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Tsilla Chelton

Als bösartige Rentnerin gelangt sie Anfang der neunziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts zu Berühmtheit, in der französischen Komödie „Tante Danielle“ spielt sie eine gehässige Seniorin, die mit kleinen Bosheiten eine bürgerliche Familie malträtiert – doch Tsilla Chelton brilliert auch in klassischen Rollen auf den Theaterbühnen ihrer Heimat und zeigt in anspruchsvollen Kinoproduktionen ihr vielseitiges Können, wofür sie etliche Auszeichnungen erhält

Tsilla Chelton kommt am 21. Juni 1918 in Jerusalem zur Welt. 1962 debütiert sie in einer winzigen Rolle in Yves Roberts „La Guerre des boutons“ („Krieg der Knöpfe“, 1962), danach spielt sie in „Alexandre“ (1967) an der Seite von Philippe Noiret, in Pierre Richards „Le Distrait“ („Der Zerstreute“, 1970) und als Magierin neben Claude Jade in „Sheherazade“ (1970). In den folgenden Jahren kann man Tsilla Chelton auch in der populären Krimi-Reihe „Kommissar Moulin“ sehen.

1990 besetzt sie der französische Filmregisseur Étienne Chatiliez in der schrägen Komödie „Tante Danielle“, wo sie neben Catherine Jacob und Isabelle Nanty die Titelrolle der bösartigen und hinterhältigen alten Dame spielt, die ihre Haushälterin in den Tod und eine Familie an den Rand des Wahnsinns treibt. Für ihre Leistung wird Tsilla Chelton 1991 für den französischen Filmpreis „César“ als beste Hauptdarstellerin nominiert.

1994 wird Tsilla Chelton für ihre Darbietung in Eugène Ionescos „Les chaises“ mit dem französischen Theaterpreis „Molière“ als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet. 2002 spielt die Schauspielerin an der Seite von Gérard Depardieu in „Le Pacte du Silence“ („Pakt des Schweigens – Ein blutiges Geheimnis“) und 2004 kann man sie in „Tout le plaisir est pour moi“ („Was Frauen wirklich wollen“) sehen.

Auch in internationalen Filmproduktionen tritt Tsilla Chelton von Zeit zu Zeit in Erscheinung – nach dem Part der Mrs. Barton in William Castles amerikanischen Horrorfilm „Shanks“ (1974) und einer kleinen Nebenrolle in Peter Hyams‘ Historienfilm „The Musketeer“ (2001) agiert die Schauspielerin in Yeşim Ustaoğlus türkischen Familiendrama „Pandoranin kutusu“ („Pandoras Box“) in der Rolle einer alten an Alzheimer erkrankten Frau, die aus ihrem Heimatdorf am Schwarzen Meer spurlos verschwindet. Für ihre Darstellung erhält Tsilla Chelton 2008 auf dem spanischen Festival „Internacional de Cine de Donostia-San Sebastián“ den Preis als „Beste Darstellerin“.

Tsilla Chelton stirbt am 15. Juli 2012 im Alter von dreiundneunzig Jahren in ihrer Wohnung in Brüssel.