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Robert Mitchum

Ob als Bösewicht oder als charmanter Western- und Frauenheld – mit Pokerface und Coolness zählt Robert Mitchum wegen seines Charismas und seiner enormen Vielseitigkeit zu den gefragtesten Darstellern der goldenen Hollywood-Ära. Er steht mit den großen Stars vor der Kamera und avanciert im Laufe der Zeit zur Kultfigur einer ganzen Ära

Robert Charles Durman Mitchum kommt am 6. August 1917 in Bridgeport im US-Bundesstaat Connecticut zur Welt und wächst ohne Vater auf, der 1919 durch einen Arbeitsunfall ums Leben kommt. Seine Mutter und sein Stiefvater ziehen ihn und seine Geschwister auf, schon früh verlässt er die Schule und verbringt seine Jugend damit, ziellos durchs Land zu wandern und sich mit Gelegenheitsarbeiten über Wasser zu halten. Während dieser Zeit gerät er an eine Laientheater-Schauspielgruppe, er übernimmt kleinere Filmrollen bis er schließlich 1945 in „The Story of G.I. Joe“ („Schlachtgewitter am Monte Cassino“, 1945) seine einzige „Oscar“-Nominierung als bester Nebendarsteller erhält. Danach spielt Robert Mitchum diverse Hauptrollen in unzähligen Westernfilmen, romantischen Komödien und Werken des „Film Noir“ der vierziger Jahre, wie in „Out Of The Past“ („Goldenes Gift“) neben Kirk Douglas und in „Crossfire“ (1947) – dieser Klassiker des „Film Noir“ verhilft ihm endgültig zum Durchbruch.

Es folgen Filme wie „Angel Face“ („Engelsgesicht“, 1952), „Macao“ (1952) neben Jane Russell, „River Of No Return“ („Fluss ohne Wiederkehr“, 1954) mit Marilyn Monroe, „The Night Of The Hunter“ („Die Nacht des Jägers“, 1955), „Heaven Knows, Mr. Allison“ („Der Seemann und die Nonne“, 1957) mit Deborah Kerr, „The Enemy Below“ („Duell im Atlantik“, 1957) neben Curd Jürgens, „Fire Down Below“ („Spiel mit dem Feuer“, 1957) an der Seite von Jack Lemmon und Rita Hayworth, „The Grass Is Greener“ („Vor Hausfreunden wird gewarnt“, 1960) neben Cary Grant, „Cape Fear“ („Ein Köder für die Bestie“, 1962) mit Gregory Peck, „The Longest Day“ („Der längste Tag“, 1961) neben Paul Anka, Richard Burton, Gert Fröbe und Henry Fonda, „El Dorado“ (1967) mit John Wayne und James Caan, „Secret Ceremony“ („Die Frau aus dem Nichts“, 1968) an der Seite von Mia Farrow, Elizabeth Taylor und Peggy Ashcroft, „Ryan’s Daughter“ („Ryans Tochter“, 1970), „Farewell, My Lovely“ („Fahr zur Hölle, Liebling“, 1975) mit Charlotte Rampling, „Midway“ („Schlacht um Midway“, 1975) neben Charlton Heston und Robert Wagner, „The Last Tycoon“ („Der letzte Tycoon“, 1976) neben Jack Nicholson und Jeanne Moreau und „Maria’s Lovers“ (1984) mit Nastassja Kinski.

Der Mann mit dem überlegen-misstrauischen Blick, den schweren Augenlidern und der wortkargen, häufig teilnahmslos wirkenden Art gilt als Meister in Körpersprache, Mimik und Sprechstil und für Generationen von männlichen Filmschauspielern als bestimmendes Vorbild – daran kann auch ein kurzer Gefängnisaufenthalt 1949 wegen Marihuana-Konsums nichts ändern. Bei den Filmstudios in Hollywood ist „Mitch“ aufgrund seines Zynismus und seiner öffentlichen scharfzüngigen Seitenhiebe gegenüber der Filmindustrie und deren Oberflächlichkeit gefürchtet. 1958 weigert sich Robert Mitchum an der Seite von Sidney Poitier im Spielfilm „The Defiant Ones“ („Flucht in Ketten“) mitzuwirken, da es für ihn nicht in Frage kommt „mit einem Neger zu spielen“ – die Rolle erhält Tony Curtis

Seit Anfang der achtziger Jahre widmet sich Robert Mitchum verstärkt der Fernseharbeit. 1991 kann man ihn noch einmal an der Seite von Robert de Niro, Nick Nolte und Jessica Lange im Remake von „Cape Fear“ („Kap der Angst“) sehen – seine letzte größere Kinorolle verkörpert Robert Mitchum 1995 in Jim Jarmuschs „Dead Man“ an der Seite von Johnny Depp. Seit 1940 ist Robert Mitchum mit seiner Jugendliebe Dorothy verheiratet.

Robert Mitchum stirbt kurz vor seinem achtzigsten Geburtstag am 1. Juli 1997 im kalifornischen Santa Barbara an den Folgen einer Krebserkrankung.