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Rosel Zech

Die renommierte Theater- und Filmschauspielerin ist dem breiteren Publikum hauptsächlich als resolute Mutter Oberin aus der populären Fernsehserie „Um Himmels Willen“ bekannt. Ihren Kinodurchbruch feiert Rosel Zech in der Titelrolle eines ehemaligen UFA-Stars in „Die Sehnsucht der Veronika Voss“ von Rainer Werner Fassbinder – jahrelang gehört die Berlinerin zu den populärsten Charakterdarstellerinnen des Landes

Roselie Helga Lina Zech kommt am 7. Juli 1942 als Tochter eines Binnenschiffers und einer Schneiderin in Berlin-Charlottenburg zur Welt und wächst im niedersächsischen Hoya auf. Nach einer Ausbildung am Berliner Max-Reinhardt-Seminar geht sie mit zwanzig Jahren ans Südostbayerische Städtetheater in Landshut. Weitere Theater-Engagements – wie am Städtebundtheater im schweizerischen Biel, am Sommertheater in Winterthur, am Schauspielhaus Wuppertal, am Staatstheater Stuttgart, am Schauspielhaus Bochum, am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg und an der Berliner Volksbühne – folgen. Im Laufe ihrer Karriere arbeitet Rosel Zech mit namhaften Theaterregisseuren Luc Bondy, Klaus Michael Gruber, Alexander Lang, Hans Neuenfels, Jérôme Savary und Peter Stein zusammen.

1970 hat Rosel Zech im TV-Film „Der Pott“ ihr Filmdebüt – anschließend kann man sie in Rainer Werner Fassbinders „Die Zärtlichkeit der Wölfe“ (1973) an der Seite von Kurt Raab, Tana Schanzara, Margit Carstensen, Ingrid Caven und Brigitte Mira sehen. 1981 übernimmt sie an der Seite von Mario Adorf die Rolle der Frau Schuckert in Rainer Werner Fassbinders „Lola“, ein Jahr später brilliert sie mit der Titelrolle in „Die Sehnsucht der Veronika Voss“ als morphiumsüchtige und in Vergessenheit geratene UFA-Schauspielerin – in Anlehnung an die Schauspielerin Sybille Schmitz – für ihre Leistung wird sie mit dem „Deutschen Darstellerpreis“ sowie bei den Internationalen Filmfestspielen in Berlin mit einem „Goldenen Bären“ ausgezeichnet. „Ich habe mich bei keinem anderen Filmregisseur so aufgehoben gefühlt wie bei Rainer Werner Fassbinder“ sagt Rosel Zech später in einem Interview.

1973 besetzt sie der Theaterregisseur Peter Zadek in der Hans-Fallada-Verfilmung „Kleiner Mann – was nun?“ neben Hannelore Hoger. Sie spielt im Kinderfilm „Die Vorstadtkrokodile“ (1977) und im Science-Fiction-Film „Die Hamburger Krankheit“ (1979) neben Helmut Griem. Bundesweit bekannt wird Rosel Zech durch die Rolle der resoluten Bergarbeiter-Frau Elfriede Knapp in der Serie „Die Knapp-Familie“ (1981) und durch die Verkörperung der Erika Schwarz in der erfolgreichen Mini-Serie „Die Bertinis“ (1988) nach Ralph Giordano. 1990 agiert sie in „Bei mir liegen Sie richtig“, 1991 in „Salmonberries“, 1993 in der Krimi-Komödie „Mr. Bluesman“ und 1999 in „Aimée & Jaguar“.

Ab den neunziger Jahren kann man Rosel Zech verstärkt in populären Fernsehserien sehen – so spielt sie in den beliebten Krimi-Reihen „Der Alte“, „Derrick“, „Ein Fall für Zwei“, „K3 – Kripo Hamburg“ oder „Tatort“. Seit 2003 verkörpert sie in der Serie „Um Himmels Willen“ an der Seite von Jutta Speidel und Fritz Wepper die strenge Mutter Oberin.

Die Schauspielerin ist stets der Theaterbühne treu geblieben – so brilliert sie Anfang des neuen Jahrhunderts am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg in der Komödie „Ein spanisches Stück“ sowie bei den Luisenburg Festspielen in Wunsiedel in der Titelrolle von Bertolt Brechts „Mutter Courage und ihre Kinder“.

1976 wird Rosel Zech für ihre beeindruckende Darstellung der Titelfigur in „Hedda Gabler“ zur „Schauspielerin des Jahres“ gekürt, 1983 wird ihr die „Kainz-Medaille“ der Stadt Wien verliehen, 1999 erhält sie den „Bayerischen Verdienstorden“ sowie 2001 den „Merkur-Theaterpreis“.

Rosel Zech – die zuletzt in Berlin lebt – stirbt am 31. August 2011 an den Folgen eines Krebsleidens.