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Verka Serduchka

Mit „Dancing Lasha Tumbai“ liefert er einen der großen Hits in der Geschichte des Eurovision Song Contests, der Gaga-Song avanciert in diversen Ländern zur Party-Nummer – exzentrisch und selbstironisch feiert Verka Serduchka jahrelang als Kult-Komiker vor allem in der Ukraine und in Russland Erfolge

Verka Serduchka wird als Andrej Mychajlowytsch Danylko am 2. Oktober 1973 im zentralukrainischen Poltawa geboren – er stammt aus einfachen Verhältnissen.

Nach dem Schulabschluss bewirbt sich Andrej Danylko in Kiew für eine klassische Musikausbildung, wird jedoch wegen Talentlosigkeit abgewiesen – stattdessen besucht er eine technische Schule und danach eine Zirkus-Schule, die er noch vor dem Abschluss abbricht.

Mitte der neunziger Jahre entwickelt Andrej Danylko die Figur der „Verka Serduchka“ – eine skurrile ältere Dame, die Lieder in russischer und ukrainischer Sprache vorträgt, stets im Schlepptau mit ihrer schweigsamen Mutter auftritt und nichts von Konventionen hält. Mit diversen Sketchen – erst in der Ukraine und später auch im gesamten russischsprachigen Raum – erlangt die Figur dann 1997 größere Bekanntheit, als sie im ukrainischen Fernsehen eine Hauptrolle in einer eigenen Comedy-Talk-Show bekommt. Die Show ist auch in Russland und Belarus sehr populär.

Beim Eurovision Song Contest 2007 in Helsinki vertritt Verka Serduchka die Ukraine mit dem Titel „Dancing Lasha Tumbai“ – der sinnfreie Song enthält auch deutsche und englische Textstellen, landet unerwartet auf dem zweiten Platz des Wettbewerbs und avanciert in diversen europäischen Ländern zum Party-Hit. Die Textstelle „Lasha Tumbai“ aus dem Song wird von vielen Zuhörern fälschlicherweise als „Russia Goodbye“ verstanden – Verka Serduchka behauptet, die Ähnlichkeit sei rein zufällig, bedeutet auf mongolisch „geschlagene Butter“ und sei nicht gegen Russland gerichtet. Dennoch protestieren russische und ukrainische Nationalisten gegen die „vulgäre Drag-Queen“ und lassen öffentlich Puppen im Verka-Kostüm verbrennen. In Russland und mehreren anderen ehemaligen Sowjetrepubliken erhält Verka Serduchka Auftrittsverbot – er selber vermutet dahinter russische Medien, die auf seinen Erfolg neidisch sind.

Auch wenn Verka Serduchka mit Verweis auf seine Ehefrau eine Homosexualität stets augenzwinkernd dementiert, avanciert er in der Gay-Community nicht zuletzt wegen seines hohen Camp-Faktors zur gefeierten Kultfigur.

2015 kann man Verka Serduchka im Kinofilm „Spy“ („Spy – Susan Cooper Undercover“) sehen und 2016 vergibt er beim Eurovision Song Contest mit einem denkwürdigen Auftritt die Punkte für die Ukraine.

Verka Serduchka lebt in Kiew und in Berlin.