industrieerben Gunter Sachs hat. In jenen Jahren ist sie fast täglich Gegenstand der Klatschpresse – das von vielen Deutschen als tragisch wahrgenommene Schicksal der verstoßenen Ex-Kaiserin wird in den bunten Blättern mehr als ausführlich behandelt.

In den siebziger Jahren begegnet Soraya dem italienischen Regisseur Franco Indovina, mit dem sie zusammen in Rom lebt – sie schlägt eine Karriere als Schauspielerin ein, die sie nach einem Auftritt im erfolglosen Film „Three Faces Of A Woman“ jedoch wieder beendet. Nachdem Franco Indovina bei einem Flugzeugunglück ums Leben kommt, leidet Soraya unter Depressionen, sie meidet öffentliche Auftritte und verkehrt nur noch selten im internationalen Jet-Set.

Zuletzt lebt Soraya Esfandiary Bakhtiary zurückgezogen in Paris und im spanischen Marbella. Zur dritten Frau des Schahs Farah Diba – die nach dem Sturz der iranischen Monarchie ebenfalls in Paris wohnt – hat sie nie Kontakt.

Soraya Esfandiary Bakhtiary stirbt am 25. Oktober 2001 mit neunundsechzig Jahren in ihrer Wohnung in der Pariser Avenue Montaigne. Die Trauerfeier findet in Paris statt, ihre sterblichen Überreste werden auf dem Münchner Westfriedhof im Familiengrab beigesetzt.

Da Sorayas Bruder Bijan Esfandiary Bakhtiary nur wenige Tage nach ihr stirbt, geht der Nachlass der millionenschweren Ex-Kaiserin an dessen Chauffeur.

Sorayas Leben wird 2004 von Lodovico Gasparini unter dem Titel „Soraya“ mit Anna Valle, Erol Sander und Anja Kruse verfilmt.