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Richard Burton

In seiner wechselvollen Karriere ist der charismatische Waliser an etlichen großen Kinoerfolgen der Filmgeschichte beteiligt, in mehr als siebzig Produktionen ist er in tragenden Rollen vertreten – Richard Burton gehört zu den großen Weltstars des internationalen Kinos und erlangt nicht nur durch seine legendäre Verbindung zu Hollywoodstar Elizabeth Taylor Starruhm

Richard Burton kommt am 10. November 1925 als Richard Walter Jenkins jr. im walisischen Pontrhydyfen zur Welt – er wächst mit zwölf Geschwistern in den bescheidenen Verhältnissen einer Bergarbeiterfamilie auf. Richard Burtons Mutter stirbt, als er zwei Jahre alt ist, das Leben des Vaters ist von Alkoholismus geprägt. Nach dem Tod der Mutter wird der Junge von seiner Schwester großgezogen.

Nach dem Abschluss an der Highschool studiert Richard Burton in Oxford und kommt dort beim Studententheater das erste Mal mit der Schauspielerei in Berührung. Als hervorragender Darsteller in Shakespeare-Stücken hat er bereits mit neunzehn Jahren sein Debüt am Londoner Westend Theater mit „Druid’s Rest“ und feiert dann seinen Durchbruch am Globe Theatre mit dem Stück „Die Dame ist nicht für’s Feuer“. Kurz darauf wird Richard Burton zum Kriegsdienst eingezogen, wo er während des Zweiten Weltkrieges seinen Dienst in der Royal Air Force ableistet.

Sein Spielfilmdebüt gibt Richard Burton 1952 neben Olivia de Havilland im Hollywood-Film „My Cousin Rachel“ („Meine Cousine Rachel“) welches ihm eine „Oscar“-Nominierung einbringt. Weitere Erfolge wie „The Desert Rats“ („Die Wüstenratten“, 1953), der Bibel-Monumentalfilm „The Robe“ („Das Gewand“, 1953), „Look Back in Anger“ („Blick zurück im Zorn“, 1959) und „The Longest Day“ („Der längste Tag“, 1960) folgen. Auch auf der Bühne kann man Richard Burton sehen – so 1960 an der Seite von Julie Andrews im Musical „Camelot“.

Die Rolle des Marc Anton in dem aufwändigen Epos „Cleopatra“ (1962) untermauert dann Richard Burtons weltweiten Starruhm. Am Set des Monumentalfilms – der bei seiner Fertigstellung zu den teuersten Produktionen der Filmgeschichte zählt – lernt der Schauspieler Elizabeth Taylor kennen, wegen der er sich nach vierzehnjähriger Ehe von der walisischen Schauspielerin Sybil Williams scheiden lässt. Das turbulente und skandalgeprägte Liebesleben von Elizabeth Taylor und Richard Burton beschäftigt in den folgenden Jahren den Boulevard – sämtliche Filme mit ihnen entwickeln sich zu Kassenschlagern. Hervorzuheben ist besonders die Theaterverfilmung „Who’s Afraid Of Virginia Woolf?“ („Wer hat Angst vor Virginia Woolf?“, 1966), welche vom Publikum auch als Reflexion des Ehelebens der beiden Top-Schauspieler angesehen wird. Besonders Elizabeth Taylors Darstellung der zänkischen und versoffenen Martha reißt die Kritiker zu Begeisterungsstürmen hin. In den sechziger Jahren sind Elizabeth Taylor und Richard Burton das bestbezahlte Schauspielerpaar der Filmbranche.

Richard Burton feiert währenddessen auch allein große Filmerfolge – in „Becket“ (1964), in „The Night Of The Iguana“ („Die Nacht des Leguan“, 1964) neben Ava Gardner und in „The Spy Who Came In From The Cold“ („Der Spion, der aus der Kälte kam“, 1965) kann man ihn sehen. 1966 folgt erneut mit Elizabeth Taylor „The Taming Of The Shrew“ („Der Widerspenstigen Zähmung“), 1968 wird er in Deutschland mit dem „Bambi“ ausgezeichnet. In den siebziger Jahren feiert Richard Burton große Erfolge mit „“Equus („Blinde Pferde“, 1977), mit dem Kriegsdrama „Steiner – Das eiserne Kreuz“ (1979) neben Robert Mitchum, mit „Der Exorzist“ (1977) und mit „The Medusa Touch“ („Der Schrecken der Medusa“, 1978) an der Seite von Lino Ventura. In der Rolle von Richard Wagner kann man ihn 1982 in einer TV-Serie sehen – seine letzte Rolle spielt Richard Burton 1984 in der Neuverfilmung von „1984“ nach George Orwell.

Richard Burton wird insgesamt siebenmal für einen „Oscar“ nominiert und erhält die begehrte Trophäe nie. Der Schauspieler ist mit seinen zwei Ehen mit Elizabeth Taylor und seiner ersten Ehe mit Sybil Williams insgesamt fünfmal verheiratet, zuletzt mit der Presseagentin Sally Hay. Er hat eine Tochter aus erster Ehe – Kate.

Richard Burton stirbt am 5. August 1984 in Genf an einer Hirnblutung. Sein Grab befindet sich auf dem Alten Friedhof von Céligny.