Bekannt wird sie als Darstellerin in den Filmen ihres Mannes Claude Chabrol – Stéphane Audran zählt zu den bedeutendsten Darstellerinnen des französischen Films, mit Eleganz und Erotik agiert sie in zahlreichen Frauenrollen, die hinter gutbürgerlicher Fassade melancholische bis boshafte Züge verbergen
Stéphane Audran kommt am 8. November 1932 im französischen Versailles als Colette Suzanne Dacheville zur Welt. Nach einer Ehe mit dem französischen Schauspieler Jean-Louis Trintignant heiratet sie den „Nouvelle Vague“-Regisseur Claude Chabrol, der die gelernte Bühnenactrice in etlichen Filmen zu seiner unverzichtbaren Akteurin macht. Ihre doppeldeutige und ruhige Spielweise passen hervorragend in Claude Chabrols beklemmende Filme, in denen auf amüsante Weise die dekadente Moral des französischen Bürgertums seziert wird.
Man kann Stéphane Audran in Claude Chabrols ersten Film „Les Cousins“ („Schrei wenn du kannst“, 1959), in „Landru“ („Der Frauenmörder von Paris“, 1962) neben Danielle Darrieux und Michel Serrault und in „Les Biches“ („Zwei Freundinnen“, 1968) mit Jean-Louis Trintignant sehen. In „La Femme infidèle“ („Die untreue Frau“, 1968) spielt sie eine Ehebrecherin und in „Le Boucher“ („Der Schlachter“, 1970) bietet sie einem Mörder intelligent Paroli. In „La Rupture“ („Der Riss“, 1970) ist sie neben Jean-Pierre Cassel in der Hauptrolle zu sehen und im Krimi „Poulet au vinaigre“ („Hühnchen in Essig“, 1984) spielt sie eine verbitterte Mutter.
Zu internationaler Berühmtheit kommt Stéphane Audran durch ihre Darstellung im Kultfilm „Le charme discret de la bourgeoisie“ („Der diskrete Charme der Bourgeoisie“, 1973) – dafür wird sie 1973 mit dem „British Academy Award“ ausgezeichnet. 1981 spielt sie in Bertrand Taverniers „Coup de torchon“ („Der Saustall“) an der Seite von Isabelle Huppert die untreue Frau von Philippe Noiret und 1982 ist sie in der britischen TV-Serie „Brideshead Revisited“ („Wiedersehen mit Brideshead“, 1982) an der Seite von Laurence Olivier, Jeremy Irons und Diana Quick zu sehen.
Im vielfach ausgezeichneten Film „Babettes gæstebud“ („Babettes Fest“, 1986) begeistert Stéphane Audran die sittenstrengen Bewohner eines dänischen Fischerdorfes und in „Au petit Marguery“ („Hippolytes Fest“, 1995) agiert sie als Ehefrau eines Meisterkochs, der es nicht mehr gelingt, die Schicksalsschläge des Lebens wegzustecken.
Zuletzt spielt Stéphane Audran in Filmen wie „Jours tranquilles à Clichy – Stille Tage in Clichy“ (1990) neben Emmanuelle Béart, in „Betty“ (1992), in „Maximum Risk“ (1996), in „Madeline“ (1998), in „Ma femme…s’appelle Maurice“ (2002), in „Geheime Staatsaffären“ (2006) neben Isabelle Huppert und in „Das Mädchen aus Monaco“ (2008).
1979 wird Stéphane Audran mit dem „César“ ausgezeichnet – drei weitere Nominierungen folgen 1982, 1983 und 1984.
Nach einer kurzer Ehe mit Jean-Louis Trintignant ist Stéphane Audran von 1964 bis 1980 mit Claude Chabrol verheiratet – aus der Ehe geht Sohn Thomas Chabrol hervor.